Verband: Lehrer trotz Mangels auf Stadt und Land verteilen

In Zeiten des Lehrermangels müssen die Länder die gleichmäßige Verteilung von Lehrkräften auf Stadt und Land stärker in den Blick nehmen, fordert der Deutsche Lehrerverband.
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Eine Lehrerin steht in einem Klassenraum. In manchen Bundesländern gibt es Probleme, Stellen in ländlichen Regionen zu besetzen.Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Epoch Times30. Oktober 2018

In Zeiten des Lehrermangels müssen die Länder aus Sicht des Deutschen Lehrerverbands die gleichmäßige Verteilung von Lehrkräften auf Stadt und Land stärker in den Blick nehmen.

Das sei eine Frage der Chancengerechtigkeit, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Deutschen Presse-Agentur. Es könne nicht sein, dass im ländlichen Raum größere Klassen gebildet werden müssten und mehr Unterricht ausfalle, weil es Lehrer verstärkt in die Ballungsräume ziehe.

In mehreren Bundesländern gebe es bereits Probleme, Stellen in ländlichen Regionen zu besetzen, sagte Meidinger. Das gelte für Flächenländer im Osten besonders, sei aber auch in westdeutschen Regionen erkennbar. Selbst Bayern, das bisher Bewerber auch abseits ihrer Wunschorte landesweit verteilte, komme angesichts des allgemeinen Mangels an Grenzen. Bewerber träten Stellen in Oberbayern bei zu langen Wegen oft einfach nicht an.

Einige Länder wie Sachsen oder Sachsen-Anhalt versuchten, Bewerber mit Zulagen in ländliche Regionen zu locken. Zudem gebe es Versuche, bei der Suche nach Wohnungen, Baugrundstücken oder Kita-Plätzen aktiv zu helfen, sagte Meidinger. Im Norden Sachsen-Anhalts wird an diesem Dienstag ein Projekt vorgestellt, bei dem drei Studenten ein Stipendium bekommen und sich im Gegenzug verpflichten, nach dem Abschluss in der Region arbeiten. Das sei seines Wissens eine neue Idee, so der Verbands-Präsident.

Nach Berechnungen der Kultusministerkonferenz können in den nächsten Jahren Hunderte Stellen nicht besetzt werden. Während es tendenziell zu viel Nachwuchs für Gymnasien gibt, fehlen Kräfte an Grund-, Förder- und Berufsschulen. Im Osten ist der Bedarf größer als im Westen. (dpa)



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