Chinesische Polizei verhaftet zwölf Hongkonger auf der Flucht nach Taiwan

Die chinesische Küstenwache stoppte am Sonntag ein Schnellboot, wegen des Verdachts des illegalen Grenzübertritts. Im Boot saßen zwölf Hongkonger, die nach Taiwan fliehen wollten – darunter auch der bekannte Hongkonger Aktivist, Andy Li.
Titelbild
Der Polizeikommissar von Hongkong, Chris Tang, spricht am 27. August 2020 im Hauptquartier der Marinepolizei in Hongkong zu den Medien.Foto: ANTHONY WALLACE/AFP über Getty Images
Von 28. August 2020

Hongkonger Medien zufolge wurden am Sonntag (23. August) zwölf Hongkonger von der chinesischen Küstenwache festgenommen. Sie hatten versuchten nach Taiwan zu fliehen. Unter den Verhafteten befand sich auch ein pro-demokratischer Aktivist, der in Hongkong angeklagt ist.

Die chinesische Küstenwache veröffentlichte eine Erklärung, in der es hieß: Die Behörden in Guangdong hätten am Sonntag um 9 Uhr morgens ein Schnellboot angehalten, das eines illegalen Grenzübertritts verdächtigt wurde. Die Erklärung wurde erst am Mittwochabend veröffentlicht.

„Radio Free Asia“ und „HK01“ haben berichtet, dass sich zwölf Hongkonger auf dem Boot befanden. Das Boot war in Richtung Taiwan unterwegs und hätte insgesamt rund 600 Kilometer zurücklegen müssen. Unter Berufung auf ungenannte Quellen gaben beide Sender an, dass der Aktivist Andy Li unter den Verhafteten ist.

Li soll beim Verfassen eines in diesem Monat veröffentlichten Berichts geholfen haben, in dem Machtmissbrauch durch die Hongkonger Polizei detailliert beschrieben wird.

Hongkonger Polizei nicht an der Operation beteiligt

Der Polizeikommissar von Hongkong, Chris Tang Ping-keung, sagte auf einer Pressekonferenz am 27. August, er wisse von den Verhaftungen, habe aber keine weiteren Einzelheiten, da das Strafverfolgungspersonal der Stadt an der Operation nicht beteiligt sei.

„Hongkonger, die beschuldigt werden gegen Gesetze auf dem chinesischen Festland zu verstoßen und dort verhaftet wurden, werden auch von lokalen Behörden nach chinesischen Vorschriften behandelt“, sagte Tang.

Auf den Vorfall angesprochen, sagte Chiu Chui-cheng, stellvertretender Minister des Rates für Festlandangelegenheiten Taiwans, dass der Inselstaat die „Freiheit und Demokratie“ Hongkongs unterstützt. Taiwan würde aber niemanden dazu ermutigen, mit ungesetzlichen Mitteln einzureisen. Dabei wies er auf erhebliche Sicherheitsrisiken und mögliche Strafanzeigen hin.

Chiu bekräftigte das Versprechen der taiwanischen Regierung, „humanitäre Hilfe“ für Hongkonger zu leisten, die aus politischen Gründen aus der Stadt fliehen.

Es ist nicht klar, ob die festgenommenen Personen nach Hongkong zurückgeschickt werden oder auf dem chinesischen Festland angeklagt werden. Die zwölf Jugendlichen befinden sich Berichten zufolge immer noch in Polizeigewahrsam.

Die chinesische Küstenwache sagte in ihrer Erklärung vom Mittwoch, der Fall werde noch „untersucht“. Nach dem Gesetz auf dem Festland Chinas können die Betroffenen wegen illegalem Grenzübertritt mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft werden.

(Mit Material von Epoch Times USA)



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