Sichel statt Vollmond – Am späten Dienstagabend wird ein Teil des Mondes dunkel

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Symbolbild.Foto: istock
Epoch Times11. Juli 2019

Sterngucker dürfen sich auf die nächste Mondfinsternis freuen: In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch ist am Himmel über Deutschland eine partielle, also teilweise Verfinsterung der Mondscheibe zu beobachten, wie die Vereinigung der Sternfreunde und das Haus der Astronomie in Heidelberg mitteilten. Die Verfinsterung des Erdtrabanten ist demnach für die nächsten Jahre die einzige gut sichtbare Mondfinsternis im deutschen Sprachraum.

Bei einer partiellen Mondfinsternis taucht der Vollmond zu einem großen Teil in den Schatten der Erde ein. Die größte Verfinsterung wird am Dienstagabend gegen 23.30 Uhr zu beobachten sein – dann sind knapp zwei Drittel des Monds vom rötlichen Erdschatten bedeckt. Es handelt sich um die letzte von Mitteleuropa aus gut sichtbare Mondfinsternis bis zum 16. Mai 2022.

Über der Mitte Deutschlands geht der Mond am Dienstagabend gegen 21.17 Uhr auf, im Osten und Süden etwas früher, im Norden und Westen etwas später.

Wenn der Mond um 22.01 Uhr seinen ersten Kontakt mit dem Kernschatten der Erde hat, wird er aber überall schon aufgegangen sein.

Dann steigt er langsam höher und wandert weiter in den Erdschatten – und am linken oberen Rand fehlt zunehmend ein Stück vom Vollmond.

Um 23.31 Uhr erreicht die Finsternis ihren Höhepunkt – vom Mond sind dann 65 Prozent verfinstert, während sein heller unterer Teil wie ein Schiff über den südlichen Horizont segelt.

Bis gegen 01.00 Uhr am frühen Mittwochmorgen können Astronomiebegeisterte anschließend verfolgen, wie der Mond wieder langsam aus dem Kernschatten der Erde hinaus wandert.

Finsternisse sind das Ergebnis des himmlischen Wechselspiels von Sonne, Mond und Erde. Bei einer Mondfinsternis steht die Erde auf einer geraden Linie zwischen Sonne und Mond – der Vollmond taucht in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde ins Weltall wirft.

Dass eine Mondfinsternis nicht jedesmal bei Vollmond auftritt, ist auf die leichte Neigung der Mondbahn gegen die Ekliptik – die Ebene der Erdbahn – zurückzuführen.

Wegen dieser Neigung von rund fünf Grad wandert der Mond auf seiner Bahn um die Erde meist ober- oder unterhalb des Erdschattens vorbei.

Nur wenn der Vollmond exakt in einem der beiden Schnittpunkte von Mondbahn- und Erdbahnebene steht, wird er vom Erdschatten erfasst.

Diese Schnittpunkte heißen auch Drachenpunkte – in Anlehnung an die chinesische Mythologie: Beim Anblick einer Finsternis glaubten die Menschen im alten China, dass ein Himmelsdrache das Gestirn verschlingt. (afp)



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