Coronavirus: Sondertreffen der EU-Gesundheitsminister am Donnerstag

"Die Lage ist definitiv besorgniserregend", sagte der für Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic. Da sich das Virus "mit großer Geschwindigkeit" ausbreite, sei eine "abgestimmte" Antwort der Mitgliedstaaten nötig.
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Die EU berät am Donnerstag über Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus.Foto: iStock
Epoch Times10. Februar 2020

Die EU-Gesundheitsminister wollen bei einem Sondertreffen am Donnerstag ihr weiteres Vorgehen bei der Eindämmung des neuartigen Coronavirus abstimmen. Wie der EU-Rat am Montag mitteilte, sind mögliche Themen einheitliche Einreisekontrollen, eine drohende Medikamentenknappheit wegen Produktionsunterbrechungen in China und die beschleunigte Entwicklung eines Impfstoffes.

Der für Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic begrüßte das Treffen. „Die Lage ist definitiv besorgniserregend“, sagte er vor Journalisten. Da sich das Virus „mit großer Geschwindigkeit“ ausbreite, sei eine „abgestimmte“ Antwort der Mitgliedstaaten nötig. Es könne noch keine Entwarnung gegeben werden, sagte der Slowene. „Bevor die Dinge besser werden, ist es möglich, dass sie noch etwas schlimmer werden.“

An dem EU-Sondertreffen am Donnerstag nimmt auch ein Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) teil. Die Minister würden voraussichtlich über „die weitere Harmonisierung der Vorgehensweise“ bei Einreisekontrollen beraten, um „die Ausbreitung des Virus in der Union zu verhindern“, sagte ein Sprecher des EU-Rates der Nachrichtenagentur AFP.

Spahn fordert Debatte über schärfere Einreisekontrollen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte in der vergangenen Woche eine EU-weite Debatte über schärfere Einreisekontrollen nach US-Vorbild gefordert. Die Regierung in Washington hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus ein Einreiseverbot für China-Reisende erlassen. Ausgenommen sind US-Bürger. Ausnahmen werden überdies bei engen Familienmitgliedern von US-Bürgern und Menschen mit ständiger Aufenthaltsgenehmigung gemacht.

Beraten wollten die EU-Gesundheitsminister auch über „die Auswirkungen der Handelsunterbrechungen (….) auf die Verfügbarkeit von Arzneimitteln und persönliche Schutzausrüstung in der EU“, sagte der Ratssprecher. Lenarcic sprach von einem „ernsthaften Problem“, nachdem auch viele Pharmafirmen in China wegen des Virus die Werksferien zum chinesischen Neujahrsfest verlängert haben. China sei „ein wichtiger Teil“ der weltweiten Produktionsketten für Medikamente.

EU-Länder hätten mittlerweile „über 500 Bürger der Europäischen Union von China in ihre Heimatländer“ gebracht, sagte der EU-Kommissar weiter. Die EU habe China auch Unterstützung bei der Eindämmung der Epidemie angeboten, unter anderem wie die Lieferung von Schutzkleidung.

Bei dem Treffen der EU-Gesundheitsminister soll auch über Möglichkeiten gesprochen werden, „um die Entwicklung eines Impfstoffes zu beschleunigen“, wie der Ratssprecher sagte. Lenarcic verwies darauf, dass die EU-Kommission im Januar zehn Millionen Euro zur Unterstützung der Entwicklung des Impfstoffes bereit gestellt habe. Die Gelder könnten nun von Medikamentenentwicklern beantragt werden. (afp)



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