Schuldneratlas 2015: Fast jeder Zehnte ist überschuldet
Insgesamt sind rund 6,7 Millionen Bürger über 18 Jahre nicht mehr in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen in vollem Umfang nachzukommen, berichtete die Wirtschaftsauskunftei Creditreform in ihrem vorgestellten „Schuldneratlas 2015“.
Das sind 44 000 Menschen mehr als im Vorjahr, die Überschuldung von Privatpersonen in Deutschland ist damit 2015 zum zweiten Mal in Folge, wenn auch nur leicht, angestiegen.
Zum Stichtag 1. Oktober 2015 wurde für die gesamte Bundesrepublik eine Schuldnerquote von 9,92 Prozent gemessen. Nahezu jeder Zehnte sei überschuldet. Besonders stark sei der Zuwachs bei den Senioren, betonte die Wirtschaftsauskunftei.
So habe die Zahl der Schuldner in einem Alter ab 70 Jahren zwischen 2013 und 2015 um mehr als 35 Prozent auf rund 150 000 zugenommen. Bei den 60- bis 69-Jährigen liege das Plus bei 12,4 Prozent.
Unterschiede zwischen den Bundesländern und zwischen Ost und West
Am geringsten ist der Prozentsatz der Schuldner der Untersuchung zufolge nach wie vor in Bayern (7,12 Prozent) und Baden-Württemberg (8,09 Prozent), am höchsten in Berlin (12,99 Prozent) und Bremen (14,08 Prozent).
Auch das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen liegt mit einer Schuldnerquote von 11,52 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 9,92 Prozent.
Die Schuldnerquote liegt 2015 in den neuen Bundesländern (10,26 Prozent, ohne Berlin) zum vierten Mal in Folge (wie auch bis 2008) über dem Vergleichswert im Westen (9,86 Prozent).
Insgesamt sind in diesem Jahr im Westen rund 5,62 Millionen Personen als überschuldet zu betrachten, im Osten Deutschlands sind es wie im Vorjahr rund 1,10 Millionen Personen. (dpa/ks)
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