Theorie zur Entstehung von «Tschuri» entkräftet
„Das war eine der möglichen Theorien“, sagte Erstautor Hans-Ulrich Auster von der Technischen Universität Braunschweig.
Die Forscher hatten mit speziellen Messgeräten, die in Braunschweig entwickelt und betreut werden und auf der Raumsonde „Rosetta“ und dem Landeroboter „Philae“ installiert sind, den Magnetismus des Kometenkerns vermessen. „Die Frage war völlig offen. Man war noch nie auf einem Kometen.“ Ergebnis: Nichts. „Tschuris“ Kern hat kein Magnetfeld.
Bislang galt es als möglich, dass in einer bestimmten Entstehungsphase des Kometen magnetische Kräfte beteiligt waren. Laut Auster gibt es viele weitere Theorien, die es noch zu prüfen gilt. Die Ergebnisse wollte er auch am Dienstag bei der Generalversammlung der Europäischen Vereinigung für Geowissenschaften (EGU) in Wien vorstellen.
Die Raumsonde hatte zehn Jahre gebraucht, um „Tschuri“ zu erreichen. Im November wurde das Landegerät dann auf dem Kometen abgesetzt. „Philae“ konnte zwar kurzzeitig einige Daten senden, dann fiel das Landegerät aber wegen Strommangels in eine Art Winterschlaf. Das Aufsetzen des Landers war nicht ganz glatt gegangen.
Das Gerät machte mehrere Hüpfer und kam etwa einen Kilometer vom ursprünglichen Ziel entfernt zum stehen. Eine Katastrophe für einige Experimente, für Auster und seine Kollegen ein Glücksfall: „Uns kam die Sache natürlich entgegen, dass der mehrfach gehopst ist.“
Es konnte dadurch an vier verschiedenen Stellen von „Tschuri“ gemessen werden. Solange kein weiterer Komet untersucht sei, müsse man davon ausgehen, dass die Messungen auch für andere Kometen seiner Klasse repräsentativ seien, sagte Auster. „Tschuri“, der einem kilometergroßen Quietsche-Entchen ähnelt, wurde 1969 entdeckt.
(dpa)
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