Reinkarnation: Vier mögliche Fälle

Historisch überliefert oder zeitgenössisch – aufgezeichnete Fälle von Menschenleben, die der Wissenschaft Rätsel aufgeben
Von 22. März 2010

Der Glaube an Reinkarnation und Vergeltung auf Basis von Ursache und Wirkung ist tief in der traditionellen chinesischen Kultur verwurzelt. Als ich noch klein war, hörte ich Leute oft darüber sprechen. Geschah eine Katastrophe, sagten die Alten immer, dass es durch das Fehlverhalten der früheren Generationen verursacht wurde. Wenn sich dagegen etwas Gutes ereignete, hieß es, es wäre wegen der angesammelten Tugend der Vorfahren geschehen.

In der chinesischen Literatur gibt es viele Schilderungen über diesen Aspekt des Lebens, angefangen beim „Traum von der roten Kammer“ bis hin zu „Drei Wörter und zwei Schläge“. Durch den Atheismus, der jedes meiner Schulbücher durchdrang, kam es jedoch, dass ich Reinkarnation und Vergeltung nicht so ernst nahm. Seit ich erwachsen bin und mich immer mehr öffne, erkenne ich, dass viele meiner Meinungen und  meiner Kenntnisse eigentlich falsch sind. Ich beginne das Thema Reinkarnation neu zu überdenken. Hier einige Beispiele:

1. Die zwei Leben des Jungen aus der Provinz Hainan

Ein Artikel in Ausgabe 7 des Magazins „Oriental Women“ von 2002 erzählte die Geschichte eines Jungen, der sich an sein vorheriges Leben erinnerte. Sein Name war Tang Jiangshan. Er wohnte im Vorort Gancheng  von Dongfang City, Provinz Hainan. Laut seinen Eltern und älteren Bewohnern seines Dorfes sagte er im Alter von drei Jahren (das war 1979) eines Tages plötzlich zu seinen Eltern: „Ich bin nicht euer Kind. Ich hieß in meinem früheren Leben Chen Mingdao und mein Vater wurde Sandie genannt. Wir wohnten in Danzhou, nahe der Küste.“

Der Ort, den er erwähnte, lag mehr als 160 Kilometer entfernt von Dongfang City. Der Junge erzählt auch, dass er während der Kulturrevolution durch Schwertverletzungen und Schüsse getötet wurde. Es gab sogar Schwertnarben auf seinem Bauch, die von seinem vorherigen Leben stammten. Besonders seltsam war, dass er den Danzhou-Dialekt flüssig sprechen konnte, einen Dialekt, der sich stark von dem in seiner Heimatstadt unterscheidet.

Mit sechs Jahren drängte Jiangshan seine Eltern dazu, ihn dahin zubringen, wo er in seinem früheren Leben gewohnt hatte,  in das Dorf Huangyu im Vorort Xinying von Danzhou City. Dort angekommen ging Tang Jiangshan schnurstracks auf das Haus eines alten Mannes mit dem Namen Chen Zangying zu. Er nannte den Alten im Danzhou-Dialekt „Sandie“ und sagte ihm, dass er sein Sohn Chen Mingdao sei. Nach seinem Tod wurde er im Ort Gangcheng in Dongfang City wiedergeboren. Er erzählte, er sei gekommen, um seine Eltern aus dem vorherigen Leben zu sehen. Seine beiden älteren und die beiden jüngeren Schwestern und andere Verwandte aus dem Dorf erkannte er ebenfalls. Besonders interessant war, dass er sogar seine Freundin aus dem vorherigen Leben wiedererkannte.

Obwohl Tang Jiangshan nur sechs Jahre alt war, überzeugte das, was er über sein vorheriges Leben erzählte, Chen Mingdaos Familie und die Verwandten. Chen Zanying war sehr gerührt und weinte gemeinsam mit Tang Jiangshan. Er glaubte Tang Jiangshan, dass dieser tatsächlich die Reinkarnation seines eigenen Sohnes Chen Mingdao war.

Seitdem hatte Tang Jiangshan zwei Familien. Jedes Jahr reiste er zwischen Dongfang City und Danzhou hin und her. Chen Zanying, seine Verwandten und die Dorfbewohner hielten alle Tang Jiangshan für Chen Mingdao. Da Chen Zanying keinen Sohn mehr hatte,  kümmerte sich Jiangshan um ihn, bis er im Jahr 1998 verstarb.

Die Redakteure, des Magazin „Oriental Women“, glaubten Tang Jiangshans Geschichte anfangs nicht. Aber nach sorgfältigen Untersuchungen bestätigten sie schließlich die Glaubwürdigkeit von Tangs Erlebnissen.

