Beliebter Youtuber: Falun Dafa-Übende sind gute Menschen

"Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!" – Mit diesen Worten startete Jiang Zemin, der damalige Führer der KP Chinas, 1999 eine beispiellose Verfolgungskampagne gegen die Meditationspraxis Falun Dafa. Hunderttausende Anhänger der Praxis wurden seitdem in China in Gefängnisse geworfen, gefoltert und ihrer Organe beraubt. Menschen auf der ganzen Welt setzen sich gegen diese massive Verfolgung ein – so auch ein beliebter chinesischer YouTuber.
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Falun Dafa-Praktizierende protestieren gegen den Organraub.Foto: Benjamin Chasteen/The Epoch Times
Von 16. Juni 2020

Ein beliebter chinesischer Kommentator stellte kürzlich auf seinem YouTube-Kanal die Übungs- und Meditationspraxis Falun Dafa vor. Damit machte er auf die Verfolgung von Falun Dafa in China durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) aufmerksam. Die Verfolgung ist auch heute noch ein Tabuthema in der chinesischen Diaspora.

Falun Gong, auch bekannt als Falun Dafa, ist eine uralte Meditationspraxis mit moralischen Lehren, in deren Mittelpunkt Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht stehen. Die Lehre wurde 1992 erstmals im Nordosten Chinas der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Juli 1999 begann das chinesische Regime die massive Verfolgungskampagne gegen die Praxis. Seitdem wurden Hunderttausende von Anhängern in Gefängnisse, Arbeitslager und Gehirnwäsche-Zentren geworfen.

Hass-Propaganda der KPCh gegen Falun Gong

Lao Hei ist ein chinesischer Auswanderer, der derzeit in Spanien lebt. Er hat eine große Fangemeinde auf seinem YouTube-Kanal „We Media“, auf dem er über aktuelle Ereignisse spricht.

In einem Interview mit der Epoch Times sagte er vor kurzem, dass er in der chinesischen Mittelschule ein wenig über Falun Gong wusste. Doch nachdem der damalige KPCh-Führer Jiang Zemin eine landesweite Verfolgung der Praxis anordnete, erfuhr Lao mehr darüber.

Zu dieser Zeit setzte das chinesische Regime seine Medien ein, um Hass-Propaganda zu verbreiten, die die Praxis und ihre Anhänger verunglimpfte. Damit wollte die KPCh ihre Verfolgung rechtfertigen.

„Damals studierte ich an einer Universität in Peking. Ob im Fernsehen oder in den Zeitungen, es wurde viel darüber geredet, dass Falun Gong schlecht sei. Als alle über Falun Gong sprachen, hatte ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmte“, erzählte Lao.

Falun Gong hat niemanden provoziert. Warum wurde jeden Tag darüber geredet? Falun Gong hatte weder meiner Familie noch mir selbst geschadet. Warum sollte ich glauben, was in den Nachrichten gesagt wird?“

Er erinnert sich daran, dass er eines Tages mit seinen Klassenkameraden spazieren ging. Auch sie sagten etwas Negatives über Falun Gong.

„Plötzlich konnte ich es nicht mehr ertragen, und ich fragte sie: ‚Wie hat Falun Gong euch geschadet?‘ Dann rief ich: ‚Lang lebe Falun Gong! Kommt und holt mich!‘ Das war alles, was ich sagte. Danach hielten meine Klassenkameraden mehr als fünf Meter Abstand von mir, aus Angst, Probleme zu bekommen. Das zeigt, wie tief die Angst vor der KPCh ist. Das ist meine persönliche Erfahrung.“

„Praktizierende können immer rational bleiben und Beleidigungen ertragen“

Nachdem er sein Universitätsstudium abgeschlossen und ein paar Jahre gearbeitet hatte, war Lao in seinem täglichen Leben mit einigen Falun-Gong-Praktizierenden in Kontakt gekommen. Sie sprachen oft mit ihm darüber, was Falun Gong ist, und über die anhaltende Verfolgung.

