Falun Gong und Tiananmensquare: Chinesische App „TikTok“ filtert brisante politische Themen

Die chinesische App "TikTok" hält politisch brisante Themen für deutsche Jugendliche fern. Darunter Falun Gong und das Massaker am Platz des Himmlischen Friedens.
Titelbild
TikTok (das Icon sieht ähnlich wie ein weißes D auf schwarzem Grund aus) und andere Apps.Foto: iStock
Epoch Times17. November 2019

Die beliebte chinesische App „TikTok“ hält offensichtlich politisch brisante Themen für deutsche Jugendliche fern. Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf einen Test, bei dem die Redaktion mehrere Testkonten angelegt und nach aus Sicht des chinesischen Regimes brisanten Stichworten wie „falungong“, „tiananmenmassacre“ und „Tiananmensquare“ gesucht habe. Die App habe daraufhin keine oder nur sehr wenige passende Beiträge angezeigt.

Falun Gong, auch bekannt als Falun Dafa, ist ein spiritueller Kultivierungsweg, der auf den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht basiert. Im Juli 1999 ordnete der damalige Staatschef und Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, Jiang Zemin, eine Kampagne zur Auslöschung von Falun Gong an. Jiang fürchtete die Beliebtheit der Praxis und die Wirkung der traditionellen moralischen Lehre auf das chinesische Volk. Die Verfolgung dauert bis heute an.

Das passe zu dem, was Politiker aus den USA und Deutschland zunehmend kritisierten, dass nämlich die junge Zielgruppe politische Inhalte nur stark gefiltert angezeigt bekommen.

„Wir sind überzeugt von den Grundprinzipien eines freien, offenen Internets. Ich finde es grundsätzlich problematisch, wenn sich Unternehmen diesen Prinzipien entgegenstellen“, sagte Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) der Zeitung. Verbote halte sie für falsch. Sie forderte mehr Aufklärung über die mögliche Zensur in der chinesischen App.

Eine Sprecherin des chinesischen Eigentümers Bytedance wies den Vorwurf zurück, „TikTok“ halte kritische Themen für deutsche Jugendliche zumindest klein. „TikTok moderiert keine politischen Stellungnahmen außerhalb lokaler Gesetze, noch sind die Entscheidungen unserer Moderation beeinflusst durch eine Regierung, einschließlich der chinesischen Regierung“, sagte die Sprecherin der „Welt am Sonntag“.

Die wenigen Suchtreffer erklärte sie mit dem Konzept der App, unterhaltsame Videos seien das, was die Nutzer überwiegend auf „Tiktok“ hochladen würden. (dts/so)

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