Sonde für erste europäisch-japanische Merkur-Mission vorgestellt

Aufgabe der Sonde sei es, "tiefer in die Geheimnisse des Merkurs einzudringen als je zuvor", erklärte die ESA.
BepiColombo
Künstlerische Darstellung der BepiColombo-Mission, des in Europa gebauten Merkur-Planeten-Orbiters (oben) und des japanischen Merkur-Magnetosphären-Orbiters (unten).Foto: ESA
Epoch Times6. Juli 2017

Im Oktober 2018 soll mit „BepiColombo“ die erste europäisch-japanische Forschungsmission zum Planeten Merkur starten. Wissenschaftler der europäischen Raumfahrtagentur ESA und der japanischen Weltraumbehörde Jaxa stellten am Donnerstag im niederländischen Noordwijk die gemeinsam entwickelte Raumsonde vor. Ihre Aufgabe sei es, „tiefer in die Geheimnisse des Merkurs einzudringen als je zuvor“, erklärte die ESA.

Bislang haben nur zwei Nasa-Missionen den Merkur erreicht: „Mariner 10“ in den 1970er Jahren und die Raumsonde „Messenger“, die den Planeten von 2011 bis zur Erschöpfung ihres Treibstoffvorrats im April 2015 umkreiste.

Die 6,4 Meter hohe und vier Tonnen schwere „BepiColombo“-Sonde soll nun die Besonderheiten der inneren Struktur des Merkurs und seines Magnetfelds erforschen und der Frage nachgehen, ob es in den sonnenabgewandten Kratern Eis gibt.

Merkur sei der „eigenartigste“ der Gesteinsplaneten, sagte der wissenschaftlicher Leiter der ESA, Alvaro Gimenez. „Es ist schwierig, zu ihm zu kommen, und schwierig, dort zu arbeiten“. Gimenez sprach von der bisher „kompliziertesten Mission“ Europas.

Aufgrund seiner Nähe zur Sonne – der Merkur ist nur 58 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt – ist die Reise zu diesem Planeten eine besondere Herausforderung. Tagsüber erhitzt sich die Planetenoberfläche auf Temperaturen von mehr als 450°C. Ein Raumfahrzeug muss neben der extremen Sonnenstrahlung aber auch der Infrarotstrahlung des Planeten widerstehen können.

An der 1,3 Milliarden teuren Mission mit „BepiColombo“ sind 33 Unternehmen aus zwölf europäischen Ländern sowie Firmen in Japan und den USA beteiligt. Der Starttermin der Raumsonde wurde mehrfach verschoben, doch sind die Missionschefs zuversichtlich, dass dieses Mal alles nach Plan läuft. Nach einer siebenjährigen Reise soll die Sonde im Dezember 2025 den Merkur erreichen.

Die europäisch-japanische Mission ist nach dem italienischen Wissenschaftler Giuseppe „Bepi“ Colombo benannt, der maßgeblich am Erfolg der Merkurmission „Mariner 10“ beteiligt war. „BepiColombo“ besteht aus zwei separaten Orbitern, dem von ESA bereitgestellten „Mercury Planetary Orbiter“ (MPO) und dem „Mercury Magnetospheric Orbiter“ (MMO) der Jaxa. (afp)

 

 



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