„Einmal ging ich in einem Einkaufszentrum einkaufen und ruhte mich auf einem Platz aus, als ich müde war. Eine alte Dame kam zu mir, um mit mir zu plaudern. Sie sagte, ihre Praxis sei Kultivierung, die Verbesserung der eigenen Gesundheit und die Befolgung von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Sie sind immer sehr sanft, freundlich und höflich. Mein erster Eindruck in den ersten Jahren war, dass Falun-Gong-Praktizierende harmlos sind.“

Ein Vorfall im Jahr 2012 gab Lao ein tieferes Verständnis über Falun Gong.

Mehrere Falun-Gong-Praktizierende schrieben ihm auf WeChat, einer beliebten Social-Media-Plattform, und erzählten ihm von der aktuellen Verfolgung der Praxis und der falschen Propaganda des chinesischen Regimes.

Lao sagte: „Einmal verfluchte ein Netizen Falun Gong [im WeChat]. Seine Beleidigungen waren besonders scheußlich, aber ich fand, dass diese Falun-Gong-Praktizierenden [als sie dem Netizen antworteten] bescheiden waren. Sie waren in der Lage, ihre Emotionen von Anfang bis Ende zu kontrollieren.“

Als Beobachter dachte ich, dass Menschen mit bestimmten Eigenschaften immer rational bleiben und Beschimpfungen ertragen können. Zu dieser Zeit änderte sich meine Meinung über Falun Gong“, so Lao.

Kleine Geste mit großer Wirkung

Ein weiterer Vorfall im Zusammenhang mit Falun Gong machte auf Lao einen tiefen Eindruck. Er sagte, er habe einmal ein Online-Zahlungskonto eröffnet und wollte sicherstellen, dass er Geld erhalten könne. Also bat er die Menschen in seiner Social-Media-Gruppe, einen kleinen Betrag auf das Konto einzuzahlen, um zu sehen, ob es funktioniert.

„Nach ein paar Tagen gab es überhaupt keine Antworten. Ein Freund, der Falun Gong praktizierte und den ich nie persönlich kennengelernt hatte, überwies mir hingegen zweimal Geld – 5 und 8 US-Dollar. Das ist eine Kleinigkeit, aber es hat mich sehr berührt“, meinte er.

„Da Geld ein heikles Thema ist, werden sich die Menschen, sobald sie zur Zahlung aufgefordert werden, sofort verschließen. Dieser Falun-Gong-Freund wollte mir jedoch helfen. Ich hatte das Gefühl, dass er sehr aufrichtig war. Er nahm sich diese kleine Angelegenheit zu Herzen. Es ging nicht um die Höhe des Beitrags, aber seine Tat zeigte, dass ihm etwas an meinem Problem lag“, so Lao weiter.

Ich hatte also das Gefühl, dass Falun-Gong-Praktizierende den Menschen tatsächlich helfen, anstatt es nur zu sagen.“

„Auf viele andere Dinge wie diese werde ich nicht näher eingehen. Ich habe das Gefühl, dass Falun-Gong-Praktizierende anders sind als gewöhnliche Chinesen.“

Nach einigen Jahren hat Lao viel mehr Falun-Gong-Praktizierende im wirklichen Leben kennengelernt.

„Ich habe das Gefühl, dass sie alle gute Menschen sind. Wie ich bereits in meinem Programm sagte, schaden Falun-Gong-Praktizierende niemandem. Auch wenn ich selbst kein Falun Gong praktiziere, würde ich den Menschen raten, Falun-Gong-Praktizierenden gegenüber nicht böswillig zu sein. Sie sind alle gute Menschen.“

Drei Videos über Falun Gong

Im Jahr 2019 veröffentlichte Lao Hei auf seinem YouTube-Kanal drei Videos, die Falun Gong vorstellen.

