Wissenschaftler mit 256 Elektroden am Kopf: Glück hängt nicht von materiellen Dingen ab

Jeder kann sich Glück leisten, denn es ist eine Frage der Einstellung. Das ist das Fazit des vermutlich „glücklichsten Menschen der Welt“, einem französischen Mönch, der gleichzeitig Molekularbiologe ist und seine eigenen Hirnströme gemessen hat.
Molekularbiologe findet den Weg zum Glück
Eine glückliche Frau in der Natur (Symbolbild).Foto: iStock
Von 9. November 2022

Jeder Mensch sehnt sich nach Glück, jedoch scheint es für viele ein verborgener Schatz zu sein. Auf die ein oder andere Weise, bewusst oder unbewusst, direkt oder indirekt, hängt alles, was wir tun, unsere ganze Hoffnung, mit dem tiefen Wunsch nach Glück zusammen.

Mit 256 Elektroden auf seinem kahlgeschorenen Kopf hat der französische Molekularbiologe und buddhistische Mönch Matthieu Ricard das gleiche natürliche Lächeln, das ihn immer begleitet, egal, wo immer er hingeht. Der Molekularbiologe ist gleichzeitig Autor mehrerer Bücher, wie etwa „Glück ist immer in dir: Inspirationen für mehr Lebensfreude“, „Meditation“ und „Allumfassende Nächstenliebe“. Und er spricht und schreibt aus Erfahrung: Sein linker präfrontaler Cortex, ein Bereich des Gehirns, der bei Menschen mit positiven Gedanken besonders aktiv ist, zeigt eine Aktivität, die über jeden Parameter der Normalität hinausgeht. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht sein mentaler Zustand dem des glücklichsten Menschen auf dem Planeten.

Das glückliche Gehirn

In jahrelangen Studien konnten Wissenschaftler mit großer Genauigkeit feststellen, dass die Aktivität des linken präfrontalen Cortex stark mit dem Gefühl des Wohlbefindens zusammenhängt, während negative emotionale Zustände ihren Eindruck im rechten präfrontalen Bereich hinterlassen.

Zu ihrer Überraschung zeigten die Studien ein klares Muster bei Probanden, die „glückliche Gehirne“ besaßen. Nach den demografischen Daten sind diese nicht bei den wirtschaftlich oder materiell wohlhabendsten Menschen zu finden, sondern bei einer ganz anderen Gruppe – bei tibetischen Mönchen und Menschen, die regelmäßig und viel meditieren.

In einem umfassenden Experiment mit Gehirnscans konnte eine Gruppe langjähriger Meditierender, die eine auf Barmherzigkeit ausgerichtete Meditationspraxis praktizierten, die Aktivität des Gehirns auf überraschende Weise verändern. Sie steigerten die Werte positiver Emotionen, die im linken präfrontalen Cortex zu beobachten waren. Gleichzeitig verringerten sie die Aktivität des rechten präfrontalen Lappens, der mit Depressionen in Verbindung gebracht wird, sowie die Aktivität der Amygdala (einer Gehirnregion, die mit Angst und Wut in Verbindung steht). Zudem erhöhten sie die Dauer und Tiefe der Aufmerksamkeit.

Einblicke in das menschliche Gehirn (Symbolbild). Foto: iStock

Wohlbefinden durch Barmherzigkeit

Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass bestimmte Arten der Meditation, die sich auf Barmherzigkeit fokussieren, das Gehirn in einen Zustand des Wohlbefindens versetzen können. Das Glück der Meditierenden manifestierte sich in einem Zustand der Angstfreiheit und der vollständigen Kontrolle über die Emotionen.

In ähnlicher Weise erleben die Menschen in bestimmten Phasen intellektueller oder körperlicher Betätigung einen sogenannten „Flow“, einen Zustand absoluter Aufmerksamkeit. Dabei handelt es sich um ein Glücksgefühl, das den Geist beflügelt, wenn er mit seinen Handlungen völlig im Einklang ist.

Laut Dr. Daniel Goleman, der für seine Arbeit im Bereich der Psychologie international anerkannt ist, ist dieser „Flow“ ein spontanes Gefühl der Freude und angenehmen Überraschung. In Übereinstimmung mit Golemans Hypothese sind Menschen im „Flow“ so vertieft, dass ihre Aufmerksamkeit und ihr Bewusstsein mit ihren Handlungen verschmelzen.

Im Gegensatz zu dem, was Neurologen seit einiger Zeit glauben, produziert das Gehirn weniger Aktivität, wenn der fokussierte Geist sich auf eine Aufgabe konzentriert, wie im Zustand des Flows. Es scheint weniger „neuronales Rauschen“ zu haben, als wenn der Geist abschweift. Dieser Zustand ähnelt dem, der bei Menschen auftritt, die häufig meditieren, ist aber schwerer zu fassen.

Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist Glück also ein Zustand, der nicht mit materiellen Mitteln erreicht werden kann. Vielmehr ist es ein Produkt emotionaler Unbeschwertheit, vielleicht verbunden mit einer barmherzigen Betrachtung des Universums.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: Scientist Connects 256 Electrodes to His Head, Discovers Happiness Not Linked to Material Success (redaktionelle Bearbeitung mf)



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