WHO-Experte verlässt Epizentrum des Coronavirus in China – ohne Quarantäne

Ein WHO-Experte hat das Seuchengebiet in China verlassen, ohne in Quarantäne zu gehen. Er landete am Dienstag mit seinem Team in Genf und ging direkt zu einer Pressekonferenz – ohne Schutzmaske.
Titelbild
Teamleiter der WHO-Delegation, Bruce Aylward, zeigt Grafiken während einer Pressekonferenz am 25. Februar 2020 im WHO-Hauptsitz in Genf.Foto: FABRICE COFFRINI/AFP über Getty Images
Von 26. Februar 2020

Dr. Bruce Aylward hat das Team der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in China geleitet. Das Team reiste in verschiedene Teile des Landes, unter anderem auch nach Wuhan – dem Epizentrum des neuartigen Coronavirus.

Der Experte für Infektionskrankheiten hielt am Montag (24.2) in Peking eine gemeinsame Pressekonferenz mit chinesischen Beamten, bevor er in die Schweiz abreiste, wo die WHO ihren Sitz hat.

Leiter des WHO-Teams trug keine Maske

Am Dienstag (25.2) hielt Aylward dann eine Pressekonferenz in Genf. Auf die Frage, warum er keine Maske trage, antwortete der Arzt den Reportern: „Ich habe kein Covid-19. Ich habe ein sehr geringes Risiko.“

Aylward sagte, dass sein Team keinen Kontakt zu Corona-Patienten in China oder zu Personen hatte, die mit verdächtigen oder bestätigten Patienten in Kontakt standen.

Ich hatte nie irgendwelche Gefährdungen. Wir sind vorsichtig und wir arbeiten vorsichtig,“ sagte er.

Während ihres Aufenthalts in China hätten die Teammitglieder die meisten ihrer Mahlzeiten auch in ihren Hotelzimmern zu sich genommen. „Während der Arbeit aßen sie an getrennten Tischen“, sagte Aylward und rekonstruierte die Situation von einem Mittagessen in der Cafeteria in den chinesischen Seuchenkontrollzentren. „Wir mussten uns sogar gegenseitig anschreien“, sagte er. Der Abstand zwischen den Menschen hätte circa zwei Meter betragen. Experten sagen: enger Kontakt mit Corona-Infizierten bedeute, dass man sich diesen Personen bis auf einen Meter nähert.

Team war nur in der „sauberen Abteilung“

„Das WHO-Team war in Wuhan“, sagte Aylward. Aber selbst ihr Aufenthalt in den dortigen Krankenhäusern hätte sie nicht beunruhigt, da sie sich in der „sauberen Zone“ befunden hätten.

„In jedem der Krankenhäuser, die wir besucht haben, waren wir nur in den sauberen Abteilungen [des Krankenhauses]. Wir gingen nirgendwo in die Nähe [Infizierter]. Es gibt einen verschmutzten Bereich und auch eine Grauzone. Wir sind nicht in die Nähe dieser Bereiche gegangen“, sagte er. Der Arzt bezog sich mit „verschmutztem Bereich“ wahrscheinlich auf das Gebiet, das in China als die „infizierte Zone“ bekannt ist.

Bislang gibt es Tausende von Todesfällen und Zehntausende Infizierter in der Provinz Hubei, zu der auch Wuhan, das Epizentrum des Virus, gehört. Es wird allgemein angenommen, dass die Zahlen der Todesfälle und Infizierten von Funktionären der Kommunistischen Partei Chinas – sowohl auf Provinz- als auch auf nationaler Ebene – niedriger gehalten werden als sie tatsächlich sind.

China verlangt von jedem, der aus anderen Provinzen nach Peking reist, eine zweiwöchige Quarantäne. „Die Richtlinie gilt auch für WHO-Beamte“, sagte Aylward. Es sei denn, sie seien auf der Durchreise zu einem anderen Ort.

Aylward berichtete, dass chinesische Beamte einen Abstrich von ihm nahmen, als er am Montag in der Provinz Guangdong ankam. Der Test sei negativ gewesen. Es hätte auch Diskussionen darüber gegeben, wie die Situation gehandhabt werden sollte.

Auf der Pressekonferenz am Montag in China trug Aylward eine Maske. Zu Reportern in Genf sagte der Arzt, er würde nicht an der Pressekonferenz teilnehmen, wenn die Gefahr bestünde, dass er die Lungenkrankheit habe.

Der Originalartikel erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von sza)
Originalfassung:
Canadian Doctor Leaves China Without Entering Quarantine



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