Das erste trägt den Titel: „Ich praktiziere Falun Gong nicht, aber ich hoffe, die Menschen können aufhören, Falun Gong falsch zu verstehen. Sie sind alle gute Menschen.“

Ein anderes trägt den Titel: „Interview mit einer Falun-Gong-Praktizierenden, die wiederholt festgenommen wurde. Hören Sie ihr zu, wenn sie über die Schrecken der Inhaftierung spricht.“

Und das letzte trägt den Titel: „Lassen Sie uns noch einmal über Falun Gong sprechen: 1. Streiten Sie nie; 2. Konzentrieren Sie sich darauf, die Wahrheit zu verbreiten; 3. Schaden Sie nie jemandem. Keine Gruppe kann es in diesen drei Punkten mit ihnen aufnehmen!“

Lob von chinesischen Internet-Nutzern

Die Programme von Lao Hei haben die Aufmerksamkeit vieler chinesischer Netzbürger erweckt. Netizen Li Mengyuan schrieb: „Niemals streiten ist Nachsicht; sich auf die Verbreitung der Wahrheit konzentrieren ist Wahrhaftigkeit; nie jemandem schaden ist Barmherzigkeit. Falun-Gong-Schüler zeigen ihre spirituellen Überzeugungen in ihren Handlungen.“

Netizen Jessie Zou schrieb: „Als ich in Deutschland studierte, sah ich auch einen Falun-Gong-Stand auf der Straße. Damals fand ich sie lächerlich. Schließlich sind wir alle in einer solchen [voreingenommenen] Umgebung aufgewachsen.“

„Seit dem Ausbruch der Wuhan-Lungenentzündung war ich jedoch begierig auf Nachrichten aus der Außenwelt. Die Menschen sollten Glaubensfreiheit haben und in der Lage sein, ihr Gewissen zu bewahren“, schrieb sie weiter.

Patriotismus ist nicht gleichbedeutend mit blinder Ignoranz. Vielleicht sollten wir über uns selbst nachdenken …“, so Zou.

„Ich würde gern mehr Kontakt zu den Falun-Gong-Leuten haben, wenn ich in Zukunft im Ausland studiere“, fügte sie hinzu.

Netizen Jian Bai8 sagte: „Guter Junge Lao Hei! Du hast den Mut, über Falun Gong zu berichten!“

Lao: „Falun-Gong-Praktizierende werden von anderen immer missverstanden“

Lao Hei sagte, er habe diese Sendungen aufgenommen, damit die Menschen Falun Gong im vollen Umfang verstehen können. Er sagte: „Sie (Falun Gong-Praktizierende) werden von anderen immer missverstanden. Ich habe auch einige Falun-Gong-Freunde hier [in Spanien].“ Und weiter:

Sie gehen jede Woche auf die Straße, um Flugblätter zu verteilen und Informationen zu verbreiten. Dennoch werden sie von einigen Geschäftsinhabern, die die Wahrheit nicht kennen, vertrieben. Sie verfluchen sie als Antikommunisten oder Anti-Chinesen“. so der YouTuber.

„Ich habe das Gefühl, dass Falun-Gong-Praktizierende zu viel ertragen müssen. Sie ertragen zu viel, um [um ihres Glaubens willen] Nachsicht zu üben“, fügte er hinzu.

Falun-Gong-Praktizierende bei einer Parade vor dem US-Kapitol in Washington am 18. Juli 2019. Sie gedachten der 20 Jahre andauernden Verfolgung von Falun Gong in China. Foto: Samira Bouaou/The Epoch Times

Lao sagte, er habe die Verantwortung, den Menschen die Wahrheit zu sagen. „Jede aufrechte Person sollte das tun“.

Lao: Möge Falun Gong die Menschheit zum Guten zurückführen

Laos Ansicht nach befürchtet die KPCh, dass eine hochgradig selbstdisziplinierte Gruppe wie Falun Gong die Herrschaft ihres Regimes zersetzen könnte. Deswegen entschied sich [die Partei] dafür, Falun-Gong-Anhänger zu verfolgen.

Während die KPCh gegen das Gute vorgeht, verwandele sie China in eine Gesellschaft, in der sich alle gegenseitig verletzen würden, so Lao.

„Das Ausmaß, in dem die Chinesen anderen Menschen schaden, ist so: Auch wenn du keinen Groll gegen sie hegst, werden sie dich töten, wenn du versuchst, ihnen zu schaden“, sagte er in seinem YouTube-Programm.

Lao Hei teilte seine Vision: „Ich hoffe, Falun Gong kann die Menschheit zu wahrer Güte zurückführen.“

 

Das Original erschien in der englischen EPOCH TIMES (deutsche Bearbeitung von as)
Originalartikel: Popular Chinese Youtuber Raises Awareness About Spiritual Group Persecuted in China