DRACHENFLUG – der Beginn des Spanischen Bürgerkriegs

Es ist vielleicht interessant zu erfahren, was General Franco, ein Mann von eiserner Disziplin und untadeliger Loyalität, dazu gebracht hat, seinen Treueeid, den er der gesetzlich gewählten Regierung seines Heimatlandes geschworen hatte, zu brechen.
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Mai 1935: Die Royal Airforce De Havilland Dragon Rapide fliegt über London.Foto: J. A. Hampton/Topical Press Agency/Getty Images

„Nicht die Hölle! Fegefeuer! Das ist der Preis, den Männer wie ich zahlen müssen, um die Welt vor dem Untergang zu bewahren!“  General Mas y Redondo  in  THE CRIMSON GODDESS

Kürzlich war in der Epoch Times zu lesen, dass Spaniens Sozialisten, letztere gerade durch einen friedlichen coup d’etat an die Macht gelangt, nun endlich General Francos sterbliche Überreste aus dem Falange-Heiligtum im Tal der Gefallenen entfernen und an einem möglichst unauffälligen Fleckchen Erde entsorgen wollen. Dasselbe gilt für José Antonio Primo de Rivera, genannt „El Ausente“, Begründer eben jener Falange, ermordet von den Republikanern und ebenfalls in der gewaltigen Basilika minor (Johannes XXIII) bestattet.

Ganz ohne Frage wird dieses Vorhaben auch in Spanien die Kluft zwischen Rechts und Links noch weiter vertiefen und, vielleicht wie einstmals, unüberbrückbar machen. Ich habe viele Jahre in diesem Land gelebt, kenne die Mentalität seiner Bewohner und konnte mir so ein Bild von der jüngeren spanischen Geschichte machen, das so ganz anders aussieht als die politisch korrekten Stereotypen, die mir seit frühester Jugend über den Caudillo und seine Mitstreiter in das arme Hirn getrichtert wurden.

Madrid, Spanien. 5 April, 2015: Basilika im Tal der Gefallenen  Foto: iStock

Ein Teil dieser Erfahrung vollzog sich in Gesprächen mit Intellektuellen verschiedener Couleur, die genügend Hintergrundwissen vorweisen konnten, um stichhaltige Aussagen zu liefern. Ein anderer Teil geschah abends nach Sonnenuntergang in meiner bevorzugten Bodega, wenn ich bei einem Glas Wein den Erzählungen jener Alten und ganz Alten lauschte, die das Drama persönlich miterlebt hatten.

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Ein Drama, das an einem schicksalhaften Sommermorgen vor rund achtzig Jahren begann, als eine de Havilland Dragon Rapide mit der Registrierung G-ACYR vom Londoner Croydon Arerodrome abhob und im wolkenlosen Himmel Kurs auf Frankreich nahm.

Der zweimotorige Doppeldecker, weitgehendst aus Sperrholz und imprägniertem schwerem Textil gefertigt, wie es in jenen Tagen der frühen Luftfahrt üblich war, konnte bis zu acht Passagiere aufnehmen.

Aber auf diesem Flug waren es abgesehen von Pilot und Funker nur vier. Dem Piloten, ein abenteuerlich veranlagter Profi namens Kapitän Cecil Bebb, war gesagt worden, dass der Zweck der Reise darin bestand, einen muslimischen Stammesfürsten aus dem algerischen Rif-Gebirge in das Spanische Marokko zu fliegen. Was den Funker betrifft, so ist er nicht namentlich bekannt. Sturzbetrunken in Casablancas Kasbah während einer Zwischenlandung aufgefunden, wurde er ohne Ersatz zurückgelassen.

Der privat gecharterte Flug war von Luis Bolín, dem Londoner Korrespondenten der konservativen spanischen Zeitung ABC im Auftrag des Verlegers Marqués Luca de Tena bezahlt worden. Der hatte Bolin befohlen, am 11. Juli 1936 nach Las Palmas auf den Kanarischen Inseln zu fliegen und dort auf weitere Anweisungen zu warten, aber am 31. Juli nach London zurückzukehren, falls in dieser Beziehung nichts geschah.

Die Passagiere waren ausser Bolin ein Major Hugh Pollard, seine Tochter Diana und deren Freundin Dorothy Watson. Die jungen Mädchen waren angeblich hübsch, kapriziös und sehr blond.

