Corona-Lockdown stellt globale Impfstrategie infrage: Weniger Impfungen = weniger tote Babys?

Während im Frühjahr viele Menschen an SARS-CoV-2 erkrankten oder an den Folgen starben, scheint der Lockdown einer Altersgruppe besonders gut zu tun. Daten des amerikanischen CDC zeigen, dass die Sterblichkeit von Kleinkindern zwischen Februar und Juni 2020 um 30 Prozent gesunken ist. – Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Impfungen dieser Altersklasse. Zufall?
Von 23. Oktober 2020

Ein Sprichwort besagt: „Wer Ostern mit den Eiern spielt, hat Weihnachten die Bescherung“, die dieses Jahr dank unerwarteter Verbannung in die eigenen vier Wände in einigen Familien besonders niedlich ausfallen dürfte. Doch der Lockdown scheint nicht nur künftigen Generationen zugutezukommen, sondern auch bereits geborenen Babys und Kleinkindern.

Überraschenderweise offenbart die Sterblichkeitsstatistik der USA, dass die Sterblichkeitsrate unter jungen Menschen, insbesondere unter Kleinkindern, während des Lockdowns zurückgegangen ist. Diese Trends blieben bislang jedoch weitgehend unbemerkt und bleiben offiziell unerklärt. Ähnliche Phänomene haben Ärzte in Italien beobachtet.

„Geheimnisvoller“ Rückgang der Säuglingssterblichkeit um 30 Prozent

Todesfälle bei Kindern unter 18 Jahren sind vergleichsweise selten. Ihre Zahl und Verteilung im Jahresverlauf unterscheidet sich deutlich von denen der Senioren. Die Häufung in der Grippezeit oder im Sommer (Hitze) oder Winter (Stürze) fehlt bei Kindern völlig. Pro Woche sterben in den USA etwa 50.000 bis 65.000 Menschen. Über die Hälfte der Verstorbenen ist über 65 Jahre. Nur etwa 700 Todesfälle unter Kindern verteilen sich gleichmäßig über alle Bundesstaaten. Weit über die Hälfte davon tritt bei Kleinkindern unter 1 Jahr auf.

Sterbefälle der über 64-Jährigen nach Jahren in den USA. Am 20. Januar 2020 (KW 3) wurde der erste us-amerikanische COVID-19-Fall (grün) gemeldet, am 13. März (KW11) wurde der nationale Notstand ausgerufen (gelb). Foto: Blaxill und Becker (2020) / Daten: CDC /Bearbeitung: ts/Epoch Times

Sterbefälle der 18- bis 64-Jährigen nach Jahren in den USA. Foto: Blaxill und Becker (2020) / Daten: CDC /Bearbeitung: ts/Epoch Times

Sterbefälle der unter 18-Jährigen nach Jahren in den USA. Foto: Blaxill und Becker (2020) / Daten: CDC /Bearbeitung: ts/Epoch Times

„Seit Anfang März sanken die Todesfälle von 700 pro Woche bis unter 500 Mitte April“, stellten Mark Blaxill und Amy Becker in ihrer Analyse fest. Auch im Mai lag die Sterblichkeit weit unter dem Erwartungswert. Die Autoren schreiben weiter:

Als die Zahlen vorzeitiger Todesfälle älterer Menschen in Pflegeheimen in Manhattan und in ähnlichen Einrichtungen im ganzen Land in die Höhe schossen, rettete etwas Geheimnisvolles das Leben von Kindern. Als [Corona] massive Störungen des Familienlebens und eine nahezu universelle Abriegelung verursachte, starben etwa 30 Prozent weniger Kinder.“

Im Rahmen der Corona-Maßnahmen blieben auch die Schulen in Amerika geschlossen. Konnte es sein, dass sich Schüler – auf dem Schulweg oder in den Pausen – selbst in riskante Situationen bringen? Ein Blick in die Zahlen verdeutlicht, nicht mehr als sonst: Bei Kindern oder Jugendlichen im Schulalter gab es nur sehr geringe Auswirkungen.

Praktisch die gesamte Veränderung der Sterblichkeit der unter 18-Jährigen ging von einer Gruppe aus: Kleinkinder. Irgendwie rettete die Corona-Pandemie Hunderten Kleinkindern – und zwar nur Kleinkindern – das Leben. Über 200 pro Woche. Und nur während des Lockdowns.

Dr. Antonietta M. Gatti, die ähnliche Phänomene in Italien beobachtet hatte, berichtete Blaxill und Becker von steigenden Zahlen, als die Maßnahmen gelockert wurden.

