Genomstudie belegt Coronavirus-Ausbruch vor 20.000 Jahren in Ostasien
Ein internationales Forscherteam um Professor Dr. Kirill Alexandrov von der Queensland University of Technology hat nun erstmals einen Coronavirus-Ausbruch vor 20.000 Jahren in Ostasien nachweisen können.
In den letzten 20 Jahren gab es drei Krankheitsausbrüche durch Coronaviren: Das SARS-CoV (2002 in China entstanden), das MERS-CoV (erstmals 2012 nachgewiesen) und das SARS-CoV-2 (erste Fälle 2019).
Eine neue Studie über die Evolution des menschlichen Genoms zeigt nun, dass es bereits einen anderen Coronavirus-Ausbruch Tausende von Jahren früher gab.
Suche begann im größten öffentlichen Genom-Katalog
„Das moderne menschliche Genom enthält evolutionäre Informationen, die Zehntausende von Jahren zurückverfolgt werden können. Es ist vergleichbar mit dem Studium von Jahresringen eines Baumes. Diese geben uns nämlich einen Einblick in die Bedingungen zu den Zeiten, in denen der Baum wuchs“, erklärt Professor Dr. Alexandrov in einer Pressemitteilung.
Für ihre Studie verwendeten die Forscher Daten aus dem „1000 Genomes Project“, dem größten öffentlichen Katalog allgemeiner menschlicher genetischer Variationen. Sie suchten dabei nach Veränderungen in den menschlichen Genen, die bei der Interaktion mit SARS-CoV-2 entstehen.
Anschließend stellten sie sowohl menschliche als auch SARS-CoV-2-Proteine her. Dabei zeigte sich, dass diese direkt miteinander interagieren können und diese Interaktion letztendlich im Genom nachweisbar ist.
Natürliche Selektion: Coronavirus-Varianten begünstigen weniger schwere Erkrankungen
Die Forscher wollen einen tieferen Einblick in die alten Viren erhalten und ein Verständnis dafür entwickeln, wie sich die Genome verschiedener menschlicher Populationen an die Viren angepasst haben.
Schließlich entdeckten die Computerwissenschaftler des Teams „Beweise dafür, dass die Vorfahren der ostasiatischen Menschen eine Epidemie erlebten, die durch einen Coronavirus hervorgerufen wurde und ähnlich wie COVID-19 war“, sagte Prof. Alexandrov.
Die vom damaligen Ausbruch betroffenen Menschen stammen aus dem Gebiet des heutigen Chinas, Japans, der Mongolei, Nordkoreas, Südkoreas und Taiwans.
Im Verlauf der Epidemie begünstigte die Selektion Varianten […], die vermutlich zu einer weniger schweren Erkrankung führten“, so der Professor weiter.
Weiterhin sei ein wichtiger Nebeneffekt dieser Forschung, dass Viren erkannt werden können, welche bereits in der Vergangenheit Epidemien verursachten und dies auch in Zukunft tun könnten, so die Forscher. „Dies ermöglicht es, eine Liste von potenziell gefährlichen Viren zu erstellen. Im Fall ihrer Rückkehr können wir dann besser darauf reagieren.“
Die Studie entstand unter der Beteiligung der Queensland University of Technology, der University of Arizona, der University of California San Francisco und der University of Adelaide. Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Current Biology.
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