Permafrost in der Schweiz wird wärmer

Der Permafrost in den Schweizer Alpen wird wärmer. An allen 15 Standorten sei die in Bohrlöchern gemessene Temperatur gestiegen, teilten Wissenschaftler des Schweizer Permafrostmessnetzes Permos am Dienstag mit.
Titelbild
Ein mit etwas Schnee bedeckter Hang vor grünen Wiesen im Tal. Grund für die Erwärmung sind die hohen Lufttemperaturen in den Sommern der vergangenen Jahre.Foto: Jan Eifert/dpa/dpa
Epoch Times21. Juli 2020

Am gut 3400 Meter hohen Piz Corvatsch im Kanton Graubünden sei der Permafrost seit Messbeginn vor 32 Jahren in zehn Metern Tiefe um etwa ein Grad wärmer geworden, in 20 Metern um ein halbes Grad. Die obere Schicht dieses Bodens, in der die Temperatur im Sommer über Null Grad steigt, sei an den Bohrlochstandorten um mehrere Meter dicker geworden. Der Wassergehalt im Permafrost sei deutlich gestiegen.

Als Permafrost wird ständig gefrorener Boden bezeichnet. Wenn er auftaut, wachsen Naturgefahren wie Steinschlag oder Murgänge.

Kurzfristige Hitzewellen haben nur einen beschränkten Einfluss auf Permafrost

Grund für die Erwärmung seien die hohen Lufttemperaturen in den Sommern der vergangenen Jahre, teilten die Wissenschaftler mit. Die Sommer 2003, 2015, 2017, 2018 und 2019 seien sehr heiß gewesen.

Der extrem schneearme Winter 2016/2017 habe aber zu einer kurzfristigen Abkühlung bis in größere Tiefen geführt, da der Untergrund ohne die isolierende Schneedecke auskühlen konnte. Es habe sich gezeigt, dass die Schneebedingungen entscheidend seien. „Hitzewellen von einigen Tagen oder Wochen haben in diesem Fall nur einen beschränkten Einfluss“, berichteten die Wissenschaftler.

Am schnellsten erwärme sich der kalte Permafrost an den höchsten Gipfeln, wo es permanentes Eis nur in Fels-Poren und Klüften gibt. In den flächenmäßig größten Schuttgebieten mit viel Eis, wo die Temperaturen des Permafrosts nur wenig unter dem Schmelzpunkt liegen, änderten sich die Temperaturen dagegen nur wenig. Das liege an der großen Menge Energie, die zum Schmelzen des Eises benötigt wird. (dpa/ts)



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