Taliban schließt erstes Auslandsgeschäft mit China für Ölförderung ab

Das Taliban-Regime in Afghanistan hat mit der chinesischen Xinjiang Central Asia Petroleum and Gas Co. (CAPEIC) ein Abkommen zur Erdölförderung unterzeichnet – das erste große Auslandsgeschäft in Afghanistan seit der Machtübernahme durch die Taliban im Jahr 2021.
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Taliban-Sprecher Zabihullah Mudschahid (links) während seiner Rede auf der ersten Pressekonferenz in Kabul, Afghanistan, am 17. August 2021.Foto: Hoshang Hashimi /AFP via Getty Images
Von 9. Januar 2023

Laut Taliban-Sprecher Zabihullah Mudschahid wird CAPEIC im ersten Jahr 150 Millionen US-Dollar in die Ölförderung im afghanischen Amudarja-Becken investieren. In den drei Folgejahren beträgt die Investitionssumme 540 Millionen US-Dollar.

Wie der Sprecher auf Twitter postete, wird das Islamische Emirat als Partner mit 20 Prozent beteiligt sein. Dieser Anteil wird sich auf 75 Prozent erhöhen.

Zabihullah zufolge wollen die Partner Öl aus einem Gebiet von 4.500 Quadratkilometern in den Provinzen Sar-e Pul, Jawzjan und Faryab fördern. Die tägliche Fördermenge erhöhe sich schrittweise von 1.000 auf 2.000 Tonnen.

„Der Vertrag hat eine Laufzeit von 25 Jahren und endet automatisch, wenn CAPEIC seinen materiellen Verpflichtungen nicht innerhalb eines Jahres nachkommt“, fügte er hinzu.

Laut einer Studie von PetroChina aus dem Jahr 2019 ist das Amudarja-Becken das größte Gasreservoir in Zentralasien. Nach dem westsibirischen Becken und dem Becken am Persischen Golf ist es das drittgrößte der Welt.

Es befindet sich hauptsächlich in Turkmenistan und Usbekistan sowie in Teilen Nordafghanistans und des nordöstlichen Irans.

Seit ihrer Machtübernahme im Jahr 2021 hat kein Land die Taliban als rechtmäßige Regierung Afghanistans anerkannt. Die Kommunistische Partei Chinas (KPC) arbeitet jedoch weiterhin aus wirtschaftlichen Interessen mit den Taliban zusammen.

Schätzungen zufolge verfügt Afghanistan über ungenutzte natürliche Ressourcen im Wert von mehr als 1 Billion US-Dollar. Diese ziehen das Interesse einiger ausländischer Investoren auf sich, auch wenn jahrzehntelange Unruhen eine nennenswerte Ausbeutung bisher verhindert haben.

Im Jahr 2012 unterzeichnete die staatseigene China National Petroleum Corp. einen Vertrag mit der früheren, von den USA unterstützten Regierung in Afghanistan über die Ölförderung am Amudarja. Seinerzeit schätzten Experten die Erdölvorkommen am Amudarja auf 87 Millionen Barrel.

Laut dem amtierenden, stellvertretenden Ministerpräsidenten Mullah Baradar resultiere das neue Abkommen aus der Einstellung der Ölförderung durch ein anderes, von ihm ungenanntes chinesisches Unternehmen nach dem Sturz der vorherigen Regierung.

Die Bedrohung übertrieben

Die KP Chinas erlaubte den Taliban, die afghanische Botschaft in Peking zu behalten, und bot Afghanistan humanitäre Hilfe an, ohne das Regime offiziell anzuerkennen. Analysten glauben, dass die Sicherheit ein weiterer Faktor ist, der die Unterstützung der KPC für die Taliban erklärt.

Jennifer Murtazashvili erklärte in ihrem Bericht aus dem Jahr 2022, die KPC sei besorgt über ein mögliches Übergreifen des islamischen Extremismus von Afghanistan auf China und die Region Xinjiang. Murtazashvili ist eine nicht ortsansässige Wissenschaftlerin im Asienprogramm der Carnegie Endowment for International Peace.

„Die größte Sicherheitssorge Chinas ist die potenzielle Bedrohung durch die relativ kleine Islamische Bewegung Ostturkestan, eine Gruppe, die die Provinz Xinjiang und das uigurische Volk von der Kontrolle durch die chinesische Regierung befreien will“, stellte sie fest.

„China will sicherstellen, dass die Taliban bereit sind, uigurische militante Gruppen, die auf afghanischem Gebiet operieren, zu eliminieren.“ Dabei geht sie davon aus, „dass China die Bedrohung und die Beteiligung von Uiguren an terroristischen Organisationen übertrieben hat.“

Die CAPEIC-Vereinbarung kam einen Tag später, nachdem die Taliban erklärt hatten, ihre Streitkräfte hätten bei Razzien acht Mitglieder der Terrorgruppe ISIS getötet. Einige davon waren für einen Anschlag auf ein chinesisches Hotel in Kabul im vergangenen Monat verantwortlich.

„Obwohl beide Parteien angedeutet haben, dass China in Zukunft in erheblichem Umfang in Afghanistan investieren wird, sind bisher nur wenige Details bekannt geworden“, heißt es in dem Bericht. „Das liegt daran, dass es für China ohne Sicherheit einfach unmöglich ist, seine eigenen Leute, die im Land arbeiten, zu schützen.“

„Reuters“ hat zu diesem Bericht beigetragen.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Taliban Sign First Foreign Deal With China for Oil Extraction Project“ (deutsche Bearbeitung jw)



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