Leuchtende Körper
Wenn wir an leuchtende Organismen denken, fallen uns auf Anhieb nur wenige ein. Die bekannteren Beispiele biolumineszenter Tiere sind Leuchtkäfer und Leuchtquallen. Vor kurzem aber fanden Wissenschaftler heraus, dass auch der menschliche Körper Licht aussendet.
Durch die gemeinschaftlichen Bemühungen von Wissenschaftlern der Technischen Universität Tohoku und der Kyoto-Universität wurde entdeckt, dass die Menschen in gewisser Hinsicht ebenfalls biolumineszente Wesen sind.
Natürlich ist das Licht, das Menschen ausstrahlen, nicht sehr hell. Faktisch ist das Leuchten unseres Körpers tausendmal schwächer als unser Auge es wahrnehmen kann. Mit Hilfe äußerst empfindlicher Kameras, die einen tiefgekühlten und damit sehr lichtempfindlichen elektronischen Chip beherbergen, sogenannten CCD-Kameras, konnte jenes schwache Leuchten aber eingefangen werden.
CCD-Kameras fangen einzelne Lichtteilchen ein
Um das matte Licht vom Körper sichtbar zu machen, musste der Kamerachip auf Minus 120 Grad Celsius heruntergekühlt werden. Das zu fotografierende Objekt musste sich in einem vollkommen dunklen Raum befinden. Jetzt war die Kamera in der Lage, sogar das Licht eines einzelnen Lichtteilchens einzufangen.
Im Dunkelraum standen fünf Männer, um die 20 Jahre alt, mit freiem Oberkörper vor der Kamera und wurden von 10.00 bis 22.00 Uhr alle drei Stunden für 20 Minuten fotografiert.
Die Forscher konnten Lichtemissionen mit einer Wellenlänge von 500 bis 700 Nanometer aufnehmen. Das ist für das menschliche Auge sichtbares Licht der Farben Grün und Rot.
Jedes Leuchten, obwohl schwach, steht für eine bestimmte Eigenschaft eines Organismus. Menschen sind in dieser Hinsicht aber nicht besonders. Die Wissenschaftler erklärten, dass es diese Form der Biolumineszenz in praktisch allen lebenden Organismen gibt.
Eine andere Studie des Internationalen Instituts für Biophysik (IBB) in Neuss fand heraus, dass die Lichtausstrahlung stärker ist, wenn Menschen meditieren. Bei der Untersuchung von biochemischen Veränderungen während der Meditation entdeckten die Forscher eine Verstärkung der Lichtemissionen des menschlichen Körpers.
Dieses extrem schwache Leuchten konnte nach vielen Tests nicht mit einer Erhöhung der Temperatur in Verbindung gebracht werden. Stattdessen steht es eher mit einer Serie von komplizierten chemischen Stoffwechselreaktionen in Verbindung, bei denen Lichtenergie durch Fluorophore, also Moleküle die Licht abgeben können, übertragen wird.
Abhängig von der Anzahl der Fluorophore und deren Umgebung unterscheidet sich die Fluoreszenz in Stärke und Farbe. Deswegen konnten die Forscher vom Gesicht mehr Licht als vom Rest des Körpers empfangen. Wenn der Körper normalerweise dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, wird der Kopf am meisten bestrahlt, auch gibt es mehr Fluorophore in der Gesichtshaut als in den Hautarealen des restlichen Körpers.
Die Forscher haben herausgefunden, dass sich diese Lichtemissionen im Laufe des Tages ändern können. Am schwächsten ist das Leuchten um 10.00 Uhr und am stärksten um 16.00 Uhr. Sie glauben, dass dies mit dem tagesperiodischen Rhythmus (Biorhythmus) des menschlichen Körpers in Verbindung stehen könnte – unserer inneren biochemischen Uhr, die für die Regulierung aller physiologischen Prozesse unseres Körpers verantwortlich ist.
Der Wissenschaftler Hitoshi Okamura, ein Biologe, der sich mit dem tagesperiodischen Rhythmus an der Kyoto Universität befasst, ist der Ansicht, dass diese Ergebnisse dabei helfen könnten, bestimmte Krankheiten zu diagnostizieren. (red.)
Originalartikel auf Englisch: The Illuminated Body
Abstract der wissenschaftlichen Veröffentlichung:
Imaging of Ultraweak Spontaneous Photon Emission from Human Body Displaying Diurnal Rhythm
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