Dieter Nuhr über Greta Thunberg: Nur ein Kind oder die wahrscheinlich mächtigste Frau der Welt?

Sie "kontrolliert weite Teile der Massenmedien und spricht auf höchster Ebene mit den Staatschefs der Welt", sagt Kabarettist Dieter Nuhr. Dass Greta Thunberg "nur ein Kind" sei, hält Nuhr für ein "witziges Argument".
Titelbild
Dieter Nuhr.Foto: Sascha Steinbach/Getty Images
Epoch Times19. Oktober 2019

„Ich bin gespannt, was Greta macht, wenn es kalt wird. Heizen kann es ja wohl nicht sein.“ – Ein Satz mit Folgen. Denn Kabarettist Dieter Nuhr erntete für seine Worte in der Sendung „Nuhr im Ersten“ (ARD) einen Shitstorm auf Twitter. Auch wenn Nuhr mit einem Augenzwinkern hinzugefügt habe, dass er jedenfalls für seine Tochter, die auch immer zu den „Freitags-Demos“ gehe, im Kinderzimmer nicht mehr heizen werde, hielt das viele Thunberg-Fans nicht davon ab, den Kabarettisten scharf zu attackieren.

„Wie geschmacklos ist das denn bitte, Herr Dieter Nuhr? Es tut mir fast körperlich weh, dass ich mit meinen Gebühren Ihre Show mitfinanzieren muss. So viel Stimmung, wie Sie gegen „Fridays For Future“ machen, ist aus meiner Sicht keine Satire mehr. Das ist reine Meinung“, schreibt Michael Flammer auf Twitter.

In einem anderen Tweet heißt es: „Dieser Nuhr ist der personifizierte weiße Mann, der sich von Kindern angegriffen fühlt und nur mit Gehässigkeit und beleidigendem Zynismus antworten kann.“

Ein weiterer schreibt:

Der Satiriker Jan Böhmermann appellierte im Greta-Outfit an die Twitter-Gemeinde:

In einem Interview mit „Merkur“ äußerte Dieter Nuhr, wie er Greta Thunberg sieht. Dass Greta „ein Kind“ sei, wäre „ein witziges Argument, das immer wieder gebracht wird, um alle zu diskreditieren, die nicht in die allgemeine Huldigung mit einstimmen“, so Nuhr.

Deshalb würde der Kabarettist Thunberg „nie persönlich angreifen“. Er stelle nur ihre selbst gewählte Funktion als „Weltenretterin“ infrage. Nuhr betonte:

Dieses vermeintliche Kind ist momentan die wahrscheinlich mächtigste Frau der Welt, kontrolliert weite Teile der Massenmedien und spricht auf höchster Ebene mit den Staatschefs der Welt.“

Grundsätzlich begrüße der 58-Jährige die Proteste von „Fridays for Future“, weil sie „die Problemlösung vorantreiben“. Die Lösungsvorschläge der Bewegung halte er jedoch für „naiv und gefährlich“. Humor habe selten Platz, wo Fanatismus aufkomme.

Der Konflikt bestünde darin, dass die „meisten Kinder und Jugendlichen gar nicht abschätzen können, was eine Erfüllung ihrer Forderungen für sie ganz persönlich bedeuten würden“.

Wenn man 54 Milliarden Euro in ein „völlig sinnloses Klimapaket“ stecke, dann „wird man als Wähler darüber nachdenken dürfen, ob das Geld woanders besser angelegt wäre“ – beispielsweise in der Forschung. Das wüssten auch die Politiker, aber Demokratie gehe eben nicht „ohne eine Prise Populismus“.

Es sei ärgerlich, dass Link und Grüne „jede Kritik an ihren Forderungen mit der Behauptung abfedere, man spiele damit den Rechten in die Hände“. Damit könnte man jedes Argument moralisch diskreditieren. Statt über Inhalte zu reden, würde „ideologisch diskriminiert“.

Dass der Shitstorm nicht die Meinung seines Publikums spiegelt, davon ist Nuhr überzeugt. Tatsache sei, dass er noch nie mehr positive Rückmeldungen und mehr Publikum als heute hätte.

Dass dem so ist, bezeugen diese Tweets:

Einer schrieb:

Der Shitstorm ist ein gutes Zeichen dafür, dass ihre Arbeit von hoher Qualität ist und in die Tiefe geht, dass vertragen die Krawallmacher am wenigsten, die Politik auf der Straße machen.“

Und allen, die auf die technischen Errungenschaften unserer Zeit verzichten wollen, riet Nuhr laut „Frankfurter Rundschau“ Folgendes: „Wenn unsere Kinder meinen, wir können diese Welt mit ein bisschen Sonne und Wind antreiben, dann sollten wir Eltern ihnen ein Hamsterrad mit Dynamo ins Kinderzimmer stellen. Da können sie dann ihre Handys aufladen und dann im Kerzenschein Gedichte lesen.“ (sua)



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