Die Erbauer von Stonehenge

Von 28. August 2009

Im Jahr 2007 entdeckten Archäologen in Großbritannien ein kleines Dorf, dessen Entstehungszeit bis ins Neolithicum zurückreicht (etwa 7.000 bis 4.000 vor Christi Geburt). Es wurde nahe dem altertümlichen Welterbe gefunden, das wir als Stonehenge kennen.

Zwei Meilen nordöstlich der stehenden und quer liegenden Monolithen entdeckten  Mike Parker Pearson und die Mitarbeiter des Stonehenge Riverside Projektes eine Gegend, die als Durrington Mauern bezeichnet wird. Dieses Dorf, das vorwiegend aus Holz erbaut wurde, konnte man durch Karbonuntersuchungen auf die Zeit zwischen 2.600 bis 2.500 v. Chr. Geb. datieren. Trotz ihres hohen Alters waren die Behausungen noch in einem bemerkenswert guten Zustand.

Da man Stonehenge in ungefähr dieselbe Epoche einordnet, nehmen die Experten an, dass dieses noch nicht ausgegrabene Dorf der Wohnort der Erbauer gewesen sein könnte.

Seit  dem Jahr 2003 förderte die Untersuchung – finanziert von der National Geographic – Wohnstätten zutage mit Betten und anderen hölzernen Möblierungen, einen steinernen Gang ebenso wie Fußabdrücke im Lehmboden. Zusätzlich zu diesen Überresten des täglichen Bedarfs entdeckten die Archäologen in konzentrischen Kreisen aufgestellte Holzposten. Die Forscher vermuten, dass es sich dabei um ein Abbild des nahe gelegenen Stonehenge handelt.

Eine weitere kuriose Entdeckung waren die Unmengen an zerbrochenen Töpferwaren und die im ganzen Dorf verstreuten Überreste von Tieren. Die Forscher betonen, dass die Bewohner alles andere als unordentlich waren; sie behaupten sogar, dass diese Gegenstände das Produkt einer religiösen Zeremonie seien. Manche vermuten auch, dass diese Behausungen keine ständigen Wohnsitze waren, sondern eher alle halbe Jahre als Aufenthaltsort für ein Treffen dienten.

Stonehenge ist eins der rätselhaftesten Bauwerke auf dem Planeten und vielleicht die beliebteste Touristenattraktion in Großbritannien. Das Geheimnisvolle dieser Multi-Megalithen ist sicherlich dem Mangel an rationalen Erklärungen geschuldet, wie man mit solch einer primitiven Technik diese gigantischen Felsblocks bewegen konnte. Manche Steine dieses Monuments einer vergangenen Zeit wiegen zwischen 25 und 45 Tonnen – herangeschafft von einem mehrere Kilometer weit entfernten Steinbruch –
und sie sind in einer Formation aufgestellt worden, die sich auch moderner Technologie entzieht.

Es gibt bisher nicht eine einzige schlüssige Beweisführung über die Motive, die zum Bau von Stonehenge führten. Obwohl die Mehrzahl der Forscher sich darauf verständigt hat, dass es ein Platz des Gottesdienstes und des Ahnenkults war, gibt es auch Vorschläge, diesen Platz als Ort religiöser Rituale zu sehen oder für astronomische Beobachtungen. Es ist bekannt, dass die Erbauer des Monuments Kenntnisse in der Astronomie hatten, da man an den Tagen der Sommer- und der Wintersonnenwende die aufgehende Sonne genau auf der Achse der steinernen Struktur sehen kann.

Während es eigentlich auf  den ersten Blick ziemlich primitiv erscheint, entdecken die Forscher fortlaufend, wie Stonehenge voller Weisheit steckt. In seinem Buch „Stonehenge Decoded“ beschreibt Astronomie-Professor Gerald Hawkins, wie das Monument tatsächlich zur Vorhersage von Finsternissen dienen kann. Ebenso enthüllt M. W. Postins in seinem Buch „Stonehenge, Sun, Moon, Wandersterne“, wie Stonehenge (in Verbindung zu verschiedenen Punkten in der Umgebung, etwa die nahe gelegenen Aubrey Holes) zusammenhängt mit dem gesamten Sonnensystem.

Obwohl das Stonehenge Riverside Projekt die letzte der Möglichkeiten über die Erbauer von Stonehenge angeboten hat,  ist es zweifellos die erste Wahl. Viele Forscher meinen nun, dass die Megalith Bauwerke verschiedene Gruppen  anzogen, ihren Beitrag über Tausende von Jahren zu leisten. Der Historiker des 12. Jahrhunderts, Giraldus Cambrenis, schlug sogar vor, dass Merlin selbst in der Legende von König Arthur hinter der Konstruktion der Monolithen steckte.

Wer auch immer verantwortlich für Stonehenge war, wer kann erklären, wie die enorm großen Steine bewegt und nach einem Plan auch aufgestellt werden konnten. Weiterhin, welche Methoden wendeten sie an, um solch eine detaillierte astronomische Kenntnis Tausende von Jahren vor dem Einssatz von Teleskopen zu gewinnen?

Info:

Den Bauprozess von Stonehenge kann man in 3 Phasen einteilen:

1. Phase: ca. 3100 v. Chr.
kreisförmiger Wall mit Holzbauten in der Mitte

2. Phase: ca. 2500 v. Chr.
Holzbauten werden durch Steinbauten ersetzt

3. Phase: ca. 2300-1600 v. Chr.
es wurden größere Sandsteine ergänzt

Die Steine sind bis zu 50 Tonnen und 7 Meter hoch. Gehört seit 1986 zum Weltkulturerbe

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 32/09



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