Südkorea meldet sechsten Mers-Toten und 23 Neuerkrankungen
Erstmals war auch ein Teenager betroffen. Zudem forderte der bisher größte Mers-Ausbruch außerhalb des Nahen Ostens ein sechstes Todesopfer. Insgesamt 87 Infektionen sind inzwischen im Land erfasst. Trotz des sprunghaften Anstiegs erklärte Gesundheitsminister Moon Hyung Pyo lokalen Medienberichten zufolge im Parlament, nach seiner vorsichtigen Voraussage könnte das Tempo der Ausbreitung diese Woche abnehmen.
Beim jüngsten Todesfall handelte sich um einen 80-jährigen Mann, wie die Behörden bekanntgaben. Er starb heute Morgen in der etwa 140 Kilometer südlich von Seoul entfernten Stadt Taejon. In einer Klinik in Seoul hat sich nach Angaben des Erziehungsministeriums auch ein 16-Jähriger angesteckt. „Bisher ist kein weiterer Schüler von der Krankheit betroffen.“
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will zusammen mit den südkoreanischen Behörden in dieser Woche den Mers-Ausbruch untersuchen. Angeführt wird die WHO-Delegation vom stellvertretenden Direktor für Gesundheitssicherung, Keiji Fukuda. Zu den geplanten Aktivitäten zwischen Dienstag und Samstag gehörten Untersuchungen zu Mers-Fällen und zur Infektionskontrolle sowie der Besuch von Krankenhäusern, teilte das Ministerium mit.
Aus Angst vor einer unkontrollierten Ausbreitung des Virus sind mittlerweile fast 2000 Schulen geschlossen. Mehr als 2500 Menschen, die sich angesteckt haben könnten, sind in Krankenhäusern unter Quarantäne gestellt oder sollen ihr Haus nicht verlassen.
Er hoffe, dass der Anstieg heute die Spitze erreicht habe, wurde Gesundheitsminister Moon von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert. Ab Dienstag oder Mittwoch komme es hoffentlich zu einer Stabilisierung. Bisher sei der Ausbruch auf Krankenhausinfektionen beschränkt gewesen, das Virus habe sich noch nicht flächendeckend auf Gemeindeebene ausgebreitet.
Südkoreas Behörden gehen davon aus, dass das Coronavirus (Mers-CoV) im Mai von einem 68-Jährigen eingeschleppt wurde, der zuvor von einer Nahostreise zurückgekehrt war. Der Erreger war 2012 erstmals in Saudi-Arabien nachgewiesen worden. Er gehört zu den Coronaviren, zu denen viele Erkältungsviren und auch der Sars-Erreger zählen. Typische Symptome des „Middle East Respiratory Syndrome“ sind Fieber, Atemprobleme, Lungenentzündung und Nierenversagen.
Bis zum 5. Juni waren bei der WHO 1190 bestätigte Mers-Fälle erfasst, mindestens 444 der Patienten starben.
(dpa)
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