Ein ungelöstes Rätsel: Blickt die Sphinx auf „die erste Zeit“, das Jahr 10.500 vor Christus?
Die Sphinx wird um die Epoche 2.500 vor Christus datiert. Pharao Chephren soll diese erbaut haben. Es gibt aber eine völlig andere Meinung: Haben die alten Ägypter mit der Sphinx und den umliegenden Pyramiden versucht, den Beginn ihrer Mythen zu markieren?
Markierte man hier die Herrschaft ihres ersten göttlichen Pharaos Osiris? Der Ort der Sphinx wird in vielen Inschriften auch als „der prächtige Ort des Zep Tepi“ bezeichnet. „Zep Tepi“ bedeutet „die erste Zeit“, also eine Art „goldenes Zeitalter“ als die Götter Ägypten regierten.
Eines ist klar: Die alten Ägypter verfolgten die Sternbilder genau. Sie kannten die von der Sonne durchlaufenen Sternbilder des Tierkreises und stellten zudem fest, dass diese im Laufe der Jahrhunderte ihre Position ändern. Es scheint so, als würde die Sphinx auf ihrem Platz in Gizeh diesen Positionsänderungen am Himmel buchstäblich zusehen.
Man beachte: Alle 2.000 Jahre durchläuft die Sonne ein anderes Tierkreiszeichen. Immer wieder beginnt also ein neues astrologisches Zeitalter. Derzeit sind die Sternzeichen Fische und Wassermann ansteigend.
Die Sphinx datiert man auf das Jahr 2.500 vor Christus. Aber hier würde die Sonne im Tierkreiszeichen des Stieres aufgehen. Heute ist bekannt, dass die Sphinx früher einen Löwenkopf hatte. Warum würde dann wohl ein Pharao 2.500 vor Christus die Sphinx auf das Tierkreiszeichen des Stieres blicken lassen?
Nur zu einem bestimmten Zeitalter hätte es wohl mehr Sinn ergeben, der Sphinx die Form eines Löwen zu geben: Im 11. Jahrtausend vor Christus. Das war das Zeitalter des Tierkreiszeichens des Löwen.
Ein Blick in die Sterne
Wäre das ein Zufall? Wie weitere Beispiele zeigen, „erhärtet“ sich die These, dass die Sphinx mit der Epoche um 10.500 vor Christus verbunden ist. Aber wie passt dies in das heutige Geschichtswissen? Es war doch das 11. Jahrtausend vor Christus, eine Epoche, lange vor dem vermeintlichen Beginn der menschlichen Zivilisation.
Ist die Sphinx vielleicht gar von einer unbekannten Hochkultur erbaut worden? Oder deutet sie auf diese Hochkultur hin, im Hinblick auf den Begriff „Zep Tepi“ – als die Götter Ägypten regierten? Es gibt durchaus einige Merkwürdigkeiten in diesem Kontext.
Blicken wir diesbezüglich genauer auf die Sphinx: Der Wissenschaftler John West stellte fest, dass durch Wasser verwitterte Steine die gleichen Informationen aufweisen, wie die Sphinx und ihr Baugraben. Nur Wasser, welches wie ein Wasserfall über das Gestein strömte, kann die heutigen abgerundeten (Abnutzungs-)Konturen geformt haben.
Das passt aber so gar nicht in das Bild der Sahara im Zeitalter der Sphinx (2.500 vor Christus). Es würde aber in folgende These passen: Es gilt als gesichert, dass es vor knapp 10.000 Jahren außergewöhnliche Regenfälle in Ägypten gab.
Anhand der erkennbaren Verwitterung der Steine kann man deren Alter meist nur „erlesen“. Es sind Spuren, die Wind und Sand über Jahrhunderte hinterlassen haben. Meistens werden weichere Gesteinslagen im Laufe der Jahrhunderte heraus gescheuert.
Ausnahme ist in Gizeh die Sphinx und ihr Baugraben. Hier ist der Stein (vermutlich durch jahrhundertelangen Regen) verwittert. Klar erkennbar an dem abgerundeten und welligen Profil der Sphinx, welches sich nirgendwo sonst in Gizeh wiederholt. Bleibt die Frage: Wann hat es in Ägypten zuletzt so heftig geregnet?
Wasser als Beschleuniger der Verwitterung
Die Überschwemmungen des Nils können es nicht gewesen sein. John West verneint diese Erklärungsmöglichkeit: „Bei einer Überschwemmung hätte das Wasser die Sphinx von unten angegriffen und gänzlich andere Verwitterungsspuren hinterlassen. Die stärkste Verwitterung würde man am unteren Ende erkennen und es gäbe auch nicht so tiefe Rinnen im Gestein.“ Ist die Sphinx also unter heftigen Regengüssen verwittert?
Es gab nur eine Zeitepoche, in der Ägypten mit sintflutartigen Wassermassen zu kämpfen hatte. Interessant ist, dass sich diese Regen-Epoche mit dem „Anbeginn der Zeit“ der ägyptischen Mythologie deckt: Circa 10.500 Jahre vor Christus.
