Erneut Kanadier in China wegen Drogenhandels zum Tode verurteilt – Kanadische Regierung „sehr besorgt“

In China ist erneut ein Kanadier wegen Drogenhandels zum Tode verurteilt worden. Kanadas Außenministerin Freeland sagte, die Regierung sei "sehr besorgt".
Titelbild
Die chinesische Polizei.Foto: AP Photo/Andy Wong
Epoch Times30. April 2019

In China ist zum zweiten Mal seit Beginn des Jahres ein Kanadier wegen Drogenhandels zum Tode verurteilt worden. Ein Gericht in der Provinz Guangdong sprach ihn am Dienstag schuldig, einer der Drahtzieher eines internationalen Drogenhändlerrings zu sein. Kanadas Regierung kritisierte das Todesurteil als grausam und unmenschlich. Das Verhältnis zwischen den beiden Ländern ist seit Monaten angespannt.

Dem Urteilsspruch zufolge soll der Kanadier Fan Wei gemeinsam mit zehn weiteren Angeklagten im Jahr 2012 rund 63,4 Kilogramm Crystal Meth und knapp 370 Gramm Methylhexanamin hergestellt und verkauft haben. Methylhexanamin wird vor allem als Dopingmittel oder zur Gewichtsabnahme eingesetzt.

Zur Begründung des Todesurteils erklärte das Gericht in der Stadt Jiangmen, die Menge der hergestellten Drogen sei „extrem groß und das Verbrechen extrem schwerwiegend“ gewesen.

Kanadas Außenministerin Chrystia Freeland sagte, die Regierung sei „sehr besorgt“. Kanada sei ein strikter Gegner der Todesstrafe in allen Ländern der Welt und halte sie für „eine grausame und unmenschliche Strafe, die in keinem Land verhängt werden sollte“. Natürlich sei die Regierung besonders besorgt, wenn ein Kanadier zum Tode verurteilt werde, fügte Freeland hinzu.

Fan ist bereits der zweite Kanadier innerhalb weniger Monate, der in China zum Tode verurteilt wurde. Im Januar hatte ein Gericht gegen den 36-jährigen Robert Lloyd Schellenberg ebenfalls die Todesstrafe wegen Drogenhandels verhängt.

Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind derzeit angespannt. Im Dezember war die Finanzchefin des chinesischen Technologieriesen Huawei auf Betreiben der USA bei einer Zwischenlandung in Vancouver festgenommen worden. Peking kritisiert das Vorgehen der kanadischen Behörden gegen Meng als politisch motiviert.

Wenige Tage nach Mengs Festnahme verhafteten die chinesischen Behörden – möglicherweise als eine Art Vergeltung – zwei Kanadier: den ehemaligen Diplomaten Michael Kovrig und den Geschäftsmann Michael Spavor.

Meng versucht derzeit, ihre Auslieferung in die USA zu verhindern. Schellenberg hat Einspruch gegen das Todesurteil eingelegt. (afp)



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