Deutsche dürfen fernen Expoplaneten und seinem Stern einen Namen geben

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Die Leichtigkeit des Universums.Foto: iStock
Epoch Times7. Juni 2019

Die Deutschen dürfen einem fernen Expoplaneten und seinem Stern einen Namen geben: Ab sofort können Schulklassen, Kindergartengruppen und amateurastronomische Vereinigungen Namensvorschläge für die Himmelskörper im Sternbild Giraffe abgeben, wie die Initiatoren am Freitag mitteilten. In einem zweiten Schritt wählt dann eine sechsköpfige Forscherjury fünf Vorschläge aus, über die schließlich vom 10. Oktober bis zum 10. November alle Menschen in Deutschland online abstimmen können.

Der letztlich ausgewählte Name wird von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) anschließend als offizieller Name von Exoplanet und Stern geführt. Gesucht werden Namen für einen Planeten mit rund dreifacher Jupiter-Masse und seinen roten Riesenstern. Bislang tragen diese Himmelskörper im nördlichen Sternbild Giraffe lediglich die wenig poetischen Katalognummern HD 32518 (Stern) und HD 32518b (Planet).

Der Stern ist mit dem Fernglas, für sehr geübte Beobachter unter besten Bedingungen auch mit bloßem Auge sichtbar

Die unscheinbare Sternkonstellation Giraffe (Kamelopard) liegt in der Nähe des Polarsterns. Der Planet HD 32518b umkreist seinen Stern alle 157,5 Tage. Der rote Riese HD 32518 hat ungefähr dieselbe Masse wie unsere Sonne, aber einen zehnmal größeren Durchmesser. Der Stern ist mit dem Fernglas, für sehr geübte Beobachter unter besten Bedingungen auch mit bloßem Auge sichtbar.

Anlass der internationalen Benennungsaktion ist das hundertjährige Bestehen der IAU. Dass Exoplaneten um ferne Sterne einen echten Namen erhalten, ist äußerst selten. Bislang gab es eine solche Aktion erst einmal, nämlich im Jahr 2015. Ein Namensvorschlag aus Deutschland wurde damals nicht ausgewählt. In diesem Jahr hat Deutschland dagegen einen „eigenen“ Planeten zur Namensgebung.

In der ersten Phase des Projekts bis zum 20. September werden die Namensvorschläge von Schulklassen, Kindergartengruppen und amateurastronomische Vereinigungen gesammelt. Dabei soll jeweils nur ein Vorschlag  – ein Name für den Stern plus ein Name für den Planeten – auf der Webseite http://www.exoplanet-benennen.de eingereicht werden. Dort und auf http://www.nameexoworlds.iau.org/naming-rules finden sich die Regeln zur Namensgebung – einige Arten von Namen sind nicht zulässig.

Nachdem die sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Vorauswahl getroffen haben, kann die deutsche Öffentlichkeit dann im Herbst auf http://www.exoplanet-benennen.de über die fünf Finalisten abstimmen. Der Vorschlag mit den meisten Stimmen wird anschließend der IAU für die offizielle Namensgebung übermittelt.

Die Exoplanetenbenennung findet im Rahmen der weltweiten IAU-Aktion NameExoWorlds statt. Kooperationspartner in Deutschland sind das Haus der Astronomie und das Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg sowie das Schwerpunktprogramm SPP-1992 „Exoplanet Diversity“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft. (afp)



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