Neugeborene schreien unterschiedlich
Bereits in den ersten Lebenstagen schreien französische Babys in einem anderen Ton als deutsche.
In einer vor 14 Tagen veröffentlichten Studie verglichen französische und deutsche Forscher Tonaufnahmen von 30 französischen und 30 deutschen Babys im Alter zwischen zwei und fünf Tagen. Die französischen Kinder schreien mit ansteigendem Ton, die deutschen dagegen mit abfallender Tonlage.
Die Forscher glauben, dass die Tonlagen beim Schreien mit den unterschiedlichen Satzmelodien der beiden Sprachen zu tun haben. Diese Klangmuster werden vom Fötus bereits im letzten Drittel der Schwangerschaft in der Gebärmutter wahrgenommen.
„Das Gehör ist das sensorische System, dass sich als erstes entwickelt. Insbesondere die Stimme der Mutter wird früh wahrgenommen“, sagt Dr. Angela Friederici, Direktorin der Neuropsychologischen Abteilung des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig in einer Pressemitteilung.
Allerdings ist das Gehör des Fötus in der Gebärmutter wegen des Fruchtwassers eingeschränkt. „Was hindurch dringt sind hauptsächlich die Tonlage und Satzmelodie der entsprechenden Sprache“, sagt Friederici. Entsprechend den großen Unterschieden zwischen gesprochenem Deutsch und Französisch begann das Schreien der deutschen Kinder laut und hoch und wurde dann tiefer, wohingegen die französischen Kinder viel öfter mit ansteigendem Ton schrien. „Auf Französisch werden viele Wörter am Ende betont, sodass die Satzmelodie ansteigt, während es in Deutschland umgekehrt ist“, sagt Friederici.
Die Forscher meinten, dass diese frühe Sensibilität für die charakteristische Satzmelodie den Kindern später hilft ihre Muttersprache zu lernen.
Auch Forscher der Universität Würzburg und der Ecole Normale Supérieure in Paris waren an den Studien beteiligt.
Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 47/09
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