In diesem Abschnitt erlebte die Welt einen großen Umbruch. Vor 12.500 Jahren endete die letzte Eiszeit. Millionen Quadratkilometer Eis bedeckten den nördlichen Erdteil. Plötzlich schmolz das Eis überaus schnell innerhalb von knapp 2.000 Jahren. Das Abschmelzen dieser Eismassen bewirkte eine Überschwemmung von gigantischem Ausmaß.
Auch Ägypten blieb davon nicht verschont. Der Ägyptologe Professor Fekri Hassan erklärt: „Am Ende der Eiszeit 10.500 vor Christus durchlebte Ägypten dramatische Veränderungen. Ungewöhnliche hohe Fluten überschwemmten das Nildelta und löschten alles Leben aus.“
Die Mythen erzählen von einer Zivilisation, die nach dem Ende einer großen Flut begann. Die weit zurückliegende Epoche der Götter in der ägyptischen Geschichte. Und es war tatsächlich der Beginn der Menschheit. Besser gesagt: Es war der Moment, in der die menschliche Erinnerung begann. Der Forscher John West datiert die Sphinx genau auf diese Anfangszeit. 10.500 vor Christus.
Die Sphinx und das Jahr 10.500 vor Christus
Bleibt die Frage, warum die Sphinx den Kopf eines Pharaos trägt? Der Kopf der Sphinx ist augenscheinlich besser erhalten, als der Rest ihres Körpers. Auffällig ist auch, dass der Kopf deutlich kleiner ist als ihr langgestreckter Körper vermuten ließe. Es ist für viele Forscher klar, dass der Kopf im Laufe der langen Geschichte geändert wurde.
Folglich ergibt sich eine These: Lange bevor sich Ägypten in eine Wüste verwandelte, war das Plateau von Gizeh eine fruchtbare Savanne. Als der Regen endete, wandelte sich die Savanne in die Wüste. Vom Wind getriebener Sand begrub die Sphinx bis zum Hals. Somit wurde der Körper mit den Spuren der Verwitterung gewissermaßen konserviert.
Der Kopf blieb weiterhin dem Wetter ausgesetzt und schrumpfte. Die Könige der Dynastie um 2.500 vor Christus gruben die Sphinx vollständig aus und veränderten ihren „verwelkten“ Kopf zur heutigen Form. Der Pharao Chephren hat somit die Sphinx nicht geschaffen, er hat sie wohl vielmehr restauriert.
Gab es nun eine frühes Genesis der menschlichen Zivilisation? Was ist das Geheimnis dieses jahrtausendealten Bauwerkes? Für diese Fragen sollte man auch die umliegenden Pyramiden in Betracht ziehen. In Gizeh bot sich den ägyptischen Astronomen einst eine perfekte Perspektive zur Beobachtung der Sonne und der Sterne.
Besondere Aufmerksamkeit schenkte man der Nord-Süd-Linie, welche den Himmel über ihnen teilte. Die Astronomen beobachteten die Sterne beim Überqueren dieser Linie. Als im Jahr 10.500 vor Christus die drei Sterne im Gürtel des Orion diese Linie kreuzten, entsprach ihre Stellung exakt der Anordnung der drei Pyramiden in Gizeh. Die drei Pyramiden markieren mit verblüffender Präzision den Stand der Sterne – im Jahr 10.500 vor Christus.
Den Löwen vor Augen
Betrachten wir dazu den magischen Tag, an dem die Nord-Süd-Passage der drei Sterne im Orion exakt mit dem Sonnenaufgang zusammenfiel. Heute sieht die Sphinx auf das Sternbild der Fische. Aber drehen wir doch einfach die Zeituhr zurück. 10.500 vor Christus ging die Sonne exakt im Osten auf, in einer direkten Linie zur Sphinx, die auf das Sternbild des Löwen blickte. Die Sphinx blickte gewissermaßen auf ihr eigenes Abbild am Sternenhimmel.
Für einige Forscher ist klar: Die Sphinx und die Pyramiden sind ein gigantisches astronomischen Hologramm des Sternenhimmels über Ägypten um das Jahr 10.500 vor Christus. Nur in der damaligen Epoche entsprach die Position der Himmelskörper dieser Pyramiden- und Sphinx-Anordnung von Gizeh. Und das mit einer verblüffenden Genauigkeit.
Was wir sehen ist eine bewusste Markierung der Epoche um das Jahr 10.500 vor Christus. Man bedenke: Das ist beinahe 8.000 Jahre vor dem angeblichen Anfang der ägyptischen Kultur. Was geschah im Jahr 10.500 vor Christus?
Die Sphinx könnte das Überbleibsel jener verschollenen Zivilisation sein, die wahrscheinlich vor 12.500 Jahren bestand. Die Pyramiden sind vielleicht nicht 12.500 Jahre alt. Die Pyramiden sind möglicherweise noch älter, ein Zeugnis einer älteren Epoche, weit vor den alten Ägyptern.
Die alten Ägypter waren somit Erben uralten Wissens und Weisheit, welches über die Jahrtausende verloren ging. Gizeh könnte somit als ein Tor zur Sternenwelt des ägyptischen Jenseits gesehen werden. Oder anders gesagt: Die Pyramiden markieren das Ende und nicht – wie allgemein behauptet – den Anfang der menschlichen Entwicklung. (cs)
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