Ausgrabung im biblischen Lachisch enthüllt Tempel voller Schätze
„Und der Herr gab auch Lachisch in die Hände Israels, dass sie es am nächsten Tag einnahmen und es schlugen mit der Schärfe des Schwerts und alle, die darin waren, ganz wie sie mit Libna getan hatten.“ – Joshua, 10:32
Das biblische Buch Josua erzählt die Geschichte des Einzugs der alten Israeliten in das Gelobte Land nach einem 40-jährigen Aufenthalt in der Wüste.
Nun hat ein Team von Archäologen unter der Leitung von Professor Yosef Garfinkel von der Universität Jerusalem und Professor Michael Hasel von der Southern Adventist University (USA) Einblick in die kanaanitische Gesellschaft bekommen. Die Kanaaniter bewohnten vor mehr als 2.000 Jahren die östliche Mittelmeerküste.
Lachisch – Eine der wichtigsten lokalen Städte
In einer kürzlich veröffentlichten Studie stellten Garfinkel und seine Mitautoren zum ersten Mal die weiträumigen Ruinen eines kanaanitischen Tempels aus dem 12. Jahrhundert v. Chr. vor. Dieser befindet sich im Nationalpark Tel Lachisch, einer großen Siedlung aus der Bronzezeit.
Außerdem war Lachisch eine der wichtigsten kanaanitischen Städte im Land Israel während der mittleren und späten Bronzezeit. Seine Bewohner kontrollierten große Teile des jüdischen Tieflands. Die Stadt wurde um 1800 v. Chr. erbaut und später von den Ägyptern um 1550 v. Chr. zerstört.
Anschließend wurde sie erneut aufgebaut und zweimal wieder zerstört, wobei sie um 1150 v. Chr. endgültig unterging. Die Siedlung wird sowohl in der Bibel als auch in verschiedenen ägyptischen Quellen erwähnt. Zudem war sie eine der wenigen kanaanitischen Städte, die bis ins 12. Jahrhundert v. Chr. überlebt haben.
„Diese Ausgrabung war atemberaubend“, teilte Garfinkel mit. „Nur alle 30 oder 40 Jahre haben wir die Gelegenheit, einen kanaanitischen Tempel in Israel auszugraben. Was wir gefunden haben, wirft ein neues Licht auf das antike Leben in der Region. Man kann die Bedeutung dieser Funde kaum genug betonen.“
Tempel voller Artefakte
Der Aufbau des Tempels ist ähnlich wie bei anderen kanaanitischen Tempeln im Norden Israels, darunter Nablus, Megiddo und Hazor. Die Vorderseite des Geländes ist durch zwei Säulen und zwei Türme gekennzeichnet, die zu einer großen Halle führen.
Das innere Heiligtum hat vier tragende Säulen und mehrere unbearbeitete Steine, die als Darstellungen von Göttern gedient haben könnten. Der Lachisch-Tempel ist eher quadratisch und besitzt mehrere Seitenräume. Diese seien typisch für spätere Tempel, darunter auch dem berühmten Salomon-Tempel.
Zusätzlich zu diesen archäologischen Ruinen hat das Team eine Fülle von Artefakten ausgegraben. Darunter befanden sich unter anderem ein Bronzekessel, Schmuck nach ägyptischen Vorbildern sowie Dolche und Axtköpfe mit Vogeldarstellungen. Weiterhin entdeckten die Archäologen ägyptische Gegenstände wie Skarabäen oder eine vergoldete Flasche mit der Inschrift Ramses II.
Keramikscherbe mit kanaanitischer Schrift
Von besonderem Interesse sei zudem eine mit alter kanaanitischer Schrift gravierte Keramikscherbe gewesen. Auf ihr befindet sich der Buchstabe „samek“, gekennzeichnet durch eine längliche vertikale Linie, die von drei senkrechten kürzeren Linien gekreuzt wird. Damit ist es das älteste bekannte Exemplar des Buchstabens und ein einzigartiges Exemplar für das Studium antiker Alphabete.
(Mit Material der Universität Jerusalem)
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