Schweizer Schulleiter warnen: Hausaufgaben gefährden Chancengleichheit

Schüler, deren Eltern arbeiten oder aus bildungsfernen Schichten stammen, könnten sich zu Hause an niemanden wenden. „Das gefährdet die Entwicklung der Schüler und lässt die Lücke zu den Klassenbesten noch größer werden“. Das fordert der Verband der Schulleiter in der deutschsprachigen Schweiz. Der Kanton Schwyz hat 1993 alle Hausaufgaben abgeschafft - die Regierung hat diesen Entscheid vier Jahre später wieder aufgehoben.
Titelbild
Viele Eltern haben keine Zeit, ihre Kinder bei den Hausaufgaben zu unterstützen.Foto: Patrick Pleul/dpa
Epoch Times28. August 2016

Der Verband der Schulleiter in der deutschsprachigen Schweiz (VSLCH) fordert eine Abschaffung der Hausaufgaben an Schulen. Präsident Bernard Gretsch sieht die Chancengleichheit der Kinder gefährdet, wie er der Zeitung „Schweiz am Sonntag“ sagte.

Schüler, deren Eltern arbeiten oder aus bildungsfernen Schichten stammen, könnten sich zu Hause an niemanden wenden. „Das gefährdet die Entwicklung der Schüler und lässt die Lücke zu den Klassenbesten noch größer werden“.

Auch VSLCH-Vizepräsidentin Lisa Lehner sieht Handlungsbedarf: „Mich rufen heute häufiger verzweifelte Mütter und Väter an, weil sie mit ihren Kindern aneinandergeraten.“

Fast immer gehe es um das gleiche Thema – die Hausaufgaben. Eltern könnten heute nicht immer Zeit aufwenden, den Stoff mit ihren Sprösslingen durchzugehen, mit dem Ergebnis, dass sich beide Seiten zofften.

Bisher sind dem Bericht nach alle Anstrengungen gescheitert, die Hausaufgaben in der Schweiz abzuschaffen. Nur der Kanton Schwyz habe 1993 alle Hausaufgaben abgeschafft. Die Regierung habe diesen Entscheid allerdings vier Jahre später wieder aufgehoben. (dpa)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion