NRW: Vier Kugeln Eis für 400 Euro – Paar setzt sich „zu nahe“ an Eisdiele und muss Strafe zahlen

Eine Eisdiele und ein Paar: Am Dienstag wunderten sich zwei Personen über eine saftige Strafe wegen des Verzehrs von Eis auf einer der Eisdiele "zu nahen" Sitzgelegenheit.
Eis essen kostet 400 Euro Geldstrafe.
Das teuerste Eis der Corona-Krise.Foto: iStock
Epoch Times24. April 2020

Es ist ein angenehmer Dienstagnachmittag. Ein junges Pärchen wollte in der Innenstadt von Würselen (NRW) die Frühlings-Temperaturen genießen. Nach einem recht anstrengenden Tag im Home-Office hatten die beiden etwas Zerstreuung im Freien nötig.

Sie kauften sich ein Eis und beschlossen kurzerhand dieses gemütlich auf einer Bank zu konsumieren. Als die beiden gerade ein nettes Gespräch begannen, wurden sie schnell unterbrochen, die Eisdiele sei weniger als 50 Meter Abstand entfernt, sagten zwei Herren des Ordnungsamtes, berichtete die „Bild“-Zeitung. Das wäre verboten.

50 Meter Mindestabstand

Die 32-jährige Frau und ihr 31-jähriger Freund wurden plötzlich von den Ordnungshütern angehalten. Diese machten die beiden mit klaren Worten darauf aufmerksam, dass die Sitzgelegenheit nicht 50 Meter von der Eisdiele entfernt sei. Das Paar dürfe hier schlichtweg nicht sitzen. Für die beiden kam diese Aussage völlig überraschend, hatte man sich doch zuvor noch vergewissert, dass an der Eisdiele kein Hinweisschild stand.

Obwohl das Paar Einsicht zeigte, beharrten die Vertreter des Ordnungsamtes auf einer Strafe. 200 Euro Bußgeld pro Kopf. Die Bestraften reagierten fassungslos, wollten sich zur Beruhigung der Lage auf einen anderen Platz hinsetzen und versuchten sich noch zu erklären. Es half jedoch nichts. Die Belege wurden ausgestellt und die Ordnungshüter gingen.

Bußgeld von insgesamt 400 Euro

Das Paar hat sich in der Zeit offenbar an die geltenden Regeln gehalten und diese auch respektiert. Die Argumentation der Männer des Ordnungsamtes fiel fast zu einfach aus: Die beiden würden andere Menschen dazu verleiten, sich auf diesen Platz zu setzen. Für die betroffene Marketing-Mitarbeiterin war das schnelle Urteil fast schon Willkür, ein klarer Schlag ins Gesicht.

In einer Stellungnahme der Stadt Würselen heißt es, dass sich die beiden Personen durchaus innerhalb der verbotenen 50 Meter im Umkreis der Eisdiele hingesetzt hätten. Das Bußgeld sei deshalb laut einem Stadtsprecher berechtigt, so die „Bild“. Insgesamt hat die Stadt bereits 284 Strafen im Kontext der Corona-Pandemie verhängt. (cs)



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