Ist das eine 1.7 Millionen Jahre alte Brücke?

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Foto: Google Earth
Epoch Times30. Mai 2016

In einer Hindu-Legende „Ramayana“ wird vom Bau einer Brücke durch König Rama berichtet – einer Verbindung zwischen dem indischen Festland und der Insel Sri Lanka. Mit ihrer Hilfe soll der König seine Armee nach Ceylon (Sri Lanka) gebracht haben, um seine vom Dämonenkönig Ravana entführte Frau Sita zu befreien.

Die Landbrücke wird deswegen im Indischen oft nach König Rama benannt also »Rama Setu« bzw. »Ram Setu«.

Einer anderen muslimischen Legende nach heißt die dammartige Verbindung auch „Adamsbrücke“ genannt. Dieser Legende nach soll Adam darüber nach Ceylon gelangt sein und soll 1.000 Jahre auf einem Gipfel auf einem Bein stehend verbracht haben.

Wahrer Ursprung der Bücke in Vergessenheit geraten

Der wahre Ursprung ihrer Entstehung ist längst durch politische und religiöse Verstrickungen in Vergessenheit geraten. Bestrebungen der heutigen Zeit, die Reste der Brücke zu zerstören, um einen Kanal für die Schifffahrt zu öffnen, wurden jedenfalls als häretisch abgestempelt. Als Begründung wurde die Zerstörung uralten Erbes angeführt.

 

Eine Darstellung der Legende des Baus von Rama Setu (Adamsbrücke) von einer Armee von Affen. Künstler anonym, 1850 Foto: Wikimedia Commons

Eine Darstellung der Legende des Baus von Rama Setu (Adamsbrücke) von einer Armee von Affen. Künstler anonym, 1850 Foto: Wikimedia Commons

Übrigens ist die 30 Kilometer lange Struktur aus dem Weltall deutlich zu erkennen. Vom kontinentalen Festland Indiens geht die Halbinsel trichterförmig ab, verjüngt sich zu einem Schlauch und setzt sich als eine Kette von Untiefen bis nach Sri Lanka fort. Dort findet sie wieder als lang gezogene Landzunge Anschluss an die Insel.

Die Adamsbrücke, auch Rama-Brücke oder Ram Setu zwischen Indien und Sri Lanka. Foto: NASA

Die Adamsbrücke, auch Rama-Brücke oder Ram Setu zwischen Indien und Sri Lanka. Foto: NASA

Dr. Badrinarayanan, Leiter von Geological Survey India und früherer Koordiantor des National Institute of Ocean Technology (NIOT) in Chennai, hat Kernbohrungen der Struktur untersucht. Er wollte wissen ob es sich hier um eine natürliche Formation oder nicht.

In einer Tiefe von 10 Metern fand er abwechselnd Schichten aus Korallen, Kalk-Sandstein und Geröllblöcken. Etwa das gleiche fand er erstaunlicherweise in einer Tiefe von vier bis fünf Metern, wo er auch auf losen Sand und feste Formationen traf. Wegen der Felsbrocken in Formationen, die über einer marinen Sandschicht liegen, vermutet er, diese müssten dort künstlich platziert worden sein.

Wurde die Struktur durch natürliche Prozesse geformt

Kritiker versuchen die Entstehung der Struktur durch natürliche Prozesse zu erklären. So schreibt der Geologe Suvrat Kher, es habe innerhalb der letzten 2 Millionen Jahre, in Zeiten mit niedrigem Meeresspiegel, eine Landverbindung gegeben. Durch das Steigen und Fallen des Meeresspiegels während der letzten Kalt- und Warmzeiten hätte es entsprechende Bedingungen für die Bildung von Korallenriffen bzw. von Sandbänken gegeben. So sei die heute beobachtbare Schichtung aus Korallenriff-Schichten, sowie Schichten aus Sand und großen Steinen entstanden.

In der Hindu-Legende wird erwähnt, es habe dort schon vor dem Bau eine Erhöhung gegeben, auf der dann eine Holz-Basis errichtet wurde. Diese wurde mit großen und kleinen Steinen bedeckt. Gläubige, die diese Struktur als von Menschenhand erschaffen betrachten, bringen auch das Argument, die natürliche Zerstörung habe die Brücke über die lange Zeit in den heutigen Zustand versetzt. Dadurch sei die Struktur nicht mehr von einer natürlichen Formation zu unterscheiden.

Beim Alter der Adamsbrücke sind sich Dr. Badrinarayanan und seine Kontrahenten nicht ganz einig. Laut dem Doktor müsse die Errichtung vor 5.800 bis 4.000 Jahren stattgefunden haben, wie Datierungen ergaben. Laut Messungen von indischen wissenschaftlichen Einrichtungen wird ihr Alter auf zwischen 5.000 und 3.000 Jahren geschätzt.

(tmi/dk)



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