Stanford-Forscher entwickelten eine weiche und dehnbare Batterie

Die Stanford University veröffentlichte den Prototyp einer neuen Energiequelle: Eine Batterie, die sich biegen kann "wie unser Körper". Die weiche, flexible Batterie liefert auch dann Strom, wenn sie gequetscht, gefaltet und gedehnt wird.
Titelbild
Flexible Batterien, die sich so "dehnen und biegen können wie unser Körper" ermöglichen neue Einsatzgebiete von Wearables. (Symbolbild)Foto: iStock
Epoch Times27. Januar 2020

Überall ist Elektronik: In Smartphone oder Wearables, in (Hand-)Taschen und Portemonnaies und immer öfter auch auf der Haut oder direkt in die Kleidung genäht. Neben flexiblen Bildschirmen könnten nun flexible Batterien die Anwendungsmöglichkeiten vervielfachen.

Die Einführung tragbarer Elektronik wurde bisher durch die Notwendigkeit begrenzt, die Energie aus sperrigen, starren Batterien zu gewinnen, die den Komfort verringern und durch auslaufende oder brennbare Chemikalien ein Sicherheitsrisiko darstellen können.

Jetzt haben Stanford-Forscher eine weiche und dehnbare Batterie entwickelt, die auf einer speziellen Art von Kunststoff beruht, um Strom sicherer zu speichern als die brennbaren Stoffe, die in herkömmlichen Batterien verwendet werden.

Flexible Batterien, die sich so „dehnen und biegen können wie unser Körper“

„Bis jetzt hatten wir keine Energiequelle, die sich so dehnen und biegen konnte, wie es unser Körper tut“, sagte der Chemieingenieur Zhenan Bao von der Stanford University. Das war der Grund, warum man bislang keine Elektronik entwerfen konnte, „die von den Menschen bequem getragen werden kann.“ Gemeinsam mit dem Materialwissenschaftler Yi Cui entwickelt er die neuartige Batterie. Ihre Ergebnisse stellten Sie in der Ausgabe vom 26. November der Zeitschrift „Nature Communications“ vor.

Die Verwendung von Kunststoffen oder Polymeren in Batterien ist nicht neu. Seit einiger Zeit werden in Lithium-Ionen-Batterien Polymere als Elektrolyte verwendet, um den Transport negativ geladener Teilchen innerhalb der Batterie zu gewährleisten. Bis jetzt waren diese Polymerelektrolyte jedoch fließfähige Gele, die in einigen Fällen auslaufen oder in Flammen aufgehen konnten.

Um solche Risiken zu vermeiden, haben die Stanford-Forscher ein Polymer entwickelt, das fest und dehnbar ist, nicht klebrig und potenziell undicht, aber dennoch eine elektrische Ladung zwischen den Polen der Batterie trägt. In Labortests hielt die Versuchsbatterie eine konstante Leistungsabgabe aufrecht, selbst wenn sie gequetscht, gefaltet und auf fast das Doppelte ihrer ursprünglichen Länge gedehnt wurde.

Konstante Leistungsabgabe trotz Biegen und Dehnen (Video: Bao Lab, Stanford Engineering)

Der Prototyp ist daumennagelgroß und speichert etwa halb so viel Energie wie eine herkömmliche Batterie vergleichbarer Größe. Der Doktorand David Mackanic sagte, dass das Team daran arbeitet, die Energiedichte der dehnbaren Batterie zu erhöhen. Ziel sei es außerdem, größere Versionen des Geräts zu bauen und zukünftige Experimente durchzuführen, um die Leistung außerhalb des Labors zu demonstrieren.

Eine mögliche Anwendung für ein solches Gerät wäre die Versorgung von dehnbaren Sensoren, die auf der Haut haften, um die Herzfrequenz und andere Vitalparameter als Teil der BodyNet-Technologie zu überwachen, die in Baos Labor entwickelt wird. Ob der neuen Batterietechnik Grenzen bezüglich Größe und Leistungsfähigkeit gesetzt sind, ist bislang nicht bekannt. (SE/ts)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion