Fünf erstaunliche Dinge passieren, wenn man aufhört, Kaffee zu trinken

Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen. Der Verzicht darauf kann allerdings überraschende Veränderungen im Körper hervorrufen.
Weniger Kaffee kann die Gesundheit verbessern
Eine koffeinreduzierte Ernährung kann zu besserem Schlaf, weniger Angst und einem geringeren Risiko für Bluthochdruck führen.Foto: iStock
Von 24. April 2023

Millionen Deutsche starten ihren Tag idealerweise mit einer Tasse Kaffee – dem beliebtesten Getränk hierzulande. Rund 167 Liter konsumierte der Durchschnittsbürger im Jahr 2022. Doch der Muntermacher hat auch seine Schattenseite.

Koffein ist die weltweit am häufigsten konsumierte psychoaktive oder bewusstseinsverändernde Substanz. Sie besitzt süchtig machende Wirkungen und beeinflusst dieselben Teile des Gehirns wie Kokain, allerdings auf unterschiedliche Weise. In einem Bericht der medizinischen Fachzeitschrift „American Journal of Drug and Alcohol Abuse“ heißt es indes, dass Koffeinkonsum nicht in das Profil einer suchterzeugenden Droge passt.

„Die Aufnahme schadet weder dem Einzelnen noch der Gesellschaft, und die Benutzer sind nicht gezwungen, es zu konsumieren, obwohl das Absetzen des regelmäßigen Gebrauchs Symptome wie Kopfschmerzen und Müdigkeit zur Folge haben kann“, schrieben die Autoren.

Heißer Kaffee, kalter Entzug

Der New Yorker Internist Dr. Theodore Strange sagte, dass 400 Milligramm Koffein oder weniger pro Tag – also etwa vier Tassen Kaffee –, wahrscheinlich unbedenklich sei. Ein höherer Konsum könne Tachykardie, Unruhe und Schlaflosigkeit verursachen. „Das kann Auswirkungen auf die Gesundheit haben, insbesondere wenn jemand auch an Herzerkrankungen leidet oder Medikamente einnimmt, die die Wirkung von Koffein verstärken können“.

Auch Koffeinentzug kann unterschiedliche Reaktionen des Körpers hervorrufen. Für jede Person seien diese unterschiedlich, erklärte Dr. Strange. „Zu den häufigen Symptomen zählen Kopfschmerzen, Müdigkeit, geringe Energie, Reizbarkeit, Angst, schlechte Konzentration, depressive Stimmung, Zittern und Schlafprobleme“, sagte er. Die Symptome des plötzlichen Koffeinentzugs könnten von ein paar Tagen bis zu einigen Wochen dauern.

Es gibt allerdings viele gesundheitliche Vorteile, den Kaffeekonsum zu reduzieren oder ganz auf Koffein zu verzichten. „Wie bei jeder Freizeitdroge ist ein Leben ohne Koffein immer gesünder“, so der Facharzt für Innere Medizin.

1. Verbesserte Schlafqualität

Einer der bedeutendsten Vorteile des Verzichts auf Koffein ist eine verbesserte Schlafqualität.

Laut der medizinischen Fachgesellschaft American Academy of Sleep Medicine hat Koffein eine Halbwertszeit von bis zu fünf Stunden. Die Halbwertszeit eines chemischen Stoffes gibt an, wie lange es dauert, bis eine Dosis im Körper um die Hälfte reduziert ist.

Nimmt man beispielsweise mit einer Tasse Kaffee 80 Milligramm Koffein zu sich, wird nach fünf Stunden noch etwa 40 Milligramm Koffein in Ihrem Körper vorhanden sein. Es dauert weitere fünf Stunden, um 20 Milligramm zu erreichen.

Das bedeutet, dass der Muntermacher am Nachmittag die Schlafqualität am Abend beeinträchtigen könnte. Koffein ganz aus der Ernährung zu streichen, würde im Umkehrschluss bedeuten, dass man leichter einschlafen beziehungsweise länger durchschlafen könnte. Dies wiederum könnte das Wohlbefinden und die Produktivität während des Tages steigern.

2. Reduzierte Angst

Koffein ist ein Stimulans, das bei manchen Menschen zu erhöhter Angst und Unruhe führen kann. Eine Verringerung der Koffeinaufnahme oder der vollständige Verzicht auf Koffein kann die Wahrscheinlichkeit dieser Symptome reduzieren und Ihnen helfen, sich ruhiger und entspannter zu fühlen.

In einer Studie mit College-Studenten zeigte sich, dass der Koffeinkonsum mit depressiven Symptomen und höheren Angstzuständen bei diesen Studenten verbunden war.

Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde (NIH) kam zu dem Schluss, dass Koffein bei normalen Personen Angstsymptome verursachen kann, insbesondere bei solchen, die bereits an Angststörungen leiden. Dabei stellte man zudem fest, dass Koffein – in toxischen Dosen von über 1.200 Milligramm – auch bei normalen Personen Psychosen auslösen kann.

3. Reduziertes Risiko für Bluthochdruck und andere Krankheiten

Koffein kann sich jedoch auch anderweitig negativ auf die Gesundheit auswirken: „Koffein kann einen kurzen, aber dramatischen Anstieg Ihres Blutdrucks verursachen, selbst wenn Sie keinen hohen Blutdruck haben“, erklärte Dr. Francisco Lopez-Jimenez, ein Kardiologe an der Mayo Klinik in Rochester, USA.

Hohe Koffeinmengen können wiederum Herzprobleme wie Herzrasen verursachen und sogar das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen. Es gibt starke Hinweise darauf, dass ein hoher Koffeinkonsum zu Kopfschmerzen führt, da er die Blutgefäße im Gehirn anschwellen lassen kann.

4. Leichter hydriert bleiben

Gleichzeitig ist Koffein ein Diuretikum, was bedeutet, dass es die Häufigkeit des Wasserlassens erhöhen und zur Dehydration führen kann. Der Verzicht auf Koffein kann folglich helfen, besser hydriert zu bleiben.

Ein Flüssigkeitsmangel im Körper kann der Gesundheit schaden. Schon wenn nur 1,5 Prozent weniger Wasser im Körper vorhanden sind, können Beschwerden auftreten. Diese können von einfachen Kopfschmerzen bis hin zu sehr gefährlichen Erkrankungen wie Hitzschlag variieren.

5. Verbesserte Verdauung

Kaffee kann Einfluss auf die Produktion von Magensäure nehmen und gastroösophagealen Reflux (GERD) auslösen, umgangssprachlich als Sodbrennen bekannt. Dieser Effekt steht auch im Zusammenhang mit einer möglichen Zunahme von Verdauungsbeschwerden, die unter anderem Unwohlsein, Übelkeit und Geschwüre einschließen.

Das Verringern des Koffeinkonsums kann zu einer besseren Verdauung und einer Linderung dieser Symptome beitragen, was insgesamt zu einer verbesserten Magen-Darm-Gesundheit führt.

Personen, die auf Koffein verzichten sollten

Obwohl Koffein und Kaffee für die meisten Menschen sicher sind, ergeben sich daraus einige Situationen, in denen Koffein nicht empfohlen wird. Darüber hinaus gibt es weitere Gruppen, die ihren Konsum einschränken sollten:

  • Schwangere: Hohe Dosen Koffein während der Schwangerschaft wurden mit einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten, Frühgeburten und einem erhöhten Risiko für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Kindern im Alter von vier bis elf Jahren in Verbindung gebracht.
  • Menschen mit Angststörungen: Koffein kann bei einigen Personen Ängstlichkeit und Unruhe steigern, was die Symptome bei Menschen mit Angststörungen verschlimmern kann.
  • Menschen mit Herzproblemen: Koffein kann zu Blutdruckspitzen führen, die für Personen mit einer zugrunde liegenden Herzerkrankung gefährlich sein können. Studien zeigen auch, dass Koffein das Risiko für Vorhofflimmern (Afib) erhöhen kann.
  • Menschen mit Koffeinempfindlichkeit: Manche Menschen haben eine genetische Veranlagung, empfindlicher auf Koffein zu reagieren, was sie viel anfälliger für negative Reaktionen wie Angstzustände oder Schlaflosigkeit macht, selbst wenn sie nur moderate Mengen konsumieren, einschließlich Kinder.

Letztere reagieren empfindlicher auf die Wirkungen von Koffein als Erwachsene, sodass bereits koffeinhaltige Speisen und Getränke sie stören und beeinflussen können.

„Koffein kann Auswirkungen auf den Körper und Geist haben, die jeden Aspekt dessen stören, was Kinder zum Gedeihen benötigen“, sagte der Kinderarzt Dr. David Buchholz von der Columbia Universität. Er fügte hinzu, dass es für Kinder unter elf Jahren „keine bekannte sichere Menge“ an Koffein gibt.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: 5 Surprising Things Happen After You Stop Drinking Coffee (redaktionelle Bearbeitung dl/ts)



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