Studie belegt Nahtoderfahrungen während Wiederbelebung

Hirnströme von Verstorbenen lassen sich klar von Halluzinationen abgrenzen. Damit konnten Forscher erstmals Nahtoderfahrungen messen. Sie vermuten, der bewusste Geist lebt länger als der Körper.
Wiederbelebung nach einem Herzstillstand. Bis jeder fünfte Überlebende hat dabei Nahtoderfahrungen.
Wiederbelebung nach einem Herzstillstand. Bis jeder fünfte Überlebende hat dabei Nahtoderfahrungen.Foto: iStock
Von 27. März 2023

Erfahrungen jenseits des Körpers sind sowohl bei Kindern als auch bei Menschen in Extremsituationen – etwa im Augenblick unmittelbar vor einem Unfall – bekannt. Wie eine Studie mit 567 Patienten mit Herzstillstand zeigt, können derartige Nahtoderfahrungen auch während wiederbelebender Maßnahmen wie Herz-Druck-Massagen vorkommen.

Einerseits berichtete etwa jeder fünfte Überlebende von „einzigartigen, klaren Erfahrungen, einschließlich der Trennung vom Körper, der Beobachtung von Ereignissen ohne Schmerzen oder Ängste und einer sinnvollen Bewertung des Lebens, einschließlich ihrer Handlungen, Absichten und Gedanken“, erklärten Forscher um Intensivmediziner Dr. Sam Parnia.

Andererseits zeigten die Patienten im Zustand des Todes Hirnaktivitäten, wie sie sonst bei bewussten, höheren geistigen Funktionen wie Denken, Gedächtnisabruf und bewusster Wahrnehmung auftreten.

Dadurch ließen sich die beschriebenen Erlebnisse klar von Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Illusionen, Träumen oder dem durch die Wiederbelebung ausgelösten Bewusstsein unterscheiden.

Erste Messung von Nahtoderfahrungen

Eine mögliche Erklärung ist, dass „während das Gehirn sozusagen runterfährt, zahlreiche Bremsmechanismen ausgelöst werden. Diese sogenannte Enthemmung erlaubt den Zugang zu den Tiefen des Bewusstseins einer Person und auch zu seinen gespeicherten Erinnerungen, Gedanken aus der frühen Kindheit bis zum Tod und anderen Aspekten der Realität“, erklärte der Studienleiter auf dem Symposium für Wiederbelebung in Chicago.

Er fügt hinzu: „Während niemand wirklich den evolutionären Nutzen dieses Phänomens kennt, offenbart es eindeutig faszinierende Fragen über das menschliche Bewusstsein.“

Diese Erfahrungen könnten nicht einem gestörten oder sterbenden Gehirn zugeordnet werden, so Dr. Parnia weiter. Vielmehr seien sie einzigartige menschliche Erfahrungen, die auf dem Weg zum Tod entstehen. Diese „könnten die ersten messbaren Anzeichen sogenannter ‚Nahtoderfahrungen‘ sein.“

Unsere Ergebnisse belegen, dass Menschen an der Schwelle zum Tod und im Koma ein einzigartiges inneres Bewusstsein erleben, einschließlich eines Bewusstseins ohne Not.“ Dies wiederum deute darauf hin, dass das menschliche Selbstgefühl und Bewusstsein – ähnlich wie andere biologische Körperfunktionen – zum Zeitpunkt des Todes nicht vollständig aufhören. Das zu beweisen oder klar zu widerlegen sei jedoch Gegenstand weiterer Untersuchungen.



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