2. Ein britischer Junge erinnert sich an sein vorheriges Leben

Es gibt nicht nur Aufzeichnungen über Reinkarnation in der traditionellen chinesischen Kultur, sondern auch von vielen westlichen Gelehrten wurde das Phänomen der Reinkarnation untersucht. Zum Beispiel schrieb Ian Stevenson ein Buch mit dem Titel „Kinder, die sich an ihr vorheriges Leben erinnern“ und Brian Weiss „Viele Leben, viele Meister“. Ihre Bücher sind Sammlungen verschiedener Fälle, in denen sich Menschen an ihre vergangene Existenz erinnern.

Die britische Internet-Zeitung „The Sun Online“ berichtete am 8. September 2006 von einem Jungen, der sich an sein vorheriges Dasein erinnert. Der damals Sechsjährige heißt Cameron Macaulay. Auf den ersten Blick unterscheidet ihn nichts von anderen Jungen seines Alters. Er spricht nur gerne über seine „alte Mutter“, seine frühere Familie und ein weißes Haus, das an der Bucht steht. Aber nichts davon hat etwas mit seinem jetzigen Leben zu tun. Den Ort, von dem er berichtet, hatte er nie zuvor besucht. Es ist die Insel Barra, die 160 Meilen von seiner heutigen Heimat entfernt vor der schottischen Küste liegt.

Camerons Mutter, Norma, 42, berichtete, dass Cameron gerne Geschichten von seiner Kindheit auf Barra zu erzählte. Cameron sprach über seine ehemaligen Eltern, wie sein Vater starb und über seine Brüder und Schwestern. Er erklärte auch, dass die „alte Mutter“, von der er redete, jene aus dem vergangenen Leben sei. Cameron glaubt fest, er hätte ein vorheriges Leben und machte sich Sorgen, dass die Familie aus seinem früheren Leben ihn vermisst.

Auch Camerons Kindergärtnerin berichtete Norma davon, was er ihr über Barra erzählt hatte. Er vermisste seine Mutter, seine Brüder und Schwestern von dort. Cameron beschwerte sich, dass es in seinem jetzigen Haus nur eine Toilette gibt, wohingegen sie in Barra drei hatten. Er weinte oft nach seiner Mammi. Er sagte, sie würde ihn vermissen und er möchte seiner Familie in Barra Bescheid geben, dass es ihm gut ginge. Cameron war sehr traurig. Er wollte gar nicht aufhören über Barra zu sprechen, wohin sie dort gingen, was sie gemacht hatten und wie er von seinem Schlafzimmer aus die Flugzeuge beim Landen am Strand beobachtete.

Fortwährend bettelte Cameron, Norma solle mit ihm nach Barra fahren. Schließlich entschied sich Norma, den Ausflug zu unternehmen. Als Begleiter sollte der Psychologe Dr. Jim Tucker von der Universität Virginia in den USA mitkommen. Er ist Spezialist für Reinkarnation, besonders bei Kindern. Als Cameron vom bevorstehenden Ausflug nach Barra erfuhr, sprang er vor Freude umher.

Bei ihrer Ankunft auf der Insel landete das Flugzeug tatsächlich am Strand und alles war so, wie es Cameron beschrieben hatte. Bald erfuhren sie aber, dass es auf der Insel keine Familie Robertson geben würde, jene Familie, zu der Cameron zu gehören glaubte. Nach einigen Schwierigkeiten wurde aber schließlich das frühere Haus der Familie Robertson an der Bucht ausfindig gemacht und sollte tags darauf besucht werden. Norma aber erzählte ihrem Sohn nichts davon. Sie wollte sehen was bei ihrer Ankunft dort geschieht. Cameron aber erkannte sofort das weiße Haus und war überaus glücklich.

Als sie sich der Tür näherten, wurde Cameron sehr still. Norma glaubte, dass er wohl dachte, seine „Barra-Mom“ würde im Haus auf ihn warten, so wie er es in Erinnerung hatte. Aber es stellte sich heraus, dass niemand im Haus war. Das machte ihn sehr traurig. Der vorherige Besitzer des Hauses war bereits gestorben. Die Person, die den Schlüssel aufbewahrte, ließ sie hinein. Cameron war mit dem Haus vertraut und kannte jedes Detail. So wie er erzählt hatte, gab es drei Badezimmer und man konnte das Meer von seinem Schlafzimmerfenster aus sehen.

Nachdem die Familie nach Glasgow zurückgekehrt war, wurde Cameron viel ruhiger. Norma meinte, es wäre das Beste für ihn gewesen, nach Barra zu fahren. Seit diesem Ausflug sei Cameron glücklicher und spricht  auch nicht mehr davon, dass er nach Barra fliegen möchte. Cameron weiß nun, dass seine Mutter und sein Bruder nicht mehr glauben, er würde sich die Geschichten ausdenken. Die Antworten auf die vielen Fragen waren beantwortet. Mit zunehmendem Alter sollen solche Erinnerungen an ein früheres Leben allerdings langsam verblassen.