Pollard arbeitete für den britischen Secret Intelligence Service, auch bekannt als MI5, und es besteht kein Zweifel daran, dass der Service um die Expedition und seine Absichten wusste.

Pollard hatte an verschiedenen geheimen Operationen teilgenommen, einschliesslich einiger frawürdiger Aktionen in Dublin während des Irischen Unabhängigkeitskrieges. Die beiden Mädchen waren ein Vorwand, der die etwas unwahrscheinliche Geschichte bestätigen sollte, dass dies eine private Urlaubsreise war. Pollard soll seiner Frau gesagt haben, dass sie nach Oslo fliegen würden. In Wirklichkeit jedoch befand sich ihr Ziel in genau der entgegengesetzten Richtung.

Nachdem der Dragon Rapide Frankreich erreicht hatte und in Bordeaux zum Auftanken pausierte, überflog er spanisches Territorium und landete in Portugal, zuerst in Porto und dann in Lissabon. Hier traf sich Bolin mit General José Sanjurjo, dem von den Republikanern verbannten und hochberühmten Löwen des Rif, und es scheint, dass die Nachrichten, die er erhielt, ermutigend genug waren, um weiterzufliegen. So nahm der Schnelle Drache Kurs auf Casablanca, dann Kap Yubi, und landete schliesslich auf dem Flughafen von Las Palmas de Gran Canaria.

Die Tarnung als englische Touristen funktionierte zufriedenstellend, und Pollard und die beiden Mädchen reisten weiter nach Santa Cruz de Tenerife, um dort einen gewissen Doktor Gabarda in der Clinica Costa zu treffen. Captain Bebb war inzwischen mit Bolin in Las Palmas verblieben. Während er noch in seinem Hotel war, wurde er von einem Besucher angesprochen, der sich als Kapitän Lucena vorstellte. Und der wollte wissen, warum und für wen der Engländer nach Gran Canaria gekommen war, wer seine Passagiere waren, und wann er beabsichtigte, die Insel wieder zu verlassen. Bebb, der dem Mann nicht vertraute, antwortete ausweichend. Der Offizier brachte ihn daraufhin in eine Villa in den Bergen, wo er einem Kreuzverhör unterzogen wurde, diesmal von einem General Orgaz und seinem Dolmetscher. Als diese Begegnung auch nichts von Interesse ergab, wurde Bebb mit der strengen Warnung entlassen, alles zu vergessen, was er bislang gehört hatte.

Am nächsten Morgen, dem 18. Juli, wurde Kapitän Bebb von einem spanischen Offizier und seinen Männern geweckt, die ihn sodann ziemlich unzeremoniell zum Militärhauptquartier fuhren. Nachdem er untätig bis zum Mittag gewartet hatte, wurde ihm endlich gesagt, sich fertig zu machen. Draussen empfing ihn General Orgaz und sein Dolmetscher, und eine militärische Eskorte brachte sie zum Flughafen, wo der Dragon Rapide mit laufenden Motoren in der Mitte der Landebahn stand. Die Passagiere erschienen, insgesamt drei, alle spanische Offiziere. Einer von ihnen, ein untersetzter Mann um die Vierzig mit einer stillen aber ungewöhnlich kraftvollen Ausstrahlung, ging zu Bebb und sagte ruhig: „Guten Tag. Ich bin General Franco.“

Eine De Havilland Dragon Rapide. Foto: J. A. Hampton/Topical Press Agency/Getty Images

Was als nächstes passierte, ist der Stoff vieler Geschichten.

Kapitän Bebb flog seinen illustren Passagier sicher nach Tetuan im spanischen Marokko und trug so unwissentlich dazu bei, den spanischen Bürgerkrieg zu entfesseln. Welcher, nachdem er schliesslich sein schreckliches Ende erreicht hatte, General Franco für fast vierzig Jahre zum unangefochtenen Herrscher Spaniens machte. Eine Epoche des Friedens und des Wohlstands, was auch seine bösartigsten Gegner zuzgeben mussten, und die längste, die jemals in der modernen Geschichte dieses unruhigen Landes stattfand.

Es ist vielleicht interessant zu erfahren, was den General, ein Mann von eiserner Disziplin und untadeliger Loyalität, dazu gebracht hat, seinen Treueeid, den er der gesetzlich gewählten Regierung seines Heimatlandes geschworen hatte, zu brechen.

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Werfen wir einen kurzen Blick auf die Jahre und Jahrzehnte vor der Revolte.

