Ungeschlechtliche Fortpflanzung bei Ameisen
Die weitverbreitete Fungus-Gardening-Ameise ist laut einem Team von texanischen und brasilianischen Forschern die einzige bekannte Ameisen-Spezies der Welt, deren Weibchen sich ganz ohne Männchen fortpflanzen.
Obwohl die meisten weiblichen Tiere eines Insekten-Sozialstaates – Wespen, Ameisen und Bienen – ihre Tage ohne die männlichen Artgenossen verbringen, wird die eierlegende Königin immer von Männchen befruchtet, wobei einige Baby-Männchen für die weitere Befruchtung der neuen Königinnen produziert werden.
Die Königin der Ameisenspezies Mycocepurus smithii reproduziert jedoch ohne Befruchtung Nachkommen und in der ganzen Kolonie scheint sich nicht ein einziges Männchen aufzuhalten, stand vor kurzem in einem Report von Christian Rabeling, Ulrich Mueller und ihren brasilianischen Kollegen im Journal PLoS ONE.
„Ganz und gar ungeschlechtliche Tiere sind relativ selten, was diese Ameise zu einem sehr interessanten Insekt macht“, sagte Rabeling, ein Student der Universität von Texas in Austin in einer Pressenachricht.
„Asexuelle Spezies mischen ihre Gene nicht durch eine ‚reinigende‘ Rekombination des Erbgutes; deswegen vermutet man schädliche Mutationen (Genveränderungen), die sich über einen längeren Zeitraum ansammeln und ein schnelleres Aussterben der Spezies – im Verhältnis zu anderen – bewirken könnten.“
Mycocepurus smithii leben bzw. verteilen sich über Nord-Mexiko, Zentral-Amerika bis nach Brasilien einschließlich einiger Karibik-Inseln.
Die Entdeckung wurde durch vorausgehende Studien über Ameisen von Puerto Rico und Panama inspiriert. Eine Studie von Mueller und der ehemaligen Studentin Anna Himler, ergab, dass sich die Ameisen im Labor ohne Männchen fortpflanzten.
Rabeling sezierte reproduzierende M.-smithii-Königinnen aus Brasilien und stellte fest, dass ihre Sperma-Speicher leer waren.
Nichtsdestotrotz glauben Wissenschaftler, dass einige Exemplare männlicher Ameisen, die in den 60-er Jahren in Brasilien gesammelt wurden, aus der Gattung M. smithii gewesen sein könnten. Falls männliche Insekten dieser Spezies existieren sollten, könnte man daraus schließen, dass eine sexuelle Reproduktion – wenigstens von Zeit zu Zeit – stattfinden würde.
Rabeling analysierte die erwähnten Männchen und entdeckte, dass sie zu einer anderen nahe verwandten, sich sexuell reproduzierenden Spezies gehörten, nämlich der Mycocepurus obsoletus, was die Annahme verstärkt, dass es doch keine männlichen M. smithii gibt.
Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2728836/
Artikel auf Englisch: Fungus-Gardening Ant Discovered to Produce Asexually
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