Interne Corona-Dokumente geleakt: Wie die KP Chinas das Volk und die internationale Gemeinschaft betrügt

Angst vor Instabilität und Kontrollverlust, Angst vor Strafe - Die Gründe für den Zahlenbetrug können vielfältig sein im kommunistischen System. Interne Zahlen der Provinz Shandong entlarven im Vergleich mit den offiziellen Werten den Betrug.
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Symbolbild.Foto: istockphoto/Niyazz
Von und 28. Februar 2020

Die am schwersten vom Coronavirus betroffene chinesische Provinz ist Hubei. Reist man von ihrer nördlichen Grenze 300 Kilometer weiter nordöstlich, gelangt man zur Südgrenze der südlich von Peking gelegenen Provinz Shandong, wobei man die Provinz Henan durchquert. Auch Shandong wird derzeit vom Coronavirus „SARS-CoV-2“ heimgesucht – doch offenbar viel schwerer, als die Behörden bekannt gaben. Einige geleakte Regierungsdokumente zeigen das Ausmaß einer immensen und systematischen Vertuschung.

Fake-Zahlen aus Shandong, Ost-China

Die ostchinesische Provinz Shandong ist mit rund 99 Millionen Einwohnern nach der Provinz Guangdong die bevölkerungsreichste Provinz Chinas. Fast halb so groß wie Deutschland ist sie mit 630 Menschen pro Quadratkilometer besiedelt (Deutschland 232 E./km²). Der chinesischsprachigen „Epoch Times“ (USA) wurden einige interne Regierungsdokumente aus Shandong zugespielt. Aus diesen geht hervor, dass im Zeitraum vom 9. bis zum 23. Februar die Provinzbehörden die täglichen Infektionszahlen zu niedrig angaben.

Interne Daten des „Shandong Center for Disease Prevention and Control“ (SCDC) dokumentieren die positiv verlaufenen Nukleinsäuretests (Diagnosekit). Dabei zeigte sich eine große Diskrepanz im Vergleich mit den offiziell Zahlen der Gesundheitskommission von Shandong und der Nationalen Gesundheitskommission Chinas.

Offiziell wurden von der Shandong-Regierung mit Stand 24. Februar 755 Infektionen für die Provinz bekannt gegeben. Den SCDC-Zahlen nach wurden jedoch zum Stichtag 22. Februar bereits 1.992 Personen positiv auf das Virus getestet. Im Detail wurden beispielsweise am 22. Februar von der Regierung vier neue Infektionen angegeben, während das SCDC an diesem Tag 61 neue Fälle registrierte, das Fünfzehnfache (siehe Tabelle unten).

Allein im Qishan-Krankenhaus in der Stadt Yantai – einer speziellen Einrichtung für Infektionskrankheiten – testete man 229 Patienten an diesem Tag, zwölf davon positiv. Die höchste Betrugsquote wurde am 18. Februar erreicht: ein offizieller Fall zu 52 realen Fällen.

Schließlich wurde sogar landesweit ein Abklingen der Neuinfektionen gemeldet. So veröffentlichte die Nationale Gesundheitskommission am 25. Februar nur noch neun neue Seuchenfälle außerhalb der Hot-Spot-Provinz Hubei. Doch wie könnte das mit der Realität übereinstimmen, wenn allein für die Provinz Shandong intern täglich zweistellige Zahlen gemeldet wurden?

Betrug als Herz des KP-Systems

Dem Bericht nach stellte dies den bisher eindeutigsten Beweis dar, dass die chinesischen Behörden routinemäßig zu wenig Fälle melden. Möglicherweise wurden auch dadurch die ausländischen Beobachter geblendet und davon abgehalten, die Gefahr realistisch einzuschätzen und Vorsorge im nötigen Umfang zu treffen.

Mitarbeiter von Wuhaner Bestattungsunternehmen entlarvten bereits die falschen Zahlen der KP im stark betroffenen Wuhan. Diese waren rund um die Uhr mit dem Verbrennen von Leichen beschäftigt. Neuerdings kamen sogar mobile Einäscherungsstationen nach Wuhan.

