Nasa-Sonde zur Erforschung der Sonnen-Atmosphäre gestartet

Die Nasa hat am Sonntag eine Sonde zur Erforschung der Sonnen-Atmosphäre ins All geschickt. Die Sonde soll sich der Sonnenoberfläche auf nur knapp 6,2 Millionen Kilometer nähern und Temperaturen von rund 1370 Grad Celsius standhalten.
Titelbild
Die neue NASA-Rakete.Foto: Bill Ingalls/NASA via Getty Images
Epoch Times12. August 2018

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat eine Sonde zur Erforschung der Sonnen-Atmosphäre ins All geschickt. „Drei, zwei, eins und Start!“, sagte ein Nasa-Kommentator, als die Trägerrakete mit der „Parker Solar Probe“ am Sonntag um 09.31 Uhr MESZ vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida abhob. Weniger als eine Stunde später meldete die Missions-Kontrolle, die Sonde habe sich erfolgreich von der Trägerrakete getrennt und sei wie geplant auf dem Weg zur Sonne.

Eigentlich sollte die unbemannte Sonde schon einen Tag früher losgeschickt werden, aber wenige Minuten vor dem geplanten Start war ein technisches Problem aufgetreten.

Die Sonde soll sich der Sonnenoberfläche auf nur knapp 6,2 Millionen Kilometer nähern und Temperaturen von rund 1370 Grad Celsius standhalten. Das Raumfahrzeug von der Größe eines Autos wird während seiner auf sieben Jahre ausgelegten Sonnenexpedition insgesamt 24 Mal durch die Corona fliegen, wie Astronomen die Atmosphäre unseres Zentralgestirns nennen.

Eine Delta-IV-Trägerrakete startet im Kennedy Space Center in Cape Canaveral. Mit einen Tag Verspätung hat die Nasa erstmals eine Sonde gestartet, die in die Sonnenatmosphäre hineinfliegen soll. Foto: Bill Ingalls/NASA/AP/dpa

Dabei soll die Sonde unter anderem die Frage beantworten, warum in der Corona Temperaturen von bis zu 5,6 Millionen Grad Celsius herrschen, während die Sonnenoberfläche „nur“ 5500 Grad heiß ist.

Außerdem könnte die nach dem 91-jährigen Astrophysiker Eugene Parker benannte Raumsonde künftig bei der Vorhersage sogenannter Sonnenstürme helfen. Bei solchen kosmischen Wetterereignissen werden geladene Teilchen von der Sonne ins All geschleudert, die auf der 150 Millionen Kilometer entfernten Erde geomagnetische Stürme auslösen können. Je nach ihrer Stärke verursachen diese Magnetstürme beträchtliche Störungen in der Stromversorgung.

Gegen Hitze und Strahlung in Sonnennähe ist die „Parker Solar Probe“ durch einen gut 11,4 Zentimeter dicken Karbonschild geschützt. Eine Reihe von Instrumenten an Bord soll während der Mission magnetische und elektrische Felder, Plasmawellen und hochenergetische Teilchen messen. Dabei wird die Sonde der Sonne so nahe kommen wie keine andere zuvor.

Und noch einen zweiten Rekord soll die „Parker Solar Probe“ aufstellen: Bei ihren Vorbeiflügen am riesigen Sonnenball wird die Sonde auf bis zu 692.000 Stundenkilometer beschleunigen – sie könnte die Strecke zwischen New York und Tokio damit in nur einer Minute zurücklegen. Dies macht sie zum bisher schnellsten von Menschen geschaffenen Objekt.

(afp)



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