Im Jahre 1808 überliess der schwache und inkonsequente König Carlos IV. sein Land Napoleons Armeen. Nach dem gewonnenen Unabhängigkeitskrieg, unterstützt vom britischen Herzog von Wellington, wurde der königliche Absolutismus abgeschafft und stattdessen eine konstitutionelle Monarchie begründet. Daraufhin stolperte Spanien nach dreihundert Jahren relativen Friedens, der zu einem Großteil dem in den amerikanischen Kolonien geplünderten Gold zu verdanken war, in eine Phase ununterbrochener Unruhen. Die nächsten hundert Jahre zeitigten vier blutige Bürgerkriege, dreizehn Verfassungsänderungen und vierzig Revolutionen verschiedener Art, die wiederum einhundertneun aufeinanderfolgende Regierungen nach sich zogen.

Spaniens Gesellschaft blieb bis zur Wende des Jahrhunderts relativ unverändert. Gegründet auf drei Säulen, nämlich einer reichen aber egoistischen Bourgeoisie, einer rigoros traditionellen Kirche und dem stolzen Militär, fehlte es an einer stabilen Mittelschicht, die den weiten Abstand zwischen Reichen und Armen überbrückt hätte. Als das industrielle Zeitalter seinen Einzug hielt, entstand eine neue Klasse von Arbeitern, die besser gebildet und selbstbewusster waren als die große Masse miserabler Tagelöhner, welche den reichen Landbesitzern für ein paar Almosen dienten. Neue und gefährliche Ideologien machten die Runde, Gewerkschaften wurden gegründet, politische Parteien jeder Couleur schossen aus dem Boden, und am Rande des Spektrums entstand sozialer Abschaum wie Anarchisten oder Kommunisten, die vor Mord und Totschlag nicht zurückschreckten.

Im Jahre1931 hatte der gutartige Diktator General Primo de Rivera den Rückhalt der Armee und des Königs Alfonso XIII verloren. Nachdem letzterer in das Exil gegangen war, wurde die Zweite Republik aus der Taufe gehoben.

Gegründet auf einer Vielzahl von Parteien, die sich heimlich oder offen bekriegten und deshalb schwer zu einer effektiven Regierung gezähmt werden konnten, kam ihr letztendlicher Zusammenbruch für niemanden überraschend.

Als die Neuwahlen dann mit einem Sieg der Vereinten Linken endete, war das daraus resultierende Regime ebenfalls weitgehend in Grabenkämpfe verstrickt und obendrein nicht bereit, seine fanatischen Elemente zu kontrollieren.

Vielleicht aufgrund einer gewissen nicht-christlichen Komponente im spanischen Blutkreislauf, wie es der illustre Carl Jacob Burckhardt so elegant formulierte, und die auch noch heute für Greuel wie den barbarischen Stierkampf verantwortlich gemacht werden kann, wurden politische Differenzen mit besonderer Brutalität beigelegt. Mord, Raubüberfälle und das Niederbrennen von Kirchen nahmen überhand, und die bedrohte Bourgeoisie sehnte sich ganz offen nach einem Militärputsch. Letzterer wurde durch die Wahlen von 1933 vermieden, als die konservativen Kräfte Spaniens eine ausreichende Mehrheit gewannen und Ruhe und Ordnung wieder einigermassen herstellen konnten.

Mittlerweile machten sich verdeckte Strategien bemerkbar. Auf dem 4. Kongress der Kommunistischen Internationale in Moskau war Spanien bereits für eine bolschewistische Revolution vorgemerkt worden. Der Hauptkommissar in Westeuropa, Jules Humbert-Droz, begann bereits 1922, die Organisation einer kleinen und nur langsam wachsenden spanischen Kommunistischen Partei zu überwachen. Geld und Waffen wurden heimlich aus dem Ausland eingeführt und Parteikader begannen, sich in den tieferen Falten der Arbeiterklasse einzunisten. Dabei konkurrierten sie mit anderen linken Bewegungen, wie etwa Sozialisten, Anarchisten, Trotzkisten oder ähnliche Gruppen derselben Couleur. Wobei das endlose Parteigerangel ein Licht auf die allgemeine Malaise dieser besonderen Zunft wirft, nämlich ihre Unfähigkeit, eine Einheitsfront zu bilden. Was dazu führte, dass sich die verschiedenen Faktionen schliesslich gegenseitig in kaltem Blut meuchelten und so auch ein entscheidender Faktor dafür waren, warum die Zweite Republik den Kampf gegen die zahlenmässig unterlegenen Kräfte von General Franco verloren hat.

