Lebensmittel und Medikamente: Krankenhäuser in Wuhan starteten Spendenaufrufe

„Dem Krankenhaus Wuhan Nr. 1 fehlt es an Gemüse und Reis“, sagte ein medizinischer Angestellter in den sozialen Medien vom 15. Februar. „Bitte spenden Sie!“ Die Provinz Hubei steht seit Ende Januar unter Quarantäne, Lebensmittel und Medikamente scheinen knapp zu werden.
Die Provinz Hubei steht seit Ende Januar unter Quarantäne, Lebensmittel und Medikamente scheinen knapp zu werden.
Ein Mitarbeiter trägt eine Schutzmaske, während er am 10. Februar 2020 in einem Krankenhaus in Wuhan, Gemüse von Lastwagen ablädt.Foto: Stringe/Getty Images
Epoch Times20. Februar 2020

In einem Telefongespräch mit der chinesischsprachigen Epoch Times bestätigte ein Mitarbeiter des Krankenhauses Wuhan Nr. 1, dass ihnen die Lebensmittel ausgehen.

Glücklicherweise erhielten sie Anfang der Woche Gemüse, Obst und Reis von zivilen Spendern, sodass ihre Küche nun wie gewohnt Patienten und medizinisches Personal mit Mahlzeiten versorgen kann.

In den vergangenen Wochen starteten auch das Wuhan-Tongji-Krankenhaus, das Wuhan-6-Krankenhaus und das Wuhan-Youfu-Krankenhaus Spendenaufrufe auf einer E-Commerce-Plattform namens Pinduoduo. Alle drei Krankenhäuser sind von den Behörden mit der Behandlung von Coronavirus-Patienten beauftragt.

Das neuartige Coronavirus brach erstmals im Dezember 2019 in der Stadt Wuhan (Provinz Hubei) aus. Zehntausende Menschen in ganz China sind infiziert. Die Provinz Hubei steht seit Ende Januar unter Quarantäne. Seither sind die Transportmöglichkeiten von Medikamenten und Lebensmitteln immer schwieriger geworden.

Krankenhaus Nr. 1 in Wuhan: Die Küche war auf den Mehrbedarf nicht vorbereitet

„Etwa 1.600 medizinische Mitarbeiter sind in den vergangenen Tagen in unserem Krankenhaus eingetroffen. Wir haben auch circa 1.000 Patienten empfangen, es sind alles Covid-19-Patienten in kritischem Zustand“, sagte der Mitarbeiter des Wuhaner Krankenhauses Nr. 1 der Epoch Times in einem Interview am 18. Februar.

„Vor zwei oder drei Tagen hatten wir plötzlich keinen Reis mehr. Zum Glück haben wir Spenden von freundlichen Menschen erhalten“, sagte der Mitarbeiter.

Nachdem die Einrichtung am 12. Februar bekannt gegeben hatte, dass sie zu einem speziellen Covid-19-Krankenhaus erklärt wurde, mussten alle Nicht-Virus-Patienten aus dem Krankenhaus ausziehen. Das Krankenhaus behandelt jetzt nur noch Viruspatienten.

Am 13. Februar berichtete die staatliche chinesische Medienagentur Xinhua, dass zehn Teams von medizinischem Personal aus Tianjin, Yangzhou, Nanjing und anderen Städten im Krankenhaus Nr. 1 in Wuhan eingetroffen sind, um sich um die Viruspatienten in kritischem Zustand zu kümmern.

„In unserer Küche müssen wir etwa 5.000 Menschen ernähren und drei Mahlzeiten pro Tag kochen“, sagte die Mitarbeiterin. Die Küche war auf die neu hinzugekommenen 2.600 Personen nicht vorbereitet.

In der Provinz Hubei fehlen Lebensmittel

Fu Zheng ist der Leiter eines Teams auf Pinduoduo, das neu geschaffen wurde, um Spenden zur Unterstützung der Provinz Hubei zu sammeln, wo der Ausbruch am schwersten ist. Fu berichtete den chinesischen Medien am 2. Februar, dass die Plattform Anfragen für Lebensmittelvorräte von vier Krankenhäusern in Wuhan erhielt und beschloss, ihnen für einen Monat Lebensmittel zu spenden.