US-Forscher berechneten in statistischen Modellen einer noch nicht überprüften Studie offizielle und inoffizielle chinesische Zahlen und kamen zu folgendem Ergebnis:

Die Zahlen für kumulative Fälle, neue Fälle pro Tag und kumulative Todesfälle aufgrund nicht offizieller Daten sind alle um den Faktor 5 bis 10 wesentlich höher.“

Laut dem in den USA lebenden China-Kommentator Tang Jingyuan gegenüber der chinesischsprachigen „Epoch Times“ (USA) sei es wahrscheinlich eine Taktik der Behörden, weniger Infektionen zu melden, um die Bürger Chinas zu überzeugen, dass die Verbreitung eingedämmt sei. Infolge dessen könnten sie ruhig und sicher wieder an die Arbeit gehen – wie eine Direktive von ganz oben kürzlich forderte.

Interne Shandong-Dokumente geleakt

Die der chinesischsprachigen „Epoch Times“ (USA) vorliegenden internen Dokumente beinhalten unter anderem eine Aufschlüsselung der Diagnose-Ergebnisse aller 16 Gemeinden auf Präfekturebene (bezirksfreie Städte) der Provinz Shandong. Sie wurden per E-Mail an die Abteilung für Krankheitsbekämpfung der Gesundheitskommission von Shandong geschickt.

Das „Shandong Center for Disease Prevention and Control“ (SCDC) erstellt täglich statistische Diagnose-Berichte. Die Zahlen dazu werden von den positiven Tests aller dafür qualifizierten Krankenhäuser der Provinz geliefert.

Doch die Regierung von Shandong gab nur einen Teil der Informationen weiter. Zeitweise berichtete man nur von ein oder zwei positiven Diagnosen pro Tag.

Datum

Offizielle
neue Fälle in Shandong

Offizielle
Gesamtzahlen in Shandong

Intern dokumentierte
Fälle am
Stichtag in Shandong

Intern dokumentierte
Gesamtzahlen
am Stichtag
in Shandong

Verhältnis der täglichen Neuinfektionen
intern zu
offiziell

22. Februar

4

754

61

1992

15,25

21. Februar

2

750

59

1931

29,5

20. Februar

202

748

274

1872

1,36

19. Februar

2

546

49

1598

24,5

18. Februar

1

544

52

1457

52

17. Februar

2

543

29

1403

14,5

16. Februar

4

541

55

1375

13,75

15. Februar

7

534

55

1272

7,86

14. Februar

11

530

89

1218

8,09

13. Februar

13

519

63

1129

4,85

12. Februar

9

506

53

1066

5,89

11. Februar

11

497

39

1013

3,55

10. Februar

27

486

60

944

2,22

9. Februar

24

459

72

915

3

8. Februar

28

453

62

845

2,21

Tabelle aus „DaJiYuan“: Die Anzahl der neuen und kumulativ bestätigten Fälle, die von der Kommunistischen Partei Chinas in der Provinz Shandong veröffentlicht wurden, verglichen mit der Anzahl der in der Provinz Shandong intern gemeldeten positiven Nukleinsäuretests.

Weitere Fehlerquelle: Nukleinsäuretest

Doch es liegt nahe, dass noch weitere Ungenauigkeiten passieren, wie Wang Chen, Direktor der Abteilung „Medizinische Wissenschaften“ der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und Experte für Intensivmedizin mitteilte. Wang äußerte sich gegenüber dem chinesischen Staatssender CCTV am 5. Februar und auch das chinesische Wirtschaftsmagazin „Caixin“ berichtete von Wangs Beobachtungen.

Diese Krankheit hat die Eigenschaft, dass sie nicht bei allen Patienten mit einem Nukleinsäuretest positiv nachgewiesen werden kann.“

(Wang Chen, Chinesische Akademie der Wissenschaften)

Demnach fand er heraus, dass der Test nur bei 30 bis 50 Prozente der Patienten, „die diese Krankheit wirklich haben“ positiv war. Dies bedeutet, dass bei 50 bis 70 Prozent der Erkrankten der per Rachenabstrich durchgeführte Nukleinsäuretest versagte. Sie waren zwar negativ getestet, was jedoch als „falsch negativ“ bezeichnet wird. „Es wurde keine Nukleinsäure gefunden. Sie war aber da“, so Wang.

Laut Wang Guiqiang, Direktor der Abteilung für Infektionskrankheiten des Ersten Krankenhauses der Universität Peking, auf der Pressekonferenz eines Präventions- und Kontrollgremiums für den Staatsrat sagte, arbeite man derzeit an einer Verbesserung der Sensitivität des Tests. Dieser gilt allgemein derzeit als die praktischste und wirtschaftlichste Methode der Früherkennung des Coronavirus.



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