Pflanzen rechnen mit ihrer Stärke
Pflanzen können Mathematik? Das jedenfalls ist einer Studie zu entnehmen, wonach Pflanzen Berechnungen anstellen, um sicherzugehen, genügend Nahrung für die Nacht zu haben.
Wissenschaftler des John Innes Zentrums im englischen Norwich entdeckten, dass Pflanzen ihren Stärkekonsum anpassen, um Hunger in der Nacht zu vermeiden, wenn keine Sonnenenergie zur Verfügung steht, berichtete Reuters.
„Das ist der erste konkrete Beispiel für komplizierte arithmetische Berechnungen in einem biologischen Prozess“, bemerkte Martin Howard, ein Mathematiker des Zentrums, gegenüber der Nachrichtenagentur.
Mechanismen im Pflanzen-Blatt sollen den Stärkevorrat darin berechnen, um so abschätzen zu können, wieviel davon bis zur nächsten Morgendämmerung benötigt wird.
„Die Berechnungen sind so genau, dass die Pflanzen nicht nur vermeiden über Nacht zu hungern, die Nahrung wird auch so effizient wie möglich eingesetzt, um den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen“, sagt die Koautorin, Alison Smith, in einer Pressemitteilung gegenüber Discovery News. „Wenn der Stärkespeicher zu schnell aufgebraucht wird, würden die Pflanzen nachts hungern und aufhören zu wachsen. Wird der Speicher zu langsam aufgebraucht, geht ein gewisser Teil davon verloren.“
Informationen über die empfangene Menge an Sonnenlicht kommen, wie beim Menschen, von der inneren biologischen Uhr der Pflanzen.
„Wenn wir verstehen, wie Pflanzen es schaffen, selbst in der Dunkelheit zu wachsen, könnten wir die Ernteerträge steigern”, sagte Smith Reuters.
Die Mechanismen seien nicht das Resultat eines bewussten Prozesses, sagte der Wissenschaftler, sondern das einer chemischen Reaktion.
Englischer Originalartikel: Plants ‘Do Math’ to Stay Alive, Says Study
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