Covid-19: Zweite Welle in China hat begonnen – Ungewöhnliche Aktivitäten in Harbin

Kaum hatte sich China vom Ausbruch der Wuhan-Lungenseuche Covid-19 etwas erholt, startete die Kommunistische Partei eine großangelegte Propagandaaktion, um vom Ursprung des Virus und ihrer eigenen Schuld an der Pandemie abzulenken. Doch das Schicksal holt die Pekinger Propagandisten offenbar schon wieder ein. Die zweite Welle des Ausbruchs hat begonnen ...
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Harbin, Provinzhauptstadt von Heilongjiang, Nordchina.Foto: istockphoto/aphotostory
Von und 17. April 2020

Bereits vor einigen Wochen sprach die chinesischsprachige „Epoch Times“ mit Chen Binzhong, einem ehemaligen ranghohen Gesundheitsfunktionär Chinas. Er war Direktor des Zentrums für Gesundheitserziehung und leitete bis zu seinem Ruhestand diese „Bildungsabteilung“ des Gesundheitsministeriums der Kommunistischen Partei. Chen kritisierte nicht nur die falschen Zahlen der Behörden und die Geschichte von den angeblichen „null Neu-Infizierten“, sondern auch, dass Journalisten, Bürger und Mediziner, die über die wahren Geschehnisse berichtet hatten, unterdrückt wurden: „Nur durch die Unterdrückung konnte die Zahl der Infizierten nicht ans Licht kommen.“ Auch warnte der Experte vor der kommenden zweiten Welle: „Die Wahrscheinlichkeit eines Wiederausbruchs ist sehr hoch. Es gibt noch viele Virusträger, die keine Symptome zeigen“, so der 87-Jährige im Interview.

Die Ruhe vor dem Sturm

Diese Informationen deckten sich auch mit einer deutschen Studie, über die die britische wissenschaftliche Wochenzeitschrift „Nature“ Mitte März berichtete. Darin wurde verdeutlicht, dass einige COVID-19-Infizierte bereits zu Beginn der Krankheit nicht nur milde Symptome zeigten, sondern auch hohe Konzentrationen des Virus in den Rachenabstrichen aufwiesen.

Doch offenbar sind nicht nur die Symptomlosen als Quelle eines neuen Seuchenausbruchs möglich. In China ist immer mehr von Rückfällen die Rede, Fuyang genannt, die das KP-Regime gerne ins Reich der Verschwörungen und Gerüchte verbannen möchte. Zudem gibt es Anzeichen, dass die „Geheilten“ ebenfalls das Virus noch inaktiv in sich tragen.

Befindet sich China gerade in einer Ruhephase vor dem Sturm? Oder hat dieser bereits begonnen?

Harbin, Mandschurei, April 2020

In der Hauptstadt der nordchinesischen Provinz Heilongjiang leben rund 4,6 Millionen Menschen. Auch hier, rund 2.400 Kilometer entfernt vom Covid-19-Epizentrum Wuhan, gab es in den vergangenen Wochen teilweise Sperrmaßnahmen. In der Provinz an der chinesisch–russischen Grenze wurden seit Beginn des Ausbruchs der Wuhan-Lungenseuche 130 Krankenhäuser zur Behandlung von Covid-19-Patienten bestimmt, 24 davon allein in der Provinzhauptstadt. Die ersten Infektionsfälle in Harbin wurden am 23. Januar gemeldet, dem Tag, als Wuhan abgeriegelt wurde. Ab dem 23. Februar meldete die Provinz Heilongjiang, dass es keine neuen häuslichen Infektionen mehr gab.

Und jetzt? Es tut sich irgendetwas in Harbin.

Wie die „Epoch Times“ (USA) berichtet, wurde am 9. April offiziell eine neue Infektion in der Millionenstadt gemeldet und drei asymptomatische Virenträger. Allerdings dokumentierte die Epoch Times bereits mehrfach, dass die regionalen Behörden die Daten der Infizierten manipulieren und routinemäßig zu niedrig melden. Allein aus dieser Sicht deuten die neu gemeldeten Fälle auf einen schwerwiegenden Ausbruch in Harbin hin.

Das staatliche „China National Radio“ berichtete bereits am 11. April, dass die Stadtregierung von Harbin die für den 17. April geplante Wiedereröffnung der Mittelschulen verschoben hat. Die am 7. April teilweise geöffneten Oberschulen sollen geöffnet bleiben, müssen jedoch Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Alle anderen Schüler bleiben zum Online-Lernen zu Hause.

Am 15. April kündigte die Stadtregierung von Harbin plötzlich und ohne Angabe von Gründen an, dass der Direktor der örtlichen Gesundheitskommission ersetzt werde.

Mehrere Hinweise auf Ausbruch

Einheimische berichten von langen Warteschlangen vor den Krankenhäusern. Ein Ortsansässiger dokumentierte am 13. April eine lange Warteschlange vor dem „Ersten angegliederten Krankenhaus der Medizinischen Universität Harbin“ (HMU), die er auf 5.000 bis 6.000 Menschen schätzte. Dichtgedrängt standen sie in der Reihe, Mundschutzmasken tragend. Einige hatten die Aufnahmen von CT-Scans in ihren Händen.

Ein Netizen in Harbin veröffentlichte am 15. April ein Video, das Arbeiter beim Bau einer provisorischen Mauer zur Isolierung einer Wohnanlage zeigt.

