Neue Art in Südafrika: Smaug-Echsen sind wie Drachen – nur niedlicher

Smaug, der tödliche Drache in Tolkiens "Der Hobbit", hat einige lebende Verwandte. Herpetologen haben in der Gattung "Smaug-Echsen" eine neue Drachenechsen-Art entdeckt.
Titelbild
Anders als der Namensgeber, sind diese Echsen harmlos.Foto: FLORIDA MUSEUM OF NATURAL HISTORY
Epoch Times27. März 2020

Michael Bates, Kurator am südafrikanischen Nationalmuseum in Bloemfontein, und Edward Stanley vom Florida Museum of Natural History entdeckten eine neue Eidechsen-Art: die „Smaug-Echse“.

Es ist eine stark plattierte dunkelbraune Eidechse mit hellgelben Bändern. Das bisher unbekannte Tier wurde zu Ehren des Landes Eswatini in Südafrika, in dem sich der größte Teil dieser Arten befindet, „Smaug swazicus“ oder Swazi-Dracheneidechse genannt. Von der Schnauze bis zur Schwanzspitze ist die „Smaug-Echsen“ bis zu 33 cm lang. Eine ungewöhnlich große Eidechse für diese Region.

Mit ihrer dichten, schuppenartigen Rüstung sind diese kleinen Tiere echte Drachenechsen: „In Bezug auf die Masse und die tatsächlich aufgezeichnete Gesamtlänge, ist Smaug swazicus möglicherweise die größte südafrikanische Eidechsenart, seit der Riesenechse Matobosaurus maltzahni“, sagte Bates.

„Während Arten der Gattung Smaug, auch als umgürtelte Eidechsen bekannt, möglicherweise verkleinerte Versionen der schildartigen Schuppen und schwertartigen Zähne ihres furchterregenden Namensvetters haben, haben sie sanfte Dispositionen“, sagte Stanley.

Smaug-Echsen sind eher scheu

Die Schuppen und Zähne der Echse sind klein. Der Panzer ist relativ dünn. Stanley ergänzte: „Sie verstecken sich in Felsspalten und versuchen meist stachelig und ungenießbar zu erscheinen. Großen Kämpfen gehe sie aus dem Weg.“

Der Wissenschaftler aus Florida leitete bereits 2011 jene Forschergruppe, welche der Gattung den Namen „Smaug“ gab. Er war maßgeblich an der Analyse ihrer Arten beteiligt. „Smaug“ bedeute so viel wie „durch ein Loch quetschen“. Zudem kommen die Eidechsen in einem „Drachengebiet“ vor. Umgürtelte Eidechsen sind die einzige Gattung, die ausschließlich auf dem afrikanischen Festland lebt.

„Smaug-Echsen, die an hochgelegene, mit Felsblöcken gefüllte Lebensräume gebunden sind, könnten bereits die Auswirkungen eines sich erwärmenden Klimas spüren“, sagte Stanley. Die Identifizierung und Charakterisierung der Tiere sei ein erster wichtiger Schritt.

Die Erforschung dieser Tiere war aber keine einfache Sache. Forscher selbst befanden sich teils in Gefahr. Mambas und Minen waren nur einige Hürden innerhalb der „Smaug“-Forschung.

Zufälliger Fund

Gefunden wurden die ersten Eidechsen der Art „Smaug swazicus“ auf einer Militärbasis. Um ähnlich aussehende Arten zu unterscheiden, stützten sich Stanley und Bates auf traditionelle Ansätze, die auf physikalischen Merkmalen, CT-Scanning und DNA-Analyse basierten. Ein Prozess, den er mit dem Sortieren von Süßigkeiten verglich.

Der US-amerikanische Wissenschaftler ist sich sicher, „dass weitere Arten in der Gruppe auf ihre Entdeckung warten.“ Er ergänzte: „Selbst jetzt, in dieser gut arbeitenden Gruppe in diesen sehr bevölkerungsreichen Ländern Südafrikas, in denen seit Hunderten von Jahren viele Herpetologen arbeiten, gibt es noch einige interessante Entdeckungen zu machen.“ Für ihn ist das einer der Antriebe, „hier weiterzuforschen“. (cs)



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