Universität Heidelberg baut Qualitätsmanagementsystem auf
Mit insgesamt 1,5 Millionen Euro fördert das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg drei Projekte, die dem Aufbau eines umfassenden Qualitätsmanagementsystems mit dem Namen „HeiQuality“ an der Universität Heidelberg dienen. Das gab die Ruprecht-Karls-Universität am Freitag bekannt.
Unterstützt wird damit die Umsetzung zweier Anträge der Ruperto Carola zur internen und zur externen Begutachtung sowie ein gemeinsamer Antrag mit der Hochschule Mannheim und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW Mannheim) zum Thema „Erprobung eines Verfahrens zur Beschreibung und Bewertung von Qualitätskulturen“; jeder Antrag wird mit jeweils 500.000 Euro gefördert. Ziel des Programms an der Universität Heidelberg mit dem Titel „HeiQuality“ ist es, mithilfe unterschiedlicher Maßnahmen neue Qualitätsstandards in Forschung und Nachwuchsförderung, Studium und Lehre sowie Verwaltung und Service zu setzen. Dazu gehören beispielsweise die regelmäßige Bewertung von Studiengängen oder die Stärken-Schwächen-Analyse im Forschungsbereich.
„Um im internationalen Wettbewerb zu bestehen, brauchen wir ein institutionalisiertes, ganzheitliches Qualitätsmanagementsystem, das von den Universitätsmitgliedern in allen Bereichen in einer entsprechenden Qualitätskultur gelebt und getragen wird“, betont der Arbeits- und Organisationspsychologe Prof. Dr. Karlheinz Sonntag, Prorektor für Qualitätsentwicklung an der Universität Heidelberg. Bereits in der Vergangenheit seien Aktivitäten und Verfahren zur Qualitätssicherung in einzelnen Bereichen entwickelt worden, jetzt aber gehe es darum, ein umfassendes arbeitsfähiges System zu schaffen.
Kernstück von „HeiQuality“ ist das Teilprojekt „Interner Evaluationszyklus“. Mittels der Aufarbeitung von Daten – zum Beispiel aus Online-Befragungen über Lehrveranstaltungen – sollen inneruniversitär in regelmäßigen Abständen Bewertungen vorgenommen werden, die in einem Ampel-System von grün bis rot dargestellt werden. Bei identifizierten Problemen, zum Beispiel mangelnder Drittmittelakquise im Bereich Forschung, werden entsprechende Maßnahmen vorgeschlagen. Das Teilprojekt „Externer Evaluationszyklus“ sieht vor, dass solche Bewertungen in einem größeren Abstand auch durch externe Gutachter vorgenommen werden. Hier geht es vor allem um langfristige strategische Perspektiven wie beispielsweise Schwerpunktbildung und Profilbildung in der Universität und in einzelnen Bereichen.
Das dritte ebenfalls vom Wissenschaftsministerium im Rahmen des „Innovations- und Qualitätsfonds“ (IQF) geförderte Projekt beschäftigt sich mit Qualitätskulturen. „Weit über den Bereich der formalen Beurteilung von Lehre oder Forschung hinaus, geht es hier um die Entwicklung eines Instrumentariums zur Erfassung von Qualitätskulturen. Operationalisiert werden demzufolge nicht nur Werkzeuge der Qualitätssicherung wie Lehrevaluation, Drittmittelstatistiken, Zitationsindices oder Rankings, sondern auch geteilte Werte und Einstellungen der Universitätsmitglieder im Hinblick auf Qualität und Qualitätsbewusstsein“, erläutert Prorektor Sonntag. Das gebe es bislang an keiner anderen Universität in Deutschland. Ermöglicht werden soll auch eine spezifische Erfassung von Qualitätskultur für unterschiedliche Hochschularten. Deshalb, so Karlheinz Sonntag, wird dieses Projekt mit zwei Partner-Institutionen, der Hochschule Mannheim und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW Mannheim), durchgeführt.
Der Prorektor für Qualitätsentwicklung an der Universität Heidelberg hofft, dass mit dem erfolgreichen Aufbau von „HeiQuality“ ein Instrument geschaffen wird, das „den zukünftigen Herausforderungen im Hochschulbereich, was Qualität in Forschung, Lehre und Verwaltung angeht, gerecht wird.“ Ein leistungsfähiges Qualitätsmanagementsystem ist, so Prof. Sonntag, überdies die Voraussetzung für die angestrebte Systemakkreditierung der Ruperto Carola. Damit soll die Universität Heidelberg in die Lage versetzt werden, die vorgeschriebene Bewertung und Begutachtung der im Rahmen des Bologna-Prozesses eingerichteten Bachelor- und Master-Studiengänge eigenständig vorzunehmen und nicht externen Akkretitierungs-Agenturen zu überlassen. Dieser Prozess hin zu mehr Autonomie in diesem Bereich soll bis 2014 abgeschlossen sein. (idw / rls)
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