Dissident in den Niederlanden: Chinesische Polizei „folgt mir überall hin“

Er dachte, er sei in den Niederlanden sicher, sagte Dissident Wang Jingyu der Epoch Times. Doch der lange Arm der Kommunistischen Partei Chinas reicht bis nach Europa. Tatenlos zuschauen, wird die niederländische Regierung aber nicht.
chinesische Polizei-Station in den Niederlanden
Das Bild zeigt die chinesische Polizeistation in Rotterdam, Van der Sluysstraat 370.Foto: Epoch Times
Von 28. Oktober 2022


Die Kommunistische Partei Chinas (KPC) unterhält in den Niederlanden zwei illegale Polizeistationen, um Dissidenten zu überwachen. Darüber berichten der Fernsehsender RTL und die Plattform „Follow the Money“ für investigativen Journalismus.

Das Außenministerium in Den Haag hat nun Untersuchungen zu den Aktivitäten der sogenannten Polizeistationen eingeleitet, um „geeignete Maßnahmen“ festzulegen.

Wie niederländische Medien berichteten, gibt es in Amsterdam und Rotterdam zwei chinesische „Außenposten“, die angeblich diplomatische Hilfestellung anbieten sollen. In Wahrheit würden diese jedoch genutzt, um politische Gegner zum Schweigen zu bringen, so RTL und Follow the Money.

Die Polizeistationen sind Teil eines größeren Netzwerkes mit chinesischen Außenposten in ganz Europa. In Irland hat das Außenministerium jüngst angeordnet, eine solche chinesische Polizeistelle auf eigenem Territorium zu schließen, wie „Irish Times“ berichtete.

Der Fall von Wang Jingyu

Die Epoch Times interviewte hierzu einen in den Niederlanden lebenden chinesischen Dissidenten. Jahrelang sei die chinesische Polizei hinter ihm her gewesen, berichtete Wang Jingyu. Auch nachdem er seine Heimat verlassen hatte und in den Niederlanden Asyl bekam. Der Grund für die Verfolgung: er hatte die chinesische Regierung in den sozialen Medien kritisiert. „Ich dachte, ich sei hier sicher, aber sie folgen mir überall hin“, schilderte er seine Lage.

Jemand, der sich als Finanzbeamter ausgab, hatte Wang im Februar dieses Jahres kontaktiert. Er sagte, er sei bereit, „mich finanziell zu unterstützen“, sagte Wang und wollte den Flüchtling in der Nähe des Rotterdamer Hauptbahnhofs treffen. Wang vermutete, dass der Beamte für die chinesische Polizeistation in Rotterdam arbeitet und im Dienst der Kommunistischen Partei Chinas steht. Intuitiv lehnte er das Treffen ab. „Ich spürte, dass etwas Seltsames vor sich ging“, sagte der 21-Jährige. Der chinesische Beamte reagierte daraufhin „wütend, belästigte mich und rief mich jeden Tag von morgens bis abends per Telegramm an“.

Wang trat an die Öffentlichkeit. Seine Geschichte ist in internationalen Medien bekannt. Die chinesische Botschaft in den Niederlanden „war verärgert“, dass er die Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas aufgedeckt hatte, sagte der Dissident.

Er erzählte der Epoch Times, dass jemand seinen Namen, seine Telefonnummer und seinen Pass genutzt hatte, um in mehreren Ländern Bombendrohungen vorzutäuschen. Hotels in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Kanada und in weiteren Ländern hätten solche Drohnachrichten erhalten. Wang und seine Freundin wurden daraufhin von der niederländischen Polizei in Gewahrsam genommen. Wenige Stunden später entließ man sie wieder. Die Polizei wisse „dass es die KPC ist, die uns dies antut“, erklärte der 21-Jährige.

„Von vornherein illegal“

Das chinesische Außenministerium wies die Berichte über illegale Aktivitäten der „Polizeizentren“, als „völlig falsch“ zurück. Die „Servicestationen“ dienten dazu, chinesischen Staatsbürgern im Ausland etwa bei der Erneuerung ihres Führerscheins zu helfen. „Chinas Justiz- und Strafverfolgungsbehörden halten sich strikt an die internationalen Regeln“, schrieb die chinesische Botschaft in einer E-Mail an „Reuters“.

Tatsache ist jedoch, dass die „Servicestationen“ nicht bei der niederländischen Regierung gemeldet sind. Die chinesische Regierung „hat uns nie auf diplomatischen Wegen über die Zentren informiert, sodass sie von vornherein illegal sind“, erklärte das niederländische Außenministerium. Man werde jetzt als Ministerium untersuchen, „was in den Zentren vor sich geht“, sagte Sprecher Hovenkamp. Zum Fall von Wang Jingyu erklärte Hovenkamp „die Polizei sucht nach Schutzmöglichkeiten für ihn“.

In einer Studie der spanischen Menschenrechtsgruppe Safeguard Defenders vom September heißt es: chinesische Polizeibehörden hätten in über 30 Ländern Büros eingerichtet und nutzten diese, um politische Ziele im Ausland durchzusetzen. Genannt sind auch „illegale Methoden“, wie Drohungen und Entführungen.

Solche Aktivitäten dienten dazu, kritische Stimmen gegen die KPC innerhalb der Auslandsgemeinschaften zu unterdrücken. „So wie sie [die KPC] es schon lange Zeit im Inland getan hat“, sagte die Sprecherin von Safeguard Defenders, Laura Harth.

(Mit Material von der chinesischen, der englischen Epoch Times und von afp)



Unsere Buchempfehlung

Die KP China ist keine politische Partei oder Regierung im normalen Sinne. Sie repräsentiert nicht das chinesische Volk, sondern das kommunistische Gespenst. Sich mit der Kommunistischen Partei Chinas zu identifizieren und ihr die Hand zu reichen, bedeutet, sich mit dem Teufel zu identifizieren.

China und die Welt stehen an einem Scheideweg. Für das chinesische Volk kann von dieser Partei, die unzählige Blutschulden hat, keine wirklichen Reformen erwartet werden. Das Land wird nur dann besser dran sein, wenn es frei von der Partei ist. Das Ende der Herrschaft der KP Chinas bedeutet allerdings nicht gleichzeitig das Ende des chinesischen Volkes.

Tatsächlich ist die KP Chinas der Feind der gesamten Menschheit. Den Ambitionen dieser Partei zu widerstehen, bedeutet, die menschliche Zivilisation und die Zukunft zu retten. Im Kapitel 18 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ geht es um Chinas Griff nach der Weltherrschaft. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Shop

„Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive und analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion