Chinesische Rakete versagt beim Start eines indonesischen Satelliten

Der fehlgeschlagene Versuch, einen indonesischen Satelliten in die Umlaufbahn zu bringen, lässt Vermutungen über Auswirkungen der US-Handelsbeschränkungen auf China zu.
Titelbild
Teil einer Rakete vom Typ Langer Marsch 3B. Nach einem erfolgreichen Start vom Xichang Weltraumbahnhof im Jahr 2016 fiel ein Teil der Rakete in ein Feld und verfehlte ein Dorf nur knapp.Foto: STR/AFP via Getty Images
Von 17. April 2020

Eine chinesische Rakete mit indonesischen Kommunikationssatelliten an Bord erreichte die Umlaufbahn am 9. April nicht. Es ist der zweite Fehlschlag für Chinas Raumfahrtbehörde in weniger als einem Monat, berichtet die staatliche chinesische Nachrichtenagentur „Xinhua News Agency“.

Die Rakete transportierte den Palapa-N1, einen Satelliten der nächsten Generation für Breitband- und Rundfunkkommunikation. Der Start erfolgte um 19.46 Uhr Ortszeit am Weltraumbahnhof Xichang im Südwesten Chinas. Die erste und zweite Phase des dreistufigen Flugs funktionierten problemlos. Die Rakete versagte bei der dritten Stufe und zerstörte den indonesischen Satelliten.

Schon am 16. März gelang es einer Rakete vom Typ Langer Marsch 7A nicht, einen als geheim eingestuften Satelliten während eines ersten Testflugs von der Weltraumbasis Wenchang in Südchina in die Umlaufbahn zu bringen, so Xinhua.

Ein chinesischer Internetnutzer behauptete, das Wrack der Rakete und des Satelliten sei in der Nähe seines Dorfes in Xichang gefunden worden. In dem von ihm geposteten Video war ein Mann zu hören, der sich über den Fehlschlag lustig machte. Er rief: „Müllverwertung! Eisen und Kupfer zum Recyceln“.

Auswirkungen der Handelsbeschränkungen der USA

Die Beschränkung des Chips-Exports durch die Vereinigten Staaten als Folge des Handelskriegs übt einen großen Einfluss auf die Entwicklung chinesischer Militärtechnologien aus.

Li Zhengxiu, ein Militärexperte der taiwanesischen National Policy Research Foundation, sagte am 10. April gegenüber „Radio Free Asia“, dass Chinas Raketentechnologie-Entwicklung in der Vergangenheit vollständig auf aus den Vereinigten Staaten importierten Chips angewiesen war. Li warnte, wenn China weiterhin versuche, Militärtechnologien wie Raketen mit eigenen Chips zu entwickeln, werde dies katastrophale Folgen haben. Seiner Ansicht nach verfügten die Vereinigten Staaten über die fortschrittlichste Chiptechnologie.

Die US-Exportkontrollen zielten darauf ab, China daran zu hindern, fortschrittliche US-Technologie für kommerzielle Zwecke zu beschaffen und sie für militärische Zwecke einzusetzen, berichtete Reuters am 6. April.

Die meisten Chiphersteller verließen sich auf Anlagen, die von US-Firmen wie KLA, Lam Research und Applied Materials hergestellt werden, so ein Bericht von Everbright Securities aus China aus dem Jahr 2019.

„Es gibt in China keine Produktionslinien, die ausschließlich in China hergestellte Anlagen verwenden, daher ist es sehr schwierig, Chipsätze ohne US-Anteil herzustellen“, schrieb Everbright.

Das Original erschien in The Epoch Times (deutsche Bearbeitung von mk)
Originalartikel: Chinese Rocket Fails When Launching Indonesian Satellite



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