Studien zeigen mögliche langfristige gesundheitliche Folgen für Jugendliche

Bewegungsmangel, mehr Zeit am Bildschirm, mehr Alkohol und weniger Schlaf – laut neuesten Studien haben sich viele Jugendliche während der Pandemie viele ungesunde Gewohnheiten angeeignet. Das erhöht ihr Risiko, im Erwachsenenalter chronische Krankheiten zu erleiden.
Studien: mögliche langfristige gesundheitliche Folgen für Jugendliche
Forscher der Universität Sydney sind besorgt über den pandemiebedingten Anstieg von schlechten Verhaltensweisen bei Jugendlichen, die das Risiko chronischer Krankheiten im Erwachsenenalter erhöhen.Foto: DisobeyArt/iStock
Von 29. Juli 2022

Wegen der Corona-Pandemie stieg die Bildschirmzeit und der Alkoholkonsum bei Jugendlichen, außerdem schliefen sie schlechter, wie eine im Juni durchgeführte Studie von Forschern der Universität Sydney zeigt. Dies hat langfristige Auswirkungen auf ihre Gesundheit.

„Wir wissen, dass diese durch die Lebensweise verursachten riskanten Verhaltensweisen unter jungen Menschen üblich sind. Wir wissen jedoch auch, dass sie wichtige Prädiktoren für chronische Krankheiten im späteren Leben sind, wie beispielsweise Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Störungen“, sagte Dr. Lauren Gardner, Hauptautorin der Studie und Research Fellow am Matilda Centre for Research Excellence in Mental Health and Substance Use der Universität.

An der Studie nahmen fast 1.000 australische Jugendliche aus den Bundesstaaten New South Wales, Queensland und Western Australia teil, wobei das Durchschnittsalter 12,6 Jahre betrug.

Die Studie lief über einen Zeitraum von zwei Jahren – vor der Pandemie 2019 bis 2021 während der Pandemie. Dabei verglichen die Forscher die Tendenzen bei sechs wichtigen Lebens- und Verhaltensweisen, die bei Jugendlichen das Risiko chronischer Krankheiten im Erwachsenenalter erhöhen. Dazu gehören körperliche Inaktivität, schlechte Ernährung, Bildschirmnutzung in der Freizeit, unzureichender Schlaf, Alkoholkonsum und Rauchen.

Die Autoren der Studie äußerten sich besonders besorgt über den beobachteten Anstieg des Alkoholkonsums, der Bildschirmnutzung in der Freizeit und des unzureichenden Schlafes, insbesondere bei Mädchen.

Stressbewältigung nimmt mit längerer Bildschirmzeit ab

Insgesamt gab es 8 Prozent mehr Jugendliche, die in ihrer Freizeit mehr als 2 Stunden pro Tag am Bildschirm verbringen. 94 Prozent der befragten Teenager gaben an, während der Pandemie übermäßig viel Zeit am Bildschirm zu verbringen, verglichen mit 86 Prozent vor der Pandemie.

Eine in den USA durchgeführte Studie aus dem Jahr 2021 kam zu ähnlichen Ergebnissen: Die durchschnittliche Bildschirmnutzung lag bei 7,7 Stunden pro Tag und damit fast doppelt so hoch wie die von den Befragten vor der Pandemie angegebenen 3,8 Stunden.

„Mit der Zunahme der Bildschirmzeit stiegen auch die Sorgen und der Stress der Jugendlichen, während ihre Bewältigungsfähigkeiten abnahmen“, meinte Dr. Jason Nagata, Hauptautor der Studie.

„Obwohl soziale Medien und Videochats soziale Kontakte und Unterstützung fördern können, fanden wir heraus, dass der Großteil der Bildschirmnutzung der Jugendlichen während der Pandemie nicht diesem Zweck diente“, so Nagata weiter.

Pandemiebedingte gesundheitliche Risiken bei Jugendlichen 

Neben dem Anstieg der Bildschirmzeit gab auch eine größere Anzahl von Jugendlichen an, Alkohol zu konsumieren: ein Anstieg von 2 auf 10 Prozent. Die Forscher erwarteten zwar einen Anstieg des Alkoholkonsums mit zunehmendem Alter der Kohorte, waren aber überrascht, dass dieser bei jungen Frauen stärker ausfiel als bei jungen Männern.

Die Schlafdauer hat Berichten zufolge von 2019 bis 2021 zugenommen. Unzureichender Schlaf – eine Schlafdauer von weniger als 8 bis 11 Stunden – war jedoch bei Frauen immer noch häufiger anzutreffen als bei Männern, wobei etwa ein Drittel der weiblichen Befragten über zu wenig Schlaf berichtete.

Andere Risikofaktoren wie Rauchen, schlechte Ernährung und Bewegungsmangel nahmen ebenfalls zu. Den Forschern zufolge war der Anstieg zwar mit der Pandemie verbunden, aber nicht signifikant.

Laut Professorin Maree Teesson, Direktorin des Matilda Centre, untermauert die neue Studie andere internationale Forschungsarbeiten, die die unterschiedlichen Folgen der Coronapandemie in verschiedenen Ländern und Regionen aufzeigen.

„Es ist wichtig, junge Menschen dabei zu unterstützen, ihr Gesundheitsverhalten zu verbessern oder beizubehalten“, sagte sie. Außerdem werde das ganze Ausmaß der Auswirkungen der Pandemie auf Kinder und Jugendliche immer mehr international erkannt, fügte sie hinzu.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Studies Highlight Potential Long-term Impacts of COVID-19 Pandemic on Teens“ (deutsche Bearbeitung von as).

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 54, vom 23. Juli 2022.



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