Kein „Plötzlicher Kindstod“ seit Beginn der Pandemie

Wenn Säuglinge sterben, geschieht dies meist infolge angeborener Krankheit oder Geburtsfehler. Das Centers for Disease Control and Prevention, die US-amerikanische Gesundheitsbehörde, führt zudem Unfälle und Tötungsdelikte als häufige Ursachen in ihrer Statistik. Darüber hinaus gibt es jedoch immer wieder Fälle, in denen zuvor gesunde Säuglinge unerwartet sterben. Diese Todesfälle werden gewöhnlich als „Plötzlicher Kindstod“ (englisch: sudden infant death syndrome, SIDS) klassifiziert. Gemäß CDC sind SIDS-Todesfälle eine der beiden häufigsten Todesursachen bei Kleinkindern im Alter von 1 Monat bis 1 Jahr.

Leider liegen keine spezifischen Daten über die Entwicklung der SIDS-Todesfälle während der Pandemie vor. Blaxill und Becker schreiben jedoch: „Wir haben […] anekdotische Berichte von Ärzten in der Notaufnahme gehört, die darauf hindeuten, dass einige einen Rückgang der SIDS-Todesfälle beobachtet haben. Eine Gruppe von Ärzten, die in einer typischen Woche drei Fälle von SIDS sehen könnten, hat seit Beginn der Pandemie und der damit verbundenen Abriegelung null Fälle gesehen.“

Doch was hat sich in dieser Zeit geändert, das eine solche Auswirkung haben könnte? Blaxill und Becker fragen: Werden Säuglingssterbefälle nicht erfasst? Kümmern sich Eltern besser um ihre Familien, während sie aus der Ferne arbeiten und ihre Kinder nicht zur Schule gehen? Es gibt viele mögliche Hypothesen über den Rückgang der Säuglingssterblichkeit.

„Beispiellose, globale Störungen routinemäßiger Impfungen“

Eine mögliche Erklärung kommt ebenfalls vonseiten des CDC. In ihrem wöchentlichen Bericht über Morbidität und Mortalität (Morbidity and Mortality Weekly Report, MMWR) berichtete das CDC Mitte Mai von „einem starken Rückgang der Bestellungen von Impfstofflieferanten sowie über einen Rückgang der verabreichten pädiatrischen Impfstoffdosen.“ Der CDC-Bericht betonte außerdem die „Wichtigkeit von Routineuntersuchungen und Impfungen“, und dass diese, insbesondere bei Kleinkindern, „essenziell“ seien.

Kumulierte Veränderungen der Bestellungen (oben) von Nicht-Grippe-Impfdosen (links) und Masern-Impfdosen (rechts) in den USA sowie die Anzahl durchgeführter Impfungen bei Kindern unter 18 Jahren (unten). Am 20. Januar wurde der erste US-amerikanische COVID-19-Fall (grün) gemeldet, am 13. März wurde der nationale Notstand ausgerufen (gelb). Foto: CDC / Bearbeitung: ts/Epoch Times

Im Zusammenhang mit dem Corona-Lockdown beklagten Beamte des US-Gesundheitswesens den starken Rückgang der Säuglingsimpfungen während des Lockdowns. Grund dafür sei, dass Eltern ihre Säuglinge nicht in Kinderarztpraxen zu den üblichen Untersuchungen bringen.

Dieser Effekt ist laut Blaxill und Becker möglicherweise nicht auf die USA beschränkt. So stellte die Weltgesundheitsorganisation am 22. Mai in einer Pressemitteilung fest, dass „seit März 2020 die routinemäßigen Impfdienste für Kinder auf globaler Ebene gestört sind, was seit der Einführung der erweiterten Impfprogramme (EPI) in den 1970er Jahren beispiellos sein könnte“.

Sinkende Säuglingssterblichkeit stellt mehr als Corona-Impfungen infrage

Besonders deutlich zeigte sich dies Anfang März – etwa zu der Zeit, als die Säuglingssterblichkeit zu sinken begann. Blaxill und Becker fragen daher:

Sterben weniger Kinder, weil ihre Eltern die routinemäßige Impfung von Kindern auslassen? Wenn während der Pandemie Leben gerettet werden, ist dies eine Frage, die dringend beantwortet werden muss.

Mit anderen Worten: Wenn „fehlende“ Impfungen die Sterblichkeit sinken lassen, stellt das nicht nur die beinahe verzweifelte Suche nach einem Corona-Impfstoff infrage, sondern auch das, worauf viele Ärzte und Politiker – Ausnahmen bestätigen die Regel – seit Jahren drängen: weit verbreitete, vorgeschriebene Impfungen für alle.

Selbstverständlich, schließen Blaxill und Becker, ist der Tod älterer Menschen in Pflegeheimen [in Manhattan] zu betrauern, wir sollten „aber auch die Hunderten von vermiedenen Säuglingstoden zur Kenntnis nehmen. Nur mit einer solchen Ausgewogenheit werden wir die richtigen Lehren aus der Pandemie und den darauf folgenden Abriegelungen ziehen.“



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