Die erste ernsthafte Andeutung dessen, was die konservative Bevölkerung Spaniens zu erwarten hatte, war der Aufstand der Bergarbeiter im Jahre 1934 in Asturien. Oft beschrieben von politisch korrekten Historikern als arme ausgebeutete Kulis, gehörten sie tatsächlich zu den am besten bezahlten Arbeitern in ganz Spanien. Als also ihre Rädelsführer die Einbeziehung der rechtsextremen katholischen CEDA in die Regierung als politischen Vorwand benutzten, um nichts weniger als eine nationale Revolution zu verkünden, taten sie dies in dem Wissen, bis an die Zähne mit Waffen und Dynamit bewaffnet zu sein.

So geschah es, dass vierzigtausend fanatische Männer, alle angefeuert von sozialistischen und kommunistischen Hassparolen, die nördlichen Provinzen Spaniens verwüsteten.

Plünderung und andere Gewalttaten waren an der Tagesordnung.  Der Bischofspalast in Oviedo und seine Universität, einschliesslich der unbezahlbaren Bibliothek, ging in Flammen auf. Geschäftsleute und Priester wurden willkürlich erschossen. Und als sich eine Einheit der Guardia Civil der Übermacht ergab, wurden viele ihrer Mitglieder ebenfalls erschossen.

Ausser sich vor Empörung, bezeichnete die rechte Presse die Rebellen als Lakaien einer ausländischen bolschewistischen Verschwörung. Letzteres eine nicht allzuweit hergeholte Unterstellung, wenn man sich daran erinnert, dass nur zwei Jahre später Stalins Gesandter in Madrid, Moses ‚Marcel‘ Rosenberg und seine kommunistischen Kumpane  das sozialistische Regime von Largo Caballero fast gänzlich kontrollierten, während sie Tod und Verderben unter denjenigen säten, die noch als konservativ verdächtigt  wurden.

Der Aufstand in Asturien wurde schliesslich von General Franco erstickt. Anstatt sich auf unerfahrene Wehrpflichtige zu verlassen, brachte er seine kampferprobte Tercio oder Fremdenlegion ins Feld, die oft von Haus zu Haus kämpfend schliesslich die Bergleute überwältigte. Die Vergeltung war fast so hart wie die Exzesse der Rebellen, und das grausame Spektakel vertiefte nur den Abgrund zwischen einer bereits gänzlich zerrissenen Gesellschaft. Danach zerfiel Spanien immer mehr, während eine Regierungskrise die nächste jagte, bis der derzeitige Präsident der Republik, Alcalà Zamora, am 7. Januar 1936 die Auflösung des Parlaments verordnete. So wurde die Bevölkerung zum dritten Mal in weniger als fünf Jahren zur Wahl aufgefordert, diesmal in einer Atmosphäre von intensivem Misstrauen und Furcht.

Ausnahmsweise vermochte die spanische Linke sich in wichtigen Punkten zu einigen und damit die Wahlen zu gewinnen. Unter der vagen Etikettierung „Popular Front“ ergatterte sie eine beachtliche Mehrheit im Parlament. Aber diejenigen, die auf eine Verbesserung der allgemeinen Situation gehofft hatten, wurden bitterlich enttäuscht. Soziale Konflikte und kriminelle Übergriffe stiegen sprunghaft an.

Ein wildes und überschwängliches Proletariat, das von hochentzündlichen Leitartikeln der linken Presse noch aufgestachelt wurde, forderte Rache für echte oder imaginäre Untaten der Bourgeoisie und versank in einer Orgie der Gewalt.

Unfähig, seine Koalitionspartner zu kontrollieren, war das sozialistische Regime nicht in der Lage, die Verbrechen der unberechenbaren Anarchisten oder der gut organisierten und hochmotivierten Kommunisten zu unterbinden. Zwischen Februar und Juni 1936 wurden insgesamt 160 Kirchen niedergebrannt, 269 Personen ermordet, 1287 verwundet, unzählige Einbrüche und Raubüberfälle begangen, 138 bewaffnete Angriffe inszeniert und 146 Bomben und andere explosive Geräte gezündet. Gleichzeitig wurde das Land von 113 Generalstreiks und 228 Teilstreiks erschüttert.

