Astrophysiker entdecken ungewöhnlichen Neutronenstern

Potsdamer Astrophysiker entdeckten einen ungewöhnlichen Pulsar am Sternenhimmel. Der Neutronenstern gibt mit seiner langsamen Rotation Rätsel auf.
Titelbild
Außergewöhnlicher Neutronenstern: Die Abbildung zeigt den Pulsar SXP 1062 als helles weißes Objekt auf der rechten Seite des Bildes, umgeben von einem diffusen blauen Fleck inmitten einer zarten ringförmigen rötlichen Schale, dem Überrest der Supernova-Explosion. Auf der linken Seite sieht man das spektakuläre Sternentstehungsgebiet NGC 602. Es gehört ebenso wie der Pulsar zur Kleinen Magellanschen Wolke, einer Nachbargalaxie unserer Milchstraße. Die Abbildung ist eine Falschfarben-Kombination aus sichtbarem Licht (rot, gelb) und Röntgenstrahlung (blau, weiß).Foto: NASA / CXC / Universität Potsdam / L. Oskinova et al
Epoch Times17. Januar 2012

Die Astrophysikerin Dr. Lidia Oskinova von der Universität Potsdam und ihr internationales Forschungsteam haben bei Beobachtungen mit Röntgenteleskopen einen langsam rotierenden Neutronenstern, einen Pulsar entdeckt.

Die Strahlung von Pulsaren blinkt im Rhythmus ihrer Rotation – und die dauert normalerweise nur Bruchteile einer Sekunde. Das jetzt entdeckte Objekt, SXP 1062, leuchtet dagegen nur alle 18 Minuten einmal auf.

Das wäre für sich genommen noch keine Sensation, denn man geht davon aus, dass sich die Rotation im Laufe von Jahrmilliarden verlangsamt. Rätselhaft ist jedoch, dass der neu entdeckte Neutronenstern von einer zarten, ringförmigen Wolke umgeben ist. Hierbei handelt es sich offenbar um die Reste der Supernovaexplosion, die zur Entstehung des Neutronensterns führte, als ein Riesenstern plötzlich kollabierte.

Die Explosionswolke ist aber nur einige zehntausend Jahre alt, sonst hätte sie sich schon verflüchtigt. Die Forscher rätseln nun, wie sich der Widerspruch zwischen dem jungen Alter der Explosionswolke und der langsamen Rotation des Pulsas erklären lässt.

Die Entdeckung des Pulsar SXP 1062 gelang mit Hilfe von zwei im Weltraum stationierten Röntgen-Observatorien, dem amerikanischen Chandra-Satelliten und dem europäischen Instrument XMM-Newton. (Uni Potsdam, idw)



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