Handystrahlung: Gehirnkrebsrisiko nicht erhöht

Von 28. März 2011

Eine elektromagnetische Strahlung des Handys steht nicht, wie oft angenommen wird, mit dem Anstieg eines Krebsrisikos in Zusammenhang; was ansteigt ist aber, wie neue Studien ergaben, der Gehirnstoffwechsel.

Unter Federführung von Dr. Frank de Vocht von der Medizinischen Schule für Kommunikationsmedizin der Universität Manchester untersuchte das erste Wissenschaftlerteam Daten der Büros für Nationale Statistik des Vereinigten Königreichs, um Trends bei frisch diagnostizierten Fällen von Gehirnkrebs zwischen 1998 und 2007 zu untersuchen.

Die Studie wurde im Journal Biometrics veröffentlicht und ergab, dass Mobiltelefone das Gehirnkrebsrisiko nicht signifikant vergrößern.

„Der Gebrauch von Handys ist in Großbritannien und anderen Ländern, seit die ersten Handys in den 90er-Jahren vorgestellt wurden, rapide angewachsen“, erklärte de Vocht in einer Pressenachricht. „Seit Beginn der Handybenutzung wird diskutiert, ob die von einem Handy ausgesendeten Funkwellen das Gehirnkrebsrisiko vergrößern.

Unsere Resultate zeigen, dass ein Zusammenhang zwischen der Nutzung von Handys und Krebs unwahrscheinlich ist; für einen Anstieg der Krankheit gibt es seit der Einführung und Verbreitung dieser Technologie keinen Beweis.“

De Vocht fügte hinzu, es sei „sehr unwahrscheinlich“, das durch Handystrahlung Gehirnkrebserkrankungen ausgelöst werden. Allerdings wurde ein kleiner Anstieg von Krebs im Temporallappen verzeichnet, als die Nutzung von 0 auf 65 Prozent anstieg. Es handelte sich jedoch lediglich um einen Anstieg von einem Fall von 100.000 Menschen pro Jahrzehnt.

„Wir können die Möglichkeit nicht ausschließen, dass es Personen gibt, die empfindlich gegenüber elektromagnetischer Strahlung reagieren oder dass manche seltene Gehirnkrebsarten betroffen sind. Nach unserer Interpretation der Daten sind zum Schutz der öffentlichen Gesundheit keine Maßnahmen zur Reduzierung der Handystrahlung nötig“, sagte de Vocht.

An der zweiten Studie nahmen 47 Personen teil. Es wurden Handys neben dem rechten und dem linken Ohr der Teilnehmer platziert. Dann wurde zweimal der Zuckerstoffwechsel im Gehirn gemessen, einmal mit dem rechten Handy, das für 50 Minuten aktiviert war und einmal, als beide Geräte ausgeschaltet waren.

Die Forscher stellten fest, dass sich der Metabolismus des Gesamtgehirns nicht veränderte, egal ob die Handys ausgeschaltet waren oder nicht. Aber der Stoffwechsel in der Gehirnregion, die am nächsten zur Antenne lag, war signifikant erhöht, während das Handy eingeschaltet war.

Die Studie wurde am 23. Februar im Journal der Amerikanischen Medizinischen Vereinigung veröffentlicht; laut der Zusammenfassung „ist das Ergebnis aber von unbekannter klinischer Signifikanz“.

„Die Frage, die für zukünftige Studien offenbleibt, ist, ob sich möglicherweise nach wiederholten Stimulationen langfristige Konsequenzen ergeben“, gibt Dr. Nora Volkow vom National Institute für Drogenmissbrauch in Maryland in den International Medicine News zu bedenken.

„Die Tatsache, dass wir Veränderungen beobachten, zeigt wirklich die Notwendigkeit, solche Studien durchzuführen, damit wir in der Lage sind, die Frage zu beantworten, ob Handys schädlich sind oder nicht.“

 



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