„Mit den Lebensmitteln [die wir gespendet haben] kann der Bedarf von etwa 5.000 medizinischen Mitarbeitern in Wuhan gedeckt werden“, sagte Fu. Fu erklärt, die Krankenhäuser hätten eine Liste mit den Lebensmitteln erstellt, die sie auf der Grundlage der täglichen Bedürfnisse der Einrichtungen benötigten.

Es gab jedoch Hinweise darauf, dass es in der Provinz Hubei insgesamt an Nahrungsmitteln mangelte.

  • Am 14. Februar berichtete der staatliche Fernsehsender CCTV, dass die Behörden der Provinz Heilongjiang schnell 3.000 Tonnen Reis organisiert und nach Hubei verschifft hätten. Am 16. Februar kam der Reis an seinem Bestimmungsort an.
  • Am 17. Februar berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua, dass die Behörden der Provinz Jilin von lokalen Firmen Spenden in Höhe von insgesamt 100 Tonnen Reis für Wuhan gesammelt haben. Dies ist die zweite Spende, nachdem die Provinz bereits am 14. Februar 500 Tonnen Reis übergeben hatte. Dem Bericht zufolge arbeiteten die Arbeiter in Jilin Tag und Nacht, um den Reis zu verpacken und zu versenden.

In der Zwischenzeit haben Einwohner von Wuhan begonnen, über soziale Medien um Lebensmittelspenden zu bitten, darunter Reis, Mehl, Gemüse, Fleisch, Obst und Instantnudeln.

Beamte aus Wuhan sagten, dass sie genügend medizinische Vorräte haben. Allerdings verschickten Krankenhäuser in Wuhan bereits Anfang Januar Anfragen für Notfallspenden von Gesichtsmasken und anderen medizinischen Hilfsgütern. Die Behörden der Stadt sind die einzigen Stellen, die Spenden aus China und anderen Ländern entgegennehmen und verteilen dürfen.

Propaganda: Lebensmittel-Spendenaufrufe seien „Gerüchte“

Währenddessen versuchten die Behörden, die Panik zu unterdrücken und behaupteten, dass es in Hubei genug Nahrung gibt.

Das Krankenhaus Wuhan Nr. 1 erklärte, die Spendenaufrufe seien „Gerüchte“, die am 15. Februar in einem Beitrag auf seinem offiziellen Weibo-Konto veröffentlicht wurden. Das Krankenhaus gab an, dass es genügend Lebensmittel habe und keine Hilfe benötige.

Für die Verwaltung der Lebensmittel ist das Getreidebüro der Provinzregierung zuständig. Dieses hat auf seiner offiziellen Website eine Mitteilung veröffentlicht: „Gegenwärtig reichen die Vorräte an Getreide in unserer Provinz aus, damit alle Einwohner mindestens ein Jahr lang essen können.“

Das Büro sagte, dass der Grund, warum sie Spenden aus den Provinzen Heilongjiang und Jilin sowie aus anderen Orten erhielten, darin besteht, den Bedarf der Bewohner an einer vielfältigen Auswahl an Lebensmitteln zu decken. Alle bisher in den Medien berichteten Spenden waren jedoch Reis.

Der Originalartikel erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von sza)
Originalfassung:
Hospitals at Coronavirus Ground Zero Lack Food, Medical Supplies

Epoch Times Sonderdruck zum Coronavirus: unzensierte Informationen, exklusives Interview, undercover Recherche, Hintergründe und Fakten

Mit dem 36-seitigen Epoch Times Sonderdruck zum Coronavirus können Sie sich gründlich über das Thema Coronavirus informieren: Was passiert wirklich in China? Wie gut ist Europa auf das Coronavirus vorbereitet? Welche Folgen hat das für die Wirtschaft? Wie können Sie sich schützen – gesundheitlich und rechtlich?

Jetzt bestellen!

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion