Pilotprojekt sorgt für Wirbel: Kita erteilt Ausschankverbot von Kuhmilch

Die Klimapolitik ist in den Kindergärten angekommen. Mit Blick auf eine „hohe Belastung für Umwelt und Klima“ stellt eine Kita nun die Versorgung der Kinder mit Kuhmilch ein.
Kuhmilch zum Müsli? Das hängt zukünftig von den Regelungen in der Kita ab (Symbolbild). Foto: iStock
Kuhmilch zum Müsli? Das hängt zukünftig von den Regelungen in der Kita ab (Symbolbild).Foto: iStock
Von 4. September 2023


In den sozialen Medien erhitzen sich derzeit die Gemüter an einer zum neuen Kita-Jahr geltenden Regelung, die zumindest in einer Einrichtung zum Tragen kommt. Es geht um Kuhmilch. Bislang konnten die Kinder sie zu ihrem Müsli geben und auch als Getränk zu sich nehmen. Damit ist jetzt Schluss. Der Ausschank von Kuhmilch wird in der Einrichtung eingestellt.

Begründet wird dies wie folgt: „Aufgrund ihres hohen Nährstoffgehaltes zählt Milch laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) allerdings zu den Nahrungsmitteln und nicht als Getränk. Des Weiteren stellt die Milchproduktion eine hohe Belastung für die Umwelt und das Klima dar und ist auch aus ethischer Sicht kritisch zu betrachten.“

Für das Müsli wird stattdessen auf „pflanzliche Milchalternative“ zurückgegriffen. Konkret werden „Soja- oder Hafermilch“ genannt. Bei der Milchumstellung [1] handelt es sich zunächst um einen „Pilotversuch“. Um sich mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen, sollen die Kinder weiterhin Trinkflaschen von zu Hause mitbringen.

Der Bundestagsabgeordnete Martin Sichert (AfD) hat für diese Neuregelung kein Verständnis. Er war einer derjenigen, die das Milchverbot auf X (ehemals Twitter) öffentlich machte. Sein Kommentar: „Frische Milch vom Bauern um die Ecke schafft der Kindergarten meiner Kinder ab. Künftig gibt es Industriefraß statt natürlich erzeugter regionaler Produkte.“

Eingriff in die Erziehung

Gegenüber Epoch Times bezeichnete Sichert das Pilotprojekt der Kita aus väterlicher Sicht als „extrem übergriffig“. Über den Träger und den Ort der Kita bewahrte er Stillschweigen. Aus den sozialen Medien geht jedoch hervor, dass es sich um keine staatliche, sondern eine evangelische Einrichtung handelt.

„Der Kindergarten versucht hier nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern zu erziehen“, kritisiert er. Dabei sei Erziehung und Ernährung der Kinder Aufgabe der Eltern und nicht die des Kindergartens.

Insoweit nimmt er Bezug auf Artikel 6 Grundgesetz. Darin heißt es: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.“

Mit seinem Milchausschankverbot greife der Kindergarten aber nicht nur „massiv“ in die Erziehung der Eltern ein, sondern „setzt Kinder unnötigen Konflikten aus“, erklärt der Politiker weiter. Was meint er damit?

„Wir versuchen unsere Kinder gesund mit regionalen Lebensmitteln [zu ernähren], darunter auch Milch, der Kindergarten hingegen versucht nun den Kindern zu erzählen, dass Milch aus der Region unethisch sei und die Kinder besser Milchersatz von internationalen Konzernen trinken sollten“, so Sichert gegenüber Epoch Times.

Der Kindergarten betätige sich politisch und wolle den Eltern erzählen, wie sie sich ernähren soll. „Zudem ist es inhaltlich falsch, Kindern gesunde regionale Produkte wie Milch vom Bauern aus dem Ort schlechtzureden und ihnen einzureden, dass industriell hergestellte Ersatzprodukte besser seien“, äußert der Vater weiter.

Das Thema soll nun in einem Elternabend auf den Tisch kommen. „Ich kann jedem Betroffenen nur raten, ebenfalls solche Dinge nicht einfach hinzunehmen“, sagt Sichert.

„Ernährungsdiktatur“ im Kindergarten

Auch auf X wurde das neue Milchausschankverbot diskutiert. Einer schreibt: „Der Kindergarten hat eine Dienstleistung […] zu erbringen und muss im Sinne der Eltern unterstützen. Die moralische Indoktrinierung ist nicht Aufgabe des Kindergartens.“

Ein anderer spricht von „Ernährungsdiktatur“, die schon im Kindergarten beginne. Während man früher seine Kinder in der Kita gut aufgehoben wusste, würde inzwischen an ihnen „herumgeschraubt, um sie passend auf Linie zu bringen“.

Eine Userin namens Silke führt an: „[…] die meisten Eltern trauen sich nicht mehr, den Mund aufzumachen. Es ist einfach so. Die haben dann Angst vor Repressionen, statt ihre Kinder zu schützen. Gilt auch für die Frühsexualisierung.“

Jemand äußert: „Am besten gar keine Kuhmilch – die ist für Kälber“, während eine andere Person auf die in Soja enthaltenen sogenannten Isoflavone (sekundäre Pflanzenstoffe) hinweist. „Diese Stoffe ähneln dem weiblichen Sexualhormon Östrogen und können den Hormonhaushalt beeinflussen.“

Eine Mutter berichtet, dass sie der Kita ihrer Kinder verboten habe, ihnen Milchersatzprodukte zu geben. Die Kinder hatten sich nach einem Kindergartenbesuch übergeben müssen. Der Kinderarzt stellte später bei beiden eine Soja-Unverträglichkeit fest.

Ein anderer bricht die Diskussion auf diesen Punkt herunter: „Es sind IHRE Kinder. SIE bestimmen, was die essen!“

[1: Soja- und Hafermilch müssten korrekterweise als Soja- und Haferdrink bezeichnet werden, denn der Begriff „Milch“ ist rechtlich geschützt. Dabei handelt es sich um ein durch ein- oder mehrmaliges Melken gewonnenes Erzeugnis von Tieren. Bei der Aufbereitung von Soja und Hafer ist das nicht der Fall.]



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