Madrid lebte von Mitte Mai bis zum Ausbruch des Bürgerkriegs in einem Zustand völligen Aufruhrs. Die Arbeiter nahmen ihre Mahlzeiten in den besten Restaurants der Stadt ein ohne zu bezahlen und drohten den Besitzern mit Pistolen und Messern, wenn die sich zu wehren versuchten. Massaker von Personen, die der „Rechten“ angehörten, passierten täglich. Priester wurden zu Hunderten getötet. Eine junge Französin, Erzieherin in einer wohlhabenden Familie, wurde auf schrecklichste Weise ermordet.

Die blutigsten Schläge und grössten Grausamkeiten waren fast immer den religiösen Vertretern vorbehalten. Wie der Priester von Los Navalmorales, der nackt und mit Dornen gekrönt an ein Kreuz geschlagen wurde. Als man ihn zwang, Essig zu trinken, hatte er immer noch die Kraft, seine Mörder zu segnen bevor er starb. Oder die Mönche von Cervera, denen ihre Rosenkranzperlen nacheinander in das Trommelfell gehämmert wurden. Oder ein junger Mann aus Alcazar de San Juan, bekannt für seine religiöse Leidenschaft, dem man die Augen mit Löffeln ausgegraben hatte. Oder unzählige Nonnen, die geschlagen, vergewaltigt und ermordet wurden.

Die Liste ist endlos und scheint bei oberflächlicher Betrachtung eine Art von kollektivem Blutrausch zu sein, der die proletarischen Massen ergriffen hat. Dahinter jedoch verbarg sich der klare Versuch, Spaniens konservative Klasse und ihre Elite ein für allemal zu zerstören.

Als also am 13. Juli 1936 der Anführer der spanischen parlamentarischen Opposition, Herzog José Calvo Sotelo, mit einem gefälschten Haftbefehl von Mitgliedern der staatlichen Sturmtruppen, etlichen Jungsozialisten und einem Hauptmann der Guardia Civil verhaftet und in einem Polizeiwagen erschossen wurde, war dies der letzte Strohhalm für jene Rebellen, die schon lange geplant hatten, sich zu erheben. General Franco widerrief seinen Treueeid und die Würfel waren gefallen.

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Der Spanische Bürgerkrieg scheint eine besondere Faszination für Profis und Amateure gleichermassen zu haben. Es wurde viel über seine Ursachen geschrieben, linkslastig, rechtslastig oder ziemlich objektiv.

Mein erstes Taschenbuch zu diesem Ereignis, eine 1976er Penguin-Ausgabe, ist ein relativ unparteiischer Bericht, aber sein Cover spiegelt bereits die zukünftigen Repräsentationen von opportunistischen oder gänzlich verlogenen Historikern wider.

Einer der akzeptableren Berichte ist das umfangreiche Werk von Hugh Thomas, obwohl darin eine kleine aber interessante Episode fehlt.

Nämlich die offizielle Proklamation des Caudillos einige Stunden vor dem Verlassen der Kanarischen Inseln in Captain Bebbs Dragon Rapide.

Spanier!

An alle, die eine heilige Liebe für Spanien empfinden! An alle, die geschworen haben, es gegen seine Feinde zu verteidigen! Die Nation ruft um Hilfe! Die Situation wird jeden Tag kritischer. Anarchie herrscht in den meisten Städten und Dörfern. Von der Regierung ernannte Beamte unterstützen – wenn nicht gar entfachen – sozialen Chaos. Mit Revolvern und Maschinengewehren werden Bürger feige und hinterhältig ermordet, während die Regierung nichts unternimmt, um Frieden und Gerechtigkeit durchzusetzen. Revolutionäre Streiks aller Art lähmen das Leben der Nation!

Können wir Spanien feige und verräterisch den Feinden des Vaterlandes ohne Widerstand und ohne Kampf überlassen? Nein! Verräter mögen das tun, aber wir, die wir geschworen haben, die Nation zu verteidigen, werden es nicht tun! Wir bieten euch Gerechtigkeit und Gleichheit vor dem Gesetz, Frieden und Liebe unter den Spaniern, Freiheit und Brüderlichkeit frei von Libertinismus und Tyrannei!

Lang lebe Spanien!

 

https://www.epochtimes.de/tag/manfred-von-pentz

Die Webseiten von Manfred von Pentz:

http://der-deutsche-michel.net/

http://www.manfredvonpentz.net/

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