Studie: Spermienkonzentration sinkt bei Männern weltweit – Ursachen unklar?

Die Spermienkonzentration nimmt laut einer Studie weltweit immer rascher ab. Seit Beginn des Untersuchungszeitraums im Jahr 1972 sank sie um mehr als 50 Prozent, wobei sich der Rückgang seit dem Jahr 2000 beschleunigt hat. Über Ursachen sind sich Forscher bisher uneins. Unbekannt sind auch die Auswirkungen von Coronainfektionen und -impfungen.
Die Spermienkonzentration sinkt in den letzten Jahrzehnten immer weiter.
Die Spermienkonzentration sinkt in den letzten Jahrzehnten immer weiter. Foto :istock
Von 22. November 2022


In dem kürzlich erschienenen Review in der Fachzeitschrift Human Reproduction Update fassten die Studienautoren qualitative Daten aus 38 Studien zusammen und bestätigten damit Ergebnisse von einer Studie aus dem Jahr 2017: Die durchschnittliche Spermienkonzentration sinkt bei Männern weltweit.

Während die Spermienkonzentration nach dem Jahr 1972 um 1,16 Prozent pro Jahr abnahm, sinkt sie seit dem Jahr 2000 um bis zu 2,64 Prozent jährlich. Während die Vorgängerstudie aus dem Jahr 2017 nur Daten aus Nordamerika, Europa, Australien und Neuseeland beinhaltete, zeigten nun zusätzliche Untersuchungen aus Südamerika, Afrika und Asien den gleichen Trend. Die durchschnittliche Spermienkonzentration sank dabei von 101,2 Millionen pro Milliliter im Jahr 1972 auf 49,0 Millionen pro Milliliter im Jahr 2018 (-51,58 Prozent). Ergebnisse für die Gesamtzahl an Spermien pro Ejakulation zeigen den gleichen sinkenden Trend von durchschnittlich 335,7 Millionen im Jahr 1972 auf 126,6 Millionen im Jahr 2018. (-62,29 Prozent)

In der teilweise von der Organisation „The Grantham Foundation for the Protection of the Environment“ geförderten Studie, fordern die Autoren Regierungen auf, die Ergebnisse als „ein großes Problem der öffentlichen Gesundheit und die Bedeutung der reproduktiven Gesundheit von Männern für das Überleben der menschlichen (und anderer) Spezies“ anzuerkennen. Weiter schreiben sie in den Schlussfolgerungen:

Die Ursachen dieses anhaltenden Rückgangs müssen erforscht werden, und es muss sofort reagiert werden, um eine weitere Beeinträchtigung der Reproduktionsgesundheit von Männern zu verhindern.“

Bedeutung für die männliche Fruchtbarkeit

Grundsätzlich ist die Spermienkonzentration, wie bei anderen physiologischen Werten, sehr individuell und daher in einem breiten Bereich. Zwischen 15 Millionen bis über 200 Millionen Spermien pro Milliliter Ejakulat gelten als „normaler Bereich“. Laut WHO spricht man unter einer Konzentration von 15 Millionen pro Milliliter oder 39 Millionen Spermien pro Gesamtmenge Ejakulat von einem „erniedrigten Bereich“.

Grundsätzlich gilt, je niedriger die Spermienkonzentration, desto geringer die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Befruchtung. Allerdings ist dabei die Anzahl der Spermien nicht das allein Entscheidende. Denn – wie allgemein bekannt – reicht im Endeffekt ein einziges gesundes, funktionstüchtiges Spermium aus, um die weibliche Eizelle zu befruchten.

Beweglichkeit und Morphologie spielen zentrale Rolle

Um die männliche Fruchtbarkeit zu beurteilen, spielten neben der Spermienkonzentration hauptsächlich die Beweglichkeit und die Morphologie der Spermien eine zentrale Rolle. Die Studienautoren gaben dies als eine „Limitierung ihrer Studie“ an, da weder Beweglichkeit noch die Morphologie in die Beurteilung miteinbezogen wurden. Unter Morphologie versteht man, wie Kopf, Mittelstück und Geißel der Spermien ausgebildet sind.

Von der gesamten Spermamenge pro Samenerguss beim Geschlechtsverkehr schaffen es laut Untersuchungen ungefähr eine Million funktionsfähige Spermien den Weg bis zur Gebärmutter zurückzulegen. Davon gelangen ungefähr 1.000 Spermien in den Eileiter, aber nur um die 200 vitalen Spermien erreichen tatsächlich die Eizelle. Von diesen 200 dringt schließlich ein Spermium in die Eizelle ein (bei Mehrlingsgeburten, mehrere Spermien) und befruchtet diese.

Als Orientierung liegt bei fruchtbaren, gesunden Männern ein Spermiogramm (Untersuchung einer Gesamtmenge Ejakulat) ungefähr bei diesen Werten:

  • 1,5 Milliliter Ejakulatmenge
  • mehr als 15 Millionen Spermien pro Milliliter
  • Davon mindestens 32 Prozent vorwärtsbeweglich
  • mindestens 4 Prozent sollten ideal geformt sein (Morphologie)

Mögliche Gründe für sinkende Spermienkonzentration: Krankheiten, Medikamente, Lebensstil

In dem veröffentlichten Review diskutierten die Autoren keine Gründe für die beobachtete Abnahme der Spermienkonzentration und schlussfolgerten, dass weitere Untersuchungen zu den Ursachen notwendig seien.

Andere Studien nennen bereits viele bekannte Faktoren, welche die Spermienkonzentration und -qualität beeinflussen. Dies beginnt bereits beim Zeitpunkt der Probenabnahme. Ein optimal vergleichbares Ergebnis erhält man dann, wenn ein Mann vor der Untersuchung zumindest drei Tage keinen Samenerguss hatte. Auch wird diskutiert, dass eine mehrwöchige Enthaltsamkeit vor der Untersuchung ebenfalls das Ergebnis zu niedrigen Werten verfälschen kann.

Ebenso nimmt die Spermienkonzentration im Alter ab. Durch die steigende Lebenserwartung verschiebt sich das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer, was sich ebenfalls zu einem gewissen Grad in den Daten widerspiegelt.

Weitere bekannte Ursachen für niedrige Spermienkonzentration sind: Übergewicht und DiabetesRauchen, Konsum von E-Zigaretten, die Einnahme von Drogen wie beispielsweise Cannabis und eine Vielzahl an Medikamenten. Zu Medikamentenklassen, die bekannt dafür sind, die Spermienkonzentration zumindest vorübergehend zu senken, zählen: Antidepressiva, Calcium-Kanal-Blocker, Antihistaminika, Antiepileptika. Auch verschiedene Schmerzmittel und fiebersenkende Mittel, darunter der Klassiker Acetylsalicylsäure, wirken sich negativ auf Spermien aus, auch in niedrig dosierten Mengen, wie Untersuchungen zeigen.

Ebenso werden die Auswirkungen von zunehmender Strahlenbelastung durch Handy und 5G immer wieder diskutiert. Zudem senken auch bakterielle und virale Infektionen die Spermienkonzentration bis zu einigen Wochen nach der Erkrankung.

Studienzeitraum vor COVID-19

Obwohl der Review am 15. November 2022 erschien, werden darin nur Daten bis 2019 ausgewertet. Untersuchungen zur Spermienkonzentration nach einer COVID-19 Erkrankung oder nach COVID-Impfungen wurden in der veröffentlichten Analyse noch nicht berücksichtigt.



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