Klinik-Propagandachef: „Gerücht“

Laut chinesischsprachiger „Epoch Times“ wurde vor einigen Tagen berichtet, dass im „Ersten Krankenhaus der Medizinischen Universität Harbin“ Ärzte mit dem Virus infiziert worden waren und medizinisches Personal unter Quarantäne gestellt wurde. Das Krankenhaus bestritt dies zunächst, gab aber am 14. April bekannt, dass es „eine ärztliche Infektion in der Abteilung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde“ gab und die Abteilung „blockiert und das medizinische Personal dringend isoliert wurde“. Die Nachrichten verbreiteten sich rasch über WeChat.

Doch die Angst vor einer zweiten Welle steckt den Kadern in den Knochen. Nach alter Taktik versucht man erst einmal zu leugnen. Am Nachmittag des 14. April berichtete die „Health Times“ von Lu Media, dass man Shi Yang, Chef der Propagandaabteilung des „Ersten angegliederten Krankenhauses der Medizinischen Universität Harbin“, kontaktiert hatte. Dieser sagte zu den bedenklichen Meldungen aus dem Uni-Krankenhaus: „Dies ist ein Gerücht.“

Dringende Ankündigung vom Uni-Krankenhaus

Ebenfalls am 15. April, am vergangenen Mittwoch, gab es eine dringende Mitteilung des Uni-Hospitals auf seinem offiziellen WeChat-Account, nachdem Fälle des KPCh-Virus, gemeinhin auch Coronavirus genannt, diagnostiziert worden waren [Anmerkung der Red.: Die Epoch Times bezeichnet das neuartige Coronavirus, das die Krankheit COVID-19 verursacht, auch als KPCh-Virus, weil die Vertuschung und das Missmanagement der Kommunistischen Partei Chinas es dem Virus ermöglichten, sich in ganz China auszubreiten und eine globale Pandemie zu verursachen. Mehr dazu: Leitartikel: Dem Virus den richtigen Namen geben].

Die Stationen des Krankenhauses haben mit dem Quarantänemanagement begonnen, und der ambulante Bereich wird unter halber Abriegelung verwaltet.“ (HUM)

Abends schon berichtete die von der Zentralregierung betriebene „Health Times“ über Weibo, das überwachte chinesische Gegenstück von Twitter, die Einführung strenger Regeln durch das Harbin-Krankenhaus zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus.

Alle Ärzte müssen vor der Aufnahme eines Patienten fünf Dinge tun: die Körpertemperatur messen, die epidemiologische Vorgeschichte des Patienten aufzeichnen, eine CT-Untersuchung der Lungen des Patienten durchführen, einen Antikörpertest mit dem Blut des Patienten durchführen und den Nukleinsäuretest [zur Diagnose des Virus] durchführen.“

Die strengen Regelungen besagen, dass Patienten unter 60 Jahren, die sich selbst versorgen können, nicht in Begleitung von Familienangehörigen kommen dürfen. Bei kritischem Zustand müssen die Patienten zudem direkt in die Notaufnahme zur Behandlung. Nach der Aufnahme wird jeder Patient in einem Zimmer separat untergebracht. Ein Besuchen der Patienten untereinander im Krankenhaus ist untersagt.

Auch das „Zweite angeschlossene Krankenhaus der Medizinischen Universität Harbin“ führte derartige strenge Regeln ein, gab aber keine Bestätigung für Infektionen heraus, noch dementierte es diese.

Die zweite Welle des Ausbruchs

Der erste Patient, über den man im Zusammenhang mit dem neuen Ausbruch der Lungenseuche in Heilongjiang berichtete, war ein gewisser Herr Guo. Er wurde am 9. April positiv diagnostiziert und bekam Ende März bereits Fieber, welches sich am 7. April verschlimmerte. Man brachte ihn schließlich ins Krankenhaus von Harbin. Herr Guo war kürzlich weder in Wuhan noch in anderen Städten gewesen.

In den darauf folgenden Tagen wurde Herrn Guos Freundin, deren Tochter sowie der Freund der Tochter positiv auf das Virus getestet. Auch Herrn Chen testete man positiv. Der 87-Jährige hatte Ende März mit Herrn Guo zu Abend gegessen. Auch seine beiden Söhne und seine Tochter wurden positiv diagnostiziert. Nach Angaben der lokalen Gesundheitskommission vom 12. April soll Herr Chen das Virus mindestens auf neun Personen übertragen haben. Unter diesen waren auch Menschen in den Krankenhäusern, in denen Herr Chen behandelt wurde. Unklar blieb, ob Guo Chen infiziert hatte oder umgekehrt.

Nachdem sich am 14. April die Nachricht von „Harbin Sealed City“ im Internet verbreitete, rief die staatliche Zeitung „Hongxing News“ am 15. April bei der Hotline des Bürgermeisters Zhang Xiaolian an und fragte nach. Ein Mitarbeiter in der Leitung bestritt jedoch, dass es sich bei dem Ausbruch um eine zweite Welle handele.

Die Stadtregierung Harbin informierte jedoch am 17. April über „Gegenmaßnahmen zur Eindämmung des Aufschwungs der Epidemie“ und eine Sitzung des Ständigen Komitees der Provinzführung der Kommunistischen Partei.

Die zweite Welle hat begonnen: Die Webseite der Stadtregierung Harbin informierte am 17. April 2020 über eine dringende Sitzung auf Provinzebene. Foto: Screenshot Harbin Gouvernement (Google Übersetzung)

 



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