Klopapiermangel in Hongkong: Bewaffnete Räuber klauen hunderte Rollen

Die Hongkonger reagierten mit einer Mischung aus Verblüffung und Belustigung auf den Vorfall. "Ich würde Atemschutzmasken klauen, aber doch kein Klopapier", sagte eine sichtlich amüsierte Passantin dem Hongkonger Fernsehsender iCable News. 
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Eine Frau mit Atemschutzmaske geht an einer Klopapierlieferung vorbei.Foto: PHILIP FONG/AFP via Getty Images
Epoch Times17. Februar 2020

Inmitten panischer Hamsterkäufe angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus haben bewaffnete Diebe in Hongkong hunderte Klopapierrollen gestohlen. „Ein Lieferwagenfahrer wurde von drei Männern überfallen, die ihn mit Messern bedrohten und Toilettenpapier im Wert von mehr als tausend Hongkong-Dollar (rund 120 Euro) stahlen“, sagte ein Polizeisprecher am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Der Vorfall ereignete sich demnach am frühen Morgen vor einer Filiale der Supermarktkette Wellcome in einem Hongkonger Arbeiterviertel. Aus Polizeikreisen verlautete, das gestohlene Toilettenpapier sei nach einer Fahndung sichergestellt und zwei Verdächtige festgenommen worden. Ein dritter befinde sich noch auf der Flucht.

Im Fernsehsender Now TV war zu sehen, wie Polizeibeamte um mehrere Toilettenpapier-Paletten herum standen, von denen eine nur halb gefüllt war. Die Hongkonger reagierten mit einer Mischung aus Verblüffung und Belustigung auf den Vorfall. „Ich würde Atemschutzmasken klauen, aber doch kein Klopapier“, sagte eine sichtlich amüsierte Passantin dem Hongkonger Fernsehsender iCable News.

Klopapier seit zehn Tagen Mangelware

In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong, wo bislang mehr als 50 Fälle des neuartigen Coronavirus registriert wurden, ist Toilettenpapier seit rund zehn Tagen teils Mangelware. Gerüchte im Internet hatten panische Hamsterkäufe ausgelöst, Supermarktregale waren oft kurz nach Ladenöffnung wie leergefegt. Neben Toilettenpapier gab es auch einen Ansturm auf Grundnahrungsmittel wie Reis und Nudeln sowie auf Desinfektionsmittel und weitere Reinigungsprodukte.

Die Supermärkte konnten ihre Vorräte daher nicht schnell genug wieder auffüllen, vor den Geschäften bildeten sich teils lange Warteschlangen. Die Hongkonger Behörden versicherten trotz allem, die Lieferungen alltäglicher Produkte wie Lebensmittel und Haushaltswaren würden von der Coronavirus-Epidemie nicht beeinträchtigt.

Auf Fotos im Internet und in sozialen Netzwerken ist derzeit zu sehen, wie Menschen stolz ihre kleinen, mit Klopapier-Packungen vollgestopften Wohnungen zeigen. Am Sonntag warnte der Vorsitzende des Verbraucherverbandes die Menschen davor, Toilettenpapier in ihren Wohnungen zu horten, da diese in dem feuchten Klima zu Schimmelbildung neigen würden.

Der Ausbruch der Coronavirus-Epidemie in China hat auch in Hongkong dunkle Erinnerungen an die Sars-Epidemie Anfang der 2000er Jahre geweckt. In den Jahren 2002 und 2003 starben damals rund 300 Menschen in der chinesischen Sonderverwaltungszone an dem Erreger. Die Hongkonger kritisieren, die chinesische Regierung hätte damals nicht rechtzeitig Alarm geschlagen, daher herrscht bis heute Misstrauen gegenüber Peking. (afp)



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