Studie: Berufsschulen brauchen in kommenden Jahren tausende neue Lehrer

An Berufsschulen könnten in den kommenden Jahren einer Studie zufolge tausende Lehrer fehlen. Allein bis 2020 müssten jährlich etwa 4000 neue Berufsschullehrer eingestellt werden.
Titelbild
Studentin.Foto: iStock
Epoch Times29. Oktober 2018

An Berufsschulen könnten in den kommenden Jahren einer Studie zufolge tausende Lehrer fehlen. Allein bis 2020 müssten jährlich etwa 4000 neue Berufsschullehrer eingestellt werden, ergab die von der Bertelsmann-Stiftung am Montag veröffentlichte Untersuchung. Dem stehen demnach aber nur rund 2000 Absolventen für das Lehramt an Berufsschulen gegenüber. Ab 2025 könnte sich die Situation noch weiter verschärfen.

Bis zum Jahr 2030 geht laut der Untersuchung des Bildungsforschers Klaus Klemm fast die Hälfte der rund 125.000 Berufsschullehrer in den Ruhestand. Die Ausbildung hält mit dem Bedarf aber nicht mit.

Nach einem Neueinstellungsbedarf von 4000 Berufsschullehrern bis 2020 werden laut der Untersuchung in den folgenden fünf Jahren zwar jährlich nur noch 3300 Lehrer gebraucht. Ab 2025 werden demnach aber dann jährlich 4800 Lehrer benötigt, von 2030 bis 2035 sogar mehr als 6000.

Stiftungsvorstand Jörg Dräger forderte deshalb, rasch gegenzusteuern. „Auch wenn sich der Lehrermangel an Berufsschulen absehbar zuspitzt, kann die Politik jetzt noch reagieren“, erklärte er. Es würden mehr Studienplätze für Berufsschullehrer gebraucht.

Dräger plädierte aber auch dafür, Quer- und Seiteneinsteiger systematisch zu qualifizieren. Er schlug zudem vor, Teilzeitstellen aufzustocken und kurz vor der Pensionierung stehende Lehrer von einem längeren Einsatz in den Schulen zu überzeugen.

Auch die Kultusministerkonferenz (KMK) hatte vor zwei Wochen auf einen hohen Lehrerbedarf insgesamt hingewiesen. Die KMK rechnet damit, dass bis 2030 knapp 32.000 Lehrer jährlich eingestellt werden müssen. (afp)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion