Studie: Arthritis-Mittel bei Behandlung von Covid-19 nicht so wirksam wie erhofft
Die Fähigkeit des Arthritis-Mittels Kevzara, Covid-19-Erkrankungen abzumildern, ist laut einer neuen US-Studie nicht so groß wie erhofft. In der Untersuchung habe sich der Zustand von mit Kevzara behandelten ernsthaft erkrankten Corona-Patienten nicht besser entwickelt als bei der Kontrollgruppe, die ein Placebo erhielt, legten die Hersteller am Montag dar.
Das von dem französischen Pharmakonzern Sanofi und der US-Biotech-Firma Regeneron hergestellte Mittel soll bei Covid-19-Patienten nicht gegen das neuartige Virus an sich wirken, sondern eine gefährliche Überreaktion des Immunsystems des Infizierten verhindern. Diese Überreaktion in Form eines sogenannten Zytokinsturms verursacht Lungenentzündungen, die es notwendig machen, die Patienten an Beatmungsgeräte anzuschließen.
Eine frühe kleine Studie in China hatte Hoffnungen auf eine positive Beeinflussung von Covid-19-Erkrankungen durch Kevzara genährt. Für die US-Studie wurden nun 276 Patienten mit einer „ernsthaften“ Erkrankung untersucht. Das bedeutet, dass ihnen Sauerstoff zugeführt werden musste, sie aber nicht auf Beatmungsgeräte angewiesen waren.
Für Patienten in „kritischem Zustand“, die also an ein Beatmungsgerät angeschlossen oder Sauerstoff in hoher Durchflussmenge erhalten, schlossen die Studienautoren eine positive Wirkung von Kevzara jedoch nicht aus. Von diesen Patienten erhielten in der Studie 44 ein Placebo, 94 Patienten bekamen Kevzara in einer niedrigeren Dosis und 88 in einer höheren.
Von den Patienten der Placebo-Gruppe starben bis zum Ende des Studienzeitraums etwa die Hälfte, von den Patienten mit der niedrigeren Kevzara-Dosis 46 Prozent und von denen mit der höheren Dosis nur 32 Prozent. Die Wirkung des Mittels bei Patienten in kritischem Zustand will Regeneron daher weiter erforschen.
Regeneron arbeitet überdies an einem Antikörper-Cocktail, der das neuartige Virus direkt bekämpfen soll. Die Antikörper gewinnt die Firma aus infizierten Mäusen, deren Immunsystem derart genetisch verändert wurde, dass es dem von Menschen ähnelt. Mit dieser Methode hatte Regeneron ein wirksames Mittel gegen Ebola entwickelt. Die klinischen Studien für das Corona-Mittel könnten laut Regeneron im Juni beginnen. (afp/so)
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