Camerons Geschichte wurde von einem britischen Fernsehsender als Dokumentation gefilmt und trägt den Titel  „The Boy Who Lived Before“ (Der Junge, der schon einmal lebte).

3. Die Reinkarnation von Präsident Lincoln

Ein weiterer Fall beschäftigt sich mit einem der berühmtesten Präsidenten in der Geschichte der Vereinigten Staaten, Abraham Lincoln. In einem Bericht auf PRWeb vom 1. Februar 2006 wird davon geschrieben, dass – laut Yogi Paramhansa Yogananda – Präsident Lincoln (1809-1865) als der berühmte amerikanische Pilot und Schriftsteller Charles Lindbergh (1902-1974) wiedergeboren wurde. Kurz vorher hatten eine Priesterin und der Schriftsteller Richard Salva das Buch „Die Seelenreise von Lincoln zu Lindbergh“ (englischer Titel „Soul Journey from Lincoln to Lindbergh“) veröffentlicht, in dem sie die Reinkarnation von Präsident Lincoln belegen.

In seinem Buch beschreibt der Autor die Gemeinsamkeiten der Charaktere von Lincoln und Lindbergh, ihrer Persönlichkeiten und hunderter Details ihrer Lebensumgebung. Auch verglich er sie physisch und spirituell. Mit Hilfe von Lincolns Lebens- und Sprachgewohnheiten erklärte er, welche Folgen für Lindbergh aus seinem Vorleben entstanden. All das hilft Historikern bei der Beantwortung ungeklärter Fragen, warum  zum Beispiel Lindbergh als ein Pilot so sehr dagegen war, dass die USA in den Zweiten Weltkrieg verwickelt wurde.

In diesem Bericht steht auch, dass ein Fünftel des amerikanischen Volkes an Reinkarnation glaubt, aber nur wenige bemerkt haben, welchen konkreten Einfluss das vorherige Leben auf das jetzige ausübt. Dieses Buch aber vergleicht Lincoln und Lindbergh und erklärt genau, welche Auswirkungen die angesammelten Karmaschulden des letzten Lebens auf das spätere Dasein haben. Zum Beispiel denken beide, Paramhansa Yogananda und Richard Salva, dass Lincoln in einem seiner vorherigen Leben ein Yogi war. Salva analysiert, wie die Erfahrungen als Yogi Lincoln beeinflussten und wie Lincolns Erfahrungen dann Lindbergh prägten.

4. Epilog

Anscheinend existiert das Phänomen der Reinkarnation – sowohl im östlichen als auch im westlichen Kulturkreis – schon seit uralten Zeiten. Ein Beispiel aus der Vergangenheit Chinas handelt von Kaiser Wu, genannt Xiao Yan,  in der Nanbeichao-Periode. Er regierte 48 Jahre und starb im Alter von 86 Jahren. Seit dem ersten Kaiser, Qin Shihuang, war er der am längsten lebende Kaiser Chinas. Nur Qianlong aus der Qing-Dynastie lebte noch länger. Laut historischen Aufzeichnungen war Kaiser Wu in einem seiner vorherigen Leben ein Mönch.

In der östlichen Religion heißt es: Ein Mensch mit gutherziger Gesinnung, der gute Taten vollbringt, wird bestimmt mit Gutem belohnt. Es heißt auch, dass die Reinkarnation die Fairness der himmlischen Prinzipien verkörpert. Demnach sollen gute Taten mit Segnungen belohnt werden und Menschen, die schlechte Taten verüben, müssen später dafür leiden.

Ein Mönch beseitigt im Prozess der Kultivierung ständig böse Gedanken und wendet sich mit ganzem Herzen dem Guten zu. Deswegen ist es nachvollziehbar, dass Kaiser Wu nach seinem Vorleben als Mönch, obwohl er nicht zur Vollendung kommen konnte, ein sehr glückliches nächstes Leben hatte.

Vielleicht erfahren wir von solchen Phänomenen,  damit wir zum Nachdenken angeregt werden und für alle unsere Taten die volle Verantwortung übernehmen können. Wenn wir uns – wie die östlichen Religionen lehren – alle ständig im Kreislauf der Reinkarnation befinden, könnten viele der guten und schlechten Erlebnisse unserer heutigen Existenz eventuell tatsächlich durch die Handlungen aus vergangenen Leben begründet sein. Deswegen sollten wir sehr bewusst auf unsere Gedanken, Worte und Taten achten.

 

www.zhengjian.org/zj/articles/2006